Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

Handyman Jack 02 - Der Spezialist

Titel: Handyman Jack 02 - Der Spezialist Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: F. Paul Wilson
Vom Netzwerk:
absolut gar nichts –, ohne sich vorher mit Kernel abzustimmen. Die Operation stand zu dicht vor einem erfolgreichen Abschluß, um einen Rückschlag durch Bakers eher grobschlächtige Strategien zu riskieren. Tatsächlich hätte Kernel den Söldner schon in der vorangegangenen Woche gefeuert, wenn er nicht eine ständige Bewachung des Hauses für nötig erachtet hätte.
    »Aber das kostet unnötige Zeit«, sagte Baker. »Ich fahre jetzt rüber. Wenn es der Kerl aus dem Lieferwagen ist, möchte ich dort sein.«
    »Es wird nichts unternommen, ehe ich dort eintreffe.«
    »Möglicherweise habe ich keine andere Wahl.«
    »Nichts, solange ich nicht da bin. Ist das klar?«
    »Klar«, sagte Baker mit gepreßter Stimme. »Aber ich übernehme keine Verantwortung für das, was der Kerl tut, bevor Sie an Ort und Stelle sind.«
    »Ich glaube nicht, daß man sich darüber den Kopf zerbrechen muß, weil Sie mich nämlich abholen und wir gemeinsam dort ankommen werden.«
    »Sie sitzen oben in den Seventies. Das dauert ziemlich lange.«
    »Ich erwarte Sie vor dem Haus«, sagte Kernel und legte auf.

9

    Jack setzte den Vorschlaghammer anfangs ganz behutsam ein aus Angst, daß er beschädigen könnte, was immer sich hinter der Wand verbarg. Aber er stellte sehr schnell fest, daß er eine alte, solide Mörtelwand vor sich hatte und daß er doch einige Kraft aufwenden mußte. Es dauerte erheblich länger, als er sich ausgerechnet hatte, aber am Ende hatte er ein hinreichend großes Loch in die Wand geschlagen.
    Alicia blickte über seine Schulter. »Haben Sie etwas gefunden?«
    »In der Wand ist nichts anderes als … Wand.« Er drehte sich um und warf einen Blick auf das Spielzeugauto in ihrer Hand. »Aber warum …«
    Und dann ging ihm ein Licht auf.
    »Oh, verdammt!«
    Jack nahm Alicia den kleinen Rover aus der Hand und stellte ihn im Flur auf der anderen Seite der Wand am Ende des Ganges.
    »Was befindet sich auf der anderen Seite dieser Wand?« wollte Jack wissen.
    »Thomas’ Zimmer.«
    Jack trug das Auto in Thomas’ Zimmer – es befand sich in keinem besseren Zustand als Alicias Raum – und stellte es dort auf den Fußboden. Es flitzte durchs Zimmer und knallte gegen die nächste Wand.
    Jack verfolgte das Spiel mit ungehaltener Miene. »Das verdammte Ding wurde gar nicht von der Wand angezogen. Es will nichts anderes als in die Stadt. Soviel zu geheimnisvollen Andeutungen in Testamenten.« Und dann kam ihm ein Gedanke. »Oder vielleicht will es ja nur bis in den Vorgarten.«
    Na prima. Selbst wenn dem so wäre, konnten sie wohl kaum mit Hacken und Schaufeln anrücken und damit beginnen, den Vorgarten umzugraben.
    Sie hatten ohnehin schon viel zuviel Zeit mit diesem kleinen Stück Schrott vergeudet. Aber wenigstens hatten sie den Schlüssel.
    »Wir sollten lieber von hier verschwinden.«
    Der Wagen lief immer noch, seine Räder drehten sich hektisch, während er mit der Motorhaube an der Wand klebte. Jack widerstand dem Impuls, ihm einen heftigen Tritt zu versetzen, und hob ihn statt dessen auf.
    »Wollen Sie ihn mitnehmen?«
    Er schaltete den Motor aus und verstaute das Spielzeug in seinem Mantel.
    »Ja.«
    »Warum?«
    »Ich weiß es nicht genau.«
    Und er wußte es wirklich nicht. Aber er spürte irgendwie, daß er ihn auf keinen Fall wegwerfen sollte. Zu viele Dinge in dieser verrückten Situation wiesen auf dieses Spielzeugauto hin – »Rover« im Testament und auf der Heckklappe und die Art und Weise, wie es ständig nur in eine Richtung fuhr und zur Stadt »zeigte«. Jack war damit noch nicht fertig.

10

    Endlich! dachte Alicia, während sie ins Parterre eilten. Endlich kommen wir hier raus.
    Und sie hatten nichts gefunden.
    Sie begann, auf dem Weg hinaus das Licht auszuknipsen.
    »Vergessen Sie’s«, sagte Jack. »Es hat keinen Sinn, die Tatsache zu verschleiern, daß wir hier waren – Thomas und sein arabischer Freund wissen es sowieso, sobald sie die durchbrochene Wand sehen.«
    Sie traten aus der Hintertür, und Alicia zuckte zusammen und stieß einen erstickten Schrei aus, als eine Stimme sie von links anbellte.
    »Sofort stehenbleiben!«
    Sie wandte sich um und sah zwei massige Gestalten, die an der Hausecke standen. Von der Straße drang genügend Licht bis zu dieser Stelle, daß sie die Pistolen in ihren Händen erkennen konnte. Dann fand der Strahl ihrer Taschenlampe Alicias Gesicht und blendete sie beinahe völlig.
    »Hände hoch – und zwar alle beide!«
    Die Wächter aus dem Wagen?
    »Mein Gott, bin ich

Weitere Kostenlose Bücher