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Handyman Jack 02 - Der Spezialist

Titel: Handyman Jack 02 - Der Spezialist Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: F. Paul Wilson
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trifft es nur auf die Frauen zu, die ich kenne?
    Er und Alicia saßen mit ihrem Kaffee im Passagierraum der ersten Morgenfähre vom Orient Point. Der Chevy stand mit den anderen Fahrzeugen unten im Bauch des Schiffs.
    »Alicia …«
    »Sehen Sie, ich habe Patienten und – ach, verdammt.«
    Sie öffnete ihre Schultertasche und wühlte darin herum, bis sie ein Mobiltelefon herauszog.
    »Was ist los?« fragte Jack.
    »Ich rufe dort an.«
    Er blickte aus dem Fenster, während sie wählte. Der Himmel war strahlendblau und winterklar, aber der Long Island Sund war eine graue und kabbelige Wasserfläche. Jack drehte sich zu ihr um, als sie den Namen »Hector« nannte, und sah, wie ihr Gesichtsausdruck sich verhärtete. Sie beendete das Gespräch und schloß die Augen.
    »Schlechte Neuigkeiten?« erkundigte er sich.
    Sie kniff weiterhin die Augen zu. »Hector hat gestern abend einen Schock erlitten, dann hatte er wieder einen Anfall. Ich glaube, er stirbt uns unter den Händen weg.«
    »O mein Gott.« Er verspürte ein seltsames Ziehen in der Brust, als er sich an das strahlende Lächeln des kleinen Jungen erinnerte und daran, daß er so stolz auf seine »Igelfrisur« gewesen war. »Er war so lebhaft, so aufgekratzt, und jetzt…«
    »Ich hätte dort sein müssen.«
    »Ich kann gut nachempfinden, wie Sie sich fühlen«, erklärte Jack.
    Sie schlug die Augen auf und musterte ihn, sagte aber nichts.
    Er redete weiter. »Na schön. Vielleicht nicht vollständig. Aber wie auch immer, zum jetzigen Zeitpunkt glaube ich, daß Sie dort nicht allzu sicher sind. Ich meine, wenn ich an Ihrer Stelle wäre und diese Leute wüßten, wo ich wohne und wo ich arbeite, dann würde ich jetzt nicht dorthin zurückkehren.«
    »Ich muß das Wagnis eingehen. Ich muß nämlich heute Vormittag dort sein, Jack. Es geht nicht anders. Und seien wir doch mal ehrlich, allzu viele von unseren Feinden sind dank Ihrer Gründlichkeit nicht mehr übrig.«
    Jack gefiel ganz und gar nicht, was sie vorhatte, aber ihm war klar, daß er sie nicht würde umstimmen können. Und selbst wenn Baker und seine verbliebenen Leute irgendeine Aktion planten, bezweifelte er, daß sie so dreist wären und sie vor den Augen der Belegschaft des Centers durchziehen würden. Aber sobald sie allein herauskäme …
    »In Ordnung«, gab er sich geschlagen. »Fahren Sie ruhig zum Krankenhaus, aber lassen Sie sich wenigstens von einem Leibwächter zum Center begleiten. Anschließend bleiben Sie dort. Lassen Sie sich das Mittagessen in Ihr Büro bringen. Setzen Sie keinen Fuß vor das Gebäude, ehe ich dort erscheine und Sie abhole, um Sie in Ihr Hotel zu bringen.«
    »Hotel?«
    »Ja, Hotel. Sie denken doch nicht etwa ernsthaft daran, in Ihrer Wohnung zu bleiben, oder? Dort werden unsere Freunde nämlich so gut wie sicher auf Sie warten.«
    »Wen meinen Sie mit ›unsere Freunde‹?« fragte sie. »Nachdem Sie sie in der vergangenen Nacht durch die Mangel gedreht haben, glaube ich nicht, daß von ihnen noch viele übrig sind.«
    Jack schüttelte den Kopf. Er hatte gesehen, daß Kernel und sein führender Söldner die Sache heil überstanden hatten. Wie viele Männer hatte der Araber noch in Reserve? Und selbst wenn im Augenblick keiner bereitstand, konnte er jederzeit weitere Leute anheuern.
    »Derjenige, der Sie in den Van geschubst hat, ist immer noch mit von der Partie«, erinnerte Jack sie.
    Das schien die gewünschte Wirkung zu haben. Alicia erstarrte und wandte den Blick ab.
    »Okay, okay«, sagte sie. »Welches Hotel?«
    »Das habe ich noch nicht entschieden. Aber ich hole Sie um fünf ab, und wir benutzen die Rush Hour mit ihren Menschenmassen und ihrem Verkehr als Tarnung und Schutz.«
    »Schön«, meinte sie schicksalsergeben und verkroch sich noch tiefer in ihren Mantel.
    »Versprechen Sie mir, daß Sie sich an meine Empfehlungen halten?«
    »Ja.« Sie blickte ihm nun direkt in die Augen. »Warum liegt Ihnen sosehr am Herzen, was mit mir geschieht?«
    Die Frage schien Jack zu irritieren. »Was meinen Sie?«
    »Sie haben diesen Schlüssel, den Sie gefunden haben. Sie brauchen mich nicht mehr. Genaugenommen wäre es für Sie sogar von Vorteil, wenn die Gegenseite mich schnappte und aus dem Verkehr zöge.«
    Jack starrte sie an und hatte Mühe, seinen Zorn zu zügeln.
    »Keine Antwort?« fragte sie.
    Er ließ sich mit seiner Erwiderung Zeit. »Nein … ich habe mich nur gefragt, ob ich auf einen solchen Unsinn überhaupt ernsthaft antworten soll.«
    »Oh? Habe ich Sie

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