Handyman Jack 02 - Der Spezialist
die Straße.
Das konnte schlecht sein. Sogar sehr schlecht.
Baker wählte Kennys Nummer. Er brauchte bei dieser Sache Unterstützung. Ahab der Araber wäre ihm ganz sicher keine Hilfe.
Aber wen von seiner Mannschaft sollte er sonst anrufen? Zur Hölle, am besten alle. Jeder von ihnen sollte sich in diese Sache reinhängen. Sie sollten die gesamte Elektronik mitbringen und bis an die Zähne bewaffnet sein.
Heute nacht würde es richtig rundgehen.
12
Yoshio wartete, bis Kernel Mulhallal und sein Söldner das Ende des Blocks erreicht hatten, ehe er sein Auto vom Bordstein weglenkte und ihnen folgte. Er hatte sie erwartet, hatte jedoch gehofft, daß die Clayton-Frau und ihr Detektiv längst verschwunden sein würden, wenn Mulhallal eintraf.
Aber der Araber hatte sie gesehen und folgte ihnen jetzt.
Yoshio war gespannt, ob er wieder dazu gezwungen sein würde, einzugreifen.
Er hatte beobachtete, wie die beiden Wächter wieder zu Bewußtsein kamen und schwankend aus ihrem Fahrzeug stiegen – der Fahrer hatte sich auf einen Kotflügel gestützt und sich auf den Asphalt übergeben. Er verfolgte, wie sie offenbar mit ihrem Boß telefonierten, und wußte, daß Alicia Clayton nur noch sehr wenig Zeit hatte, um zu finden, wonach sie suchte. Als die beiden Männer ihre Waffen zogen und zur Rückseite des Hauses schlichen, hatte er überlegt, was er tun sollte: Ihnen gestatten, sie zu schnappen und ihr abzunehmen, was sie vielleicht gefunden hatte? Oder sie irgendwie aufhalten und sie entkommen lassen?
Er entschied sich für letzteres.
Es war beinahe zu einfach gewesen. Die beiden Wächter hatten sich so sehr auf die Frau und ihren ronin konzentriert, daß sie überhaupt nicht darauf geachtet hatten, was sich hinter ihnen tat. Ein schneller Kopfschuß für jeden aus Yoshios schallgedämpfter .22er hatte ausgereicht. Dann hatte er sich wieder zu seinem Beobachtungspunkt zurückgezogen und gewartet.
Und die Verluste gezählt. Wenn er Alicia Claytons ersten Detektiv, ihren Anwalt und diesen Brandstifter, den Baker und seine Leute vor seinen, Yoshios’ Augen, ausgeschaltet hatten, dazuzählte, dann brachten diese beiden heute nacht die Anzahl der Toten, die mit Ronald Claytons Geheimnis in Verbindung gebracht werden mußten, auf 252 – zumindest von so vielen wußte er. Wie viele sollten noch hinzukommen?
Er fragte sich, ob das Geheimnis soviel wert war. Anderenfalls würde ihn die Kaze-Gruppe für nichts bezahlen.
Er trommelte mit den Fingern auf das Lenkrad, während er im Kopf verschiedene Szenarien durchspielte. Wenn er doch nur sicher sein könnte, daß diese Clayton-Frau irgendeinen Hinweis gefunden hatte, dann wäre sein weiterer Kurs völlig klar: Mulhallal und Baker töten und sich an sie heranmachen. Ganz sauber und simpel … aber katastrophal, wenn sie nichts hatte. Dann hätte er seine Existenz ohne irgendeinen Nutzen enthüllt.
Natürlich hatte er das vielleicht schon längst getan, indem er diese beiden Männer in der Thirty-eighth Street getötet hatte, aber er ging davon aus, daß für deren Ableben wahrscheinlich der ronin der Clayton-Frau verantwortlich gemacht würde. Zumindest hoffte Yoshio, daß es so geschehen würde. Sein Job war bisher durch die Tatsache sehr einfach gewesen, daß niemand etwas von seiner Existenz wußte.
Er beobachtete, wie Baker einen sicheren Abstand hielt, während er einer weißen Limousine folgte. Yoshio seinerseits verfolgte Baker und fragte sich dabei, wann er sich wohl für einen der beiden würde entscheiden müssen.
Der Chevrolet des ronin fuhr nach Osten, dann weiter zur Fifty-ninth Street Bridge und schließlich nach Queens.
Er verließ die Stadt. Interessant. Das könnte das Zeichen sein, auf das er gewartet hatte. Aber kurz nachdem er ihnen auf den Long Island Expressway gefolgt war und nach Osten fuhr, wurde Yoshio die Entscheidung, ob er handeln sollte oder nicht, abgenommen. Ein dunkler Lieferwagen setzte sich vor Bakers Wagen. Es war derselbe Lieferwagen, der bei der vereitelten Entführung in der vorangegangenen Woche benutzt worden war. Der Fahrer streckte einen Arm aus dem Fenster und winkte. Baker ließ sein Fernlicht kurz aufblitzen.
Verstärkung? fragte sich Yoshio. Es schien, als hätten sie irgend etwas vor.
Es war nun eine Prozession aus vier Fahrzeugen, wobei Yoshio die Nachhut bildete.
Aber dann taten Baker und seine Männer etwas Seltsames: der Pkw und der Lieferwagen ließen sich allmählich zurückfallen … viel zu weit für Yoshios
Weitere Kostenlose Bücher