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Handyman Jack 01 - Die Gruft

Handyman Jack 01 - Die Gruft

Titel: Handyman Jack 01 - Die Gruft Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: F. Paul Wilson
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auf dem Schiff zu überlassen, und da er dorthin zurückmusste, brauchte er jeden Vorteil, den er bekommen konnte.
    Er schlüpfte in ein frisches Hemd und rief dann die Nummer von Abes Tochter an. Er würde Gia eine Weile nicht erreichen können und wusste, dass ihm wohler war, wenn er sich vorher davon überzeugt hatte, dass in Queens alles in Ordnung war.
    Nach einem halben Dutzend Klingeltönen nahm Gia ab. Ihre Stimme klang angespannt. »Hallo?«
    Jack zögerte einen Moment beim Klang ihrer Stimme. Nach allem, was in den letzten Stunden passiert war, wollte er nichts mehr, als für heute Feierabend machen, nach Queens fahren und den Rest der Nacht mit Gia im Arm verbringen. Für heute brauchte er nichts anderes mehr – er wollte sie nur festhalten.
    »Entschuldige, wenn ich dich wecke«, sagte er. »Ich muss für ein paar Stunden weg und wollte nur sichergehen, dass alles in Ordnung ist.«
    »Alles ist gut«, sagte sie mit heiserer Stimme.
    »Vicky?«
    »Ich habe sie gerade erst allein gelassen, um zum Telefon zu gehen. Es geht ihr gut. Und ich lese gerade diesen Zettel von Abe; er schreibt, dass er weg musste und wir uns keine Sorgen machen sollen. Was geht da vor?«
    »Verrückte Sachen.«
    »Das ist keine Antwort. Ich brauche Antworten, Jack. Diese ganze Sache macht mir Angst.«
    »Ich weiß. Ich kann dir im Augenblick nichts sagen, außer dass es mit der Familie Westphalen zu tun hat.« Er wollte nicht mehr sagen.
    »Aber warum ist Vicky …? Oh!«
    »Ja. Sie ist eine Westphalen. Eines Tages, wenn wir viel Zeit haben, werde ich dir alles erklären.«
    »Wann hört das nur alles auf?«
    »Wenn alles gut geht, heute Nacht.«
    »Wird es gefährlich?«
    »Nee. Routine.« Er wollte ihr nicht noch zusätzliche Sorgen bereiten.
    »Jack…« Sie zögerte und er meinte, in ihrer Stimme ein Zittern zu hören. »Sei vorsichtig, Jack.«
    Sie würde nie ermessen können, wie viel ihm diese Worte bedeuteten.
    »Das bin ich immer. Ich mag mich in einem Stück. Wir sehen uns später.«
    Er legte nicht auf. Stattdessen drückte er auf die Gabel und ließ dann wieder los. Er lauschte auf das Freizeichen, dann stopfte er den Hörer unter eines der Kissen in seinem Sessel. Jetzt konnte niemand anrufen und Kolabati aufwecken. Mit etwas Glück konnte er Kusum ausschalten, zurückkommen und die Halskette zurücklegen, und Kolabati würde nie erfahren, dass er sie genommen hatte. Und mit noch mehr Glück würde sie nie erfahren, dass er etwas mit der Explosion zu tun hatte, in der ihr Bruder und seine Rakoshi umgekommen waren.
    Er griff sich seine Universalfernbedienung und hastete aus dem Haus. Er wollte eigentlich sofort zum Isher-Sportshop, aber als er an der Gasse neben dem Haus vorbeikam, konnte er nicht widerstehen, sich die Überreste der Rakoshi-Mutter anzusehen. Ein panischer Schrecken durchfuhr ihn, als er keine Leiche auf der Straße fand. Aber dann stieß er auf einen Aschehaufen. Das Feuer hatte die Mutter vollkommen verbrannt und nur die Klauen und die Fänge zurückgelassen. Er griff sich ein paar – sie waren immer noch heiß – und stopfte sie in eine seiner Taschen. Es mochte der Tag kommen, wo er sich selbst beweisen musste, dass er tatsächlich einmal einem sogenannten Rakosh begegnet war.
     
    21
     
    Gia legte den Telefonhörer auf und dachte daran, dass Jack gesagt hatte, alles wäre heute Nacht vorbei.
    Sie hoffte das inständig. Wenn Jack ihr nur nicht immer ausweichen würde. Was hatte er zu verbergen? Hatte er Angst, ihr etwas zu sagen? Gott, wie sie das hasste. Sie wollte zu Hause in ihrer eigenen Wohnung in ihrem eigenen Bett sein und Vicky im Stockwerk darunter in ihrem Bett wissen.
    Gia wollte gerade zurück ins Schlafzimmer und blieb dann stehen. Sie war hellwach. An Schlaf war jetzt sowieso nicht zu denken. Sie zog die Schlafzimmertür zu, dann suchte sie in der Küche nach etwas Trinkbarem. Die Glutamatmengen in chinesischem Essen machten sie immer durstig. Als sie eine Schachtel mit Teebeuteln fand, griff sie zu. Sie setzte den Kessel auf und schaltete den Fernseher an. Aber egal, wohin sie zappte, überall nur Wiederholungen von alten Filmen …
    Das Wasser kochte. Gia bereitete eine Tasse Tee vor und fügte Zucker hinzu, dann füllte sie ein Glas mit Eiswürfeln und schüttete den Tee über das Eis. Selbst gemachter Eistee. Fehlte eigentlich noch etwas Zitrone, aber so ging es auch.
    Als sie sich mit ihrem Glas auf das Sofa setzen wollte, stieg ihr ein Geruch in die Nase – etwas Fauliges.

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