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Handyman Jack 02 - Der Spezialist

Titel: Handyman Jack 02 - Der Spezialist Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: F. Paul Wilson
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Wutanfall kriegen würde, wenn sie ihn dort sah. Dies war keine Art, sie zur Kooperation zu bewegen. Was dachten die sich nur?
    Und dann summte Haffners Bürosprechanlage und meldete: »Mr. O’Neill und Ms. Clayton.« Haffner stand auf, zog sich seine Anzugjacke über und sagte, er wäre zurück, sobald er mit ihr gesprochen hätte.
    Jacks Kopf zuckte hoch und stieß beinahe gegen die Innenwand der Röhre.
    Was?
    Das Treffen sollte doch in Haffners Büro stattfinden, also auf der anderen Seite des Gitters. Wohin zum Teufel wollte er jetzt?
    Nicht, daß das Treffen selbst von großer Bedeutung war. Alicia konnte ihn später über alles Wichtige ins Bild setzen. Jack war durch diese Röhren gekrochen, um Näheres über das Testament zu erfahren. Wenn er überhaupt eine Chance hatte, ein paar interessante Informationen über das Clayton-Haus aufzuschnappen, dann war dies der geeignete Zeitpunkt.
    Aber wenn das Treffen woanders veranstaltet wurde, dann würde auch das möglicherweise aufschlußreiche Gespräch an anderer Stelle geführt werden.
    Er lauschte eine Weile in der Hoffnung, daß Thomas und sein orientalischer Geldgeber irgend etwas von sich gaben, das für ihn interessant war, aber sie schienen einander nicht allzuviel zu sagen zu haben. Thomas las in einer Zeitung, während der Fremde am Fenster stand und auf die Straße hinunterschaute.
    Jack zog sich so leise wie möglich in die größere Röhre zurück und überdachte seine Möglichkeiten.

2

    »Was tun wir hier?« fragte Alicia, während Gordon Haffner sie in einen mahagonigetäfelten Konferenzraum schob.
    »Wir haben eine Besprechung«, antwortete Haffner. Er schaute ein wenig verwirrt drein, während er einen Schnellhefter auf die glänzende Platte des ovalen Mahagonitisches legte. »Haben Sie es nicht selbst so genannt? Sie hätten den Wunsch, sich mit uns zu besprechen?«
    »Wir haben uns das letzte Mal in Ihrem Büro getroffen, daher nahm ich an …«
    »Hier ist es viel geräumiger.«
    Alicia blickte zu Sean O’Neill, der mit einem kaum wahrnehmbaren Achselzucken reagierte.
    »Ist etwas nicht in Ordnung?« wollte Haffner wissen.
    Ja, aber Alicia konnte ihm schlecht erklären, was nicht in Ordnung war. Sie hatten um diese Besprechung gebeten, damit Jack mit eigenen Augen sehen konnte, wer hinter Thomas stand. Aber wenn sich die Hintermänner nach der Besprechung hier trafen anstatt in Haffners Büro? Jack würde dann ein leeres Büro belauschen.
    Wenn sie verlangte, die Besprechung in Haffners Büro stattfinden zu lassen, würde ihn das vielleicht mißtrauisch machen. Und was würde das nützen, wenn die Hintermänner sich anschließend doch hier treffen würden?
    Jack mußte irgendeine Information über diesen Konferenzraum erhalten. Und ihr fiel nur eine einzige Möglichkeit ein, wie sie ihm diese Information zukommen lassen konnte.
    »Nicht in Ordnung?« fragte Alicia und erhob ihre Stimme. »Sie wollen wissen, ob etwas nicht in Ordnung ist? Ich will Ihnen gerne erklären, was nicht die Ordnung ist!« Sie steigerte die Lautstärke, bis sie beinahe schrie. »Ihr Klient, mein Halbbruder Thomas Clayton, ist es, der nicht in Ordnung ist! Haben Sie eine Ahnung, was für einen Widerling Sie vertreten? Wissen Sie, was er am Donnerstag mit mir gemacht hat?«
    Sie sah, wie sich O’Neill zu ihr umdrehte und ihr grinsend zuzwinkerte.
    Aber als sie die Einzelheiten der Entführung zu schildern begann, stellte sie fest, daß sie sich gar nicht mehr dazu zwingen mußte, mit gesteigerter Lautstärke zu reden oder die Wütende zu spielen. Plötzlich war ihr Zorn echt, und ihre Lautstärke nahm zu.
    Gordon Haffners Gesicht wurde ein wenig bleich, und Sean O’Neills Lächeln verflog.
    Alicia hörte ihre eigene Stimme … kreischen …

3

    Du bist wundervoll, Alicia.
    Jack lächelte, während er verfolgte, wie sie sich nach ihrem Wutanfall allmählich wieder beruhigte. Er hatte vor dem Rückführungsrohr von Haffners Büro gekauert und über seine nächsten Schritt nachgedacht, als er eine Frau schreien gehört hatte. Er hatte die Stimme anfangs nicht erkannt – ein Schrei war ein Schrei –, doch er war dem Klang gefolgt. Schließlich sollte niemand im Büro eines Anwalts derartig schreien, es sei denn, es war ein Klient, der soeben die Anwaltsrechnung erhalten hatte.
    Ein paarmal nach rechts, ein paarmal nach links, und da war sie schon, durch die Schlitze eines Lüftungsgitters in der Wand eines Konferenzraumes in Streifen zerlegt, wie sie gerade ihre

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