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Handyman Jack 02 - Der Spezialist

Titel: Handyman Jack 02 - Der Spezialist Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: F. Paul Wilson
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finden?«
    »Vielleicht hat uns jemand belauscht.«
    »Von dort drinnen?« Thomas lachte. »Sehen Sie, Kernel, ich weiß zwar nicht, auf welchem Stand sich die Spionagetechnologie in Saudi-Arabien befindet, aber wenn wir hier bei uns jemanden belauschen wollen, dann verstecken wir keinen Liliputaner in einem Heizungsrohr. Wir machen es elektronisch: Wir installieren eine Wanze.«
    Er hat recht, Kernel, dachte Jack. Sei nicht so blöde, glaub dem Mann.
    »Ich weiß, was ich gehört habe«, sagte Kernel. »Besorgen Sie mir einen Schraubenzieher.«
    »Ich dachte, ihr Moslems trinkt keinen Alkohol.«
    »Das ist keine Angelegenheit, um faule Witze darüber zu reißen! Ich will dort hineinschauen.«
    »Schon gut, keine Panik. Da. Es ist mein Nagelclip. Sie können das Ende als Schraubenzieher benutzen.«
    Jack wußte, daß dies sein Signal war, sämtliche Vorsicht fahren zu lassen und zu verduften. Er zog sich in die größere Röhre zurück und machte sich auf den Rückweg.
    Hinter ihm wurde Kernels Stimme hektischer und lauter.
    »Da! Hören Sie das? Jemand ist da drin, ich sag’s Ihnen! Rufen Sie Mr. Haffner. Er soll den Sicherheitsdienst alarmieren. Jemand hat uns belauscht.«
    Jack hielt inne, um seine Stirnlampe einzuschalten und die Linse wieder einzusetzen, dann kroch er weiter. Er folgte Milkduds roten Rückwegpfeilen und hielt nicht an, bis er den großen vertikalen Schacht erreichte.
    Schwitzend und keuchend klammerte er sich an die Leiter, um zu Atem zu kommen und sich ein wenig abzukühlen. Er öffnete den vorderen Reißverschluß seines Overalls, um Luft hereinzulassen – das verdammte Ding war offenbar wärmeisoliert.
    Die Sache stand nicht sehr gut. Je nachdem, wie umfangreich die Sicherheitstruppe des Hauses war, und je nachdem, ob sie die Polizei holten oder nicht, konnte dieses kleine Abenteuer durchaus mit Jacks Verhaftung enden. Die Anschuldigung wäre lächerlich – aus welchem anderen Grund als wegen unbefugten Betretens würden sie ihn verhaften können?
    Aber die Anschuldigung wäre völlig unwichtig. Die Verhaftung als solche würde erheblichen Schaden anrichten. Eine Verhaftung bedeutete Fotos und Fingerabdrücke und die Nennung einer Adresse. Plötzlich wäre er Bürger Jack. Man würde von Amts wegen einen Beweis für seine Existenz in Form einer Akte schaffen. Sie würden sämtliche freie Felder auf ihren Vordrucken ausfüllen wollen. Und daher würden sie an seinen Türen herumrütteln und sich an seinen Schutzwänden zu schaffen machen, am Ende alle Schranken einreißen, die zwischen seiner und der Welt der anderen zu errichten er sein ganzes bisheriges Leben zugebracht hatte.
    Er mußte raus hier, und zwar sofort.
    Jack holte das Mobiltelefon hervor und wählte schnellstens Milkduds Nummer.
    »Ja«, meldete sich Duds Stimme nach dem zweiten Rufzeichen.
    »Ich bin’s«, sagte Jack mit leiser Stimme. »Sie wissen, daß ich hier drin bin. Wie komme ich am schnellsten wieder raus?«
    »Am schnellsten? Spring aus dem nächsten Fenster.«
    »Das ist im Augenblick keine große Hilfe, Dud.«
    »Tut mir leid. Der schnellste Weg ist, wenn du durch die Tür aus dem HVAC-Bereich ins Gebäude zurückkehrst und dann die Treppe hinuntergehst. Aber die Türen sind gesichert, und dadurch wissen sie, wo du bist, und sie haben die Chance, dir den Weg abzuschneiden. Der beste Weg ist wahrscheinlich der, auf dem du reingekommen bist. Steige schleunigst hoch zum HVAC-Bereich, zieh deinen Straßenanzug an und warte an der Tür zum Fahrstuhlschacht. Ich bin schon unterwegs. Wenn ich die linke Fahrstuhlkabine im obersten Stockwerk für mich allein habe, rufe ich dich. Verstanden?«
    »Verstanden.«
    Jack beendete das Gespräch, ließ das Telefon jedoch eingeschaltet, aber er legte das Rufzeichen still und aktivierte dafür den Vibrationsruf. Wenn Milkdud ihn anrief, würde Jack es spüren, anstatt es zu hören.
    Er stieg die Leiter hinauf und verließ das Röhrensystem im HVAC-Bereich. Endlich – hier war es wenigstens kühl. Er streifte die Turnschuhe und den verstaubten Overall ab, verstaute beides in seinem Aktenkoffer, dann schlüpfte er wieder in seinen Anzug und in seine Schuhe.
    Wenigstens brauchte er den Schlips nicht neu zu binden.
    Als er wieder wie ein Anwalt aussah, befestigte er erneut den Aktenkoffer an seinem Gürtel, schaltete die Raumbeleuchtung aus, baute sich neben der Tür zum Fahrstuhlschacht auf und wartete auf Milkduds Ruf.
    Aber zuerst erschienen zwei Wartungstechniker. Jack hörte ihre

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