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Handyman Jack 01 - Die Gruft

Handyman Jack 01 - Die Gruft

Titel: Handyman Jack 01 - Die Gruft Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: F. Paul Wilson
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sie noch zum Einkaufen fahren.«
    Gia biss sich auf den Knöchel ihres rechten Zeigefingers, eine Geste der Frustration, die sie vor vielen Jahren von ihrer Großmutter übernommen hatte.
    Der Schneider … der Empfang heute Abend … zwei Termine, auf die sie gern verzichtet hätte, vor denen sie sich aber nicht drücken konnte, weil sie es versprochen hatte.
    Sie musste hier weg!
     
    4
     
    Joey Diaz stellte die kleine Flasche mit der grünen Flüssigkeit auf den Tisch zwischen ihnen.
    »Wo hast du das Zeug her, Jack?«
    Jack spendierte Joey ein verspätetes Mittagessen in einem Burger King in Midtown. Sie hatten eine Ecknische und kauten jeder auf einem Whopper herum. Joey, ein Filipino mit deutlichen Aknenarben, war ein wichtiger Kontakt für Jack. Er arbeitete im Gesundheitsamt der Stadt. In der Vergangenheit hatte Jack hauptsächlich Informationen von ihm erhal ten und ihm im Gegenzug Tipps gegeben, die das Gesundheitsamt zu Schritten gegen einige der Ziele seiner Aktivitäten zwang. Gestern hatte er ihn zum ersten Mal darum gebeten, eine Analyse vorzuneh men.
    »Was stimmt damit nicht?« Jack hatte Schwierigkeiten, sich auf Joey oder sein Essen zu konzentrieren. Seine Gedanken waren bei Kolabati und bei dem, was sie gestern getan hatten. Und von da wanderten sie dann zwangsläufig zu dem Gestank, der in seine Wohnung gedrungen war, und ihrer bizarren Reaktion darauf. Seine Gedanken machten sich immer wieder selbstständig und so fiel es ihm nicht allzu schwer, nicht zu interessiert an dieser Analyse zu erscheinen. Er hatte die Sache Joey gegenüber deutlich heruntergespielt. Nichts Wichtiges – nur mal sehen, ob man damit etwas anfangen kann.
    »Es ist nicht so, dass damit etwas nicht stimmt.« Joey hatte die unangenehme Angewohnheit, mit vollem Mund zu reden. Die meisten Leute schlucken das Essen hinunter, und reden dann vor dem nächsten Bissen. Joey zog es vor, nach dem Hinunterschlucken an seiner Cola zu nuckeln, einen neuen Bissen zu nehmen und dann zu reden. Als er sich nach vorn beugte, wich Jack zurück. »Aber es wird dir auch nicht weiterhelfen.«
    »Kein Abführmittel? Wozu ist es dann gut? Ein Schlafmittel?«
    Er schüttelte den Kopf und schaufelte sich Fritten in den Mund. »Keine Chance.«
    Jack trommelte mit den Fingern auf die mitgenommene Tischplatte. Verdammt. Er hatte gehofft, es mit einem Betäubungsmittel zu tun zu haben, mit dem Grace in einen tiefen Schlaf versetzt worden war, damit sie keinen Lärm machte, wenn ihre Entführer – falls es sich denn um eine Entführung handelte – kamen und sie verschleppten. Damit war diese Idee gestorben. Er wartete, bis Joey fortfuhr, und hoffte, er würde seinen Whopper vorher aufessen. Das Glück hatte er nicht.
    »Ich glaube nicht, dass das Zeug für irgendetwas gut ist«, sagte er durch den letzten Bissen hindurch. »Es ist nur eine merkwürdige Zusammenstellung komischer Sachen. Nichts davon ergibt einen Sinn.«
    »Anders gesagt: Jemand hat einen Haufen Müll zusammengekippt, um es als Allheilmittel zu verscherbeln. So eine Art Placebotinktur.«
    Joey zuckte die Achseln. »Vielleicht. Aber falls es so ist, hätte man das viel billiger haben können. Ich glaube, das Zeug wurde von jemandem zusammengemixt, der wirklich an den Nutzen der Mischung glaubt. Da sind einfache Aromen und eine zwölfprozentige Alkoholbasis als Trägerstoff. Nichts Besonderes – das hatte ich sofort rausgekriegt. Aber da war auch noch dieses verdammte Alkaloid, wo ich verflucht lange …«
    »Was ist ein Alkaloid? Hört sich an wie ein Gift.«
    »Einige Alkaloide sind das auch, Strychnin zum Beispiel. Andere nimmst du tagtäglich zu dir. Koffein ist auch eines. Sie werden fast immer aus Pflanzen gewonnen. Dies hier ist etwas richtig Schräges. Ist nicht einmal im Computer gelistet. Ich habe den ganzen Morgen gebraucht, um es zu finden.« Er schüttelte den Kopf. »Was für eine Art, den Samstagmorgen zu verbringen.«
    Jack lächelte in sich hinein. Joey wollte mehr Geld herausschlagen. Das war in Ordnung. Wenn ihn das glücklich machte, war es das wert.
    »Also, woher stammt es?«, fragte er und sah mit Erleichterung zu, wie Joey den letzten Teil seiner Mahlzeit hinunterspülte.
    »Es wird aus einer Grassorte gewonnen.«
    »Marihuana?«
    »Nee. Durba-Gras. Das kann man nicht rauchen. Und dieses besondere Alkaloid kommt so in der Natur auch nicht vor. Es wurde chemisch verändert, sodass sich eine zusätzliche Aminogruppe angelagert hat. Das hat mich so viel Zeit

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