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Handyman Jack 02 - Der Spezialist

Titel: Handyman Jack 02 - Der Spezialist Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: F. Paul Wilson
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Schwierigkeiten bei der Beschaffung dessen gerechnet, was er kurz »Clayton-Technologie« nannte, aber so schlimm hatte er es sich nun doch nicht vorgestellt. Die Clayton-Frau hatte den Teufel persönlich als ihren Helfer engagiert.
    Als er bemerkt hatte, daß ihr Wagen verschwunden war, hatte er den Peilsender benutzen wollen, um sie zu verfolgen, aber das konnte er nicht sofort tun. Die Leichen … sämtliche Leichen mußten schnellstens entfernt werden, ehe die Polizei eintraf. Er, Baker und die beiden überlebenden Mitglieder von Bakers Mannschaft hatten sie zu dem Lieferwagen schleppen müssen. Dann waren sie geflohen und wie Schakale in der Nacht verschwunden.
    Eine qualvolle, erniedrigende Erfahrung.
    Aber es hätte sich trotzdem gelohnt, wenn er vorher erfahren hätte, ob Alicia Clayton und ihr Teufel irgend etwas in dem Haus entdeckt hatten.
    Und außerdem – wie stand es mit dem Verkauf des Hauses? Haffner hatte ihrem Anwalt die Mitteilung zukommen lassen, daß man mit ihrem Preis einverstanden wäre. Bisher war darauf keine Reaktion erfolgt. Würde sie nach dieser Nacht überhaupt noch auf das Angebot eingehen?
    Wenn nicht, würde dies das gesamte Vorhaben um mehrere Wochen zurückwerfen. Und was würde das für Ghali bedeuten? Kernel mußte unbedingt nach Hause zurück, um seinem Sohn beizustehen.
    Kernel zupfte an seinem Bart. Er wurde zwischen so vielen Interessen hin und her gerissen. Was sollte er jetzt tun?
    Falls es ihm nicht gelingen sollte, die Clayton-Technologie in seinen Besitz zu bringen, würde er wenigstens dafür sorgen müssen, daß sie niemand anderem in die Hände fiel.
    Sei ganz ruhig, ermahnte er sich mindestens zum zehntausendsten Mal, seit er durch die Tür getreten war.
    Aber wie konnte er ruhig sein, wenn er vielleicht schon morgen früh die Zeitung aufschlug und eine Schlagzeile der Welt das Geheimnis der Clayton-Technologie verkündete?
    Ihm schauderte vor den Folgen für sein Vaterland, und er dachte mit Entsetzen daran, daß im gesamten Mittleren Osten Zustände wie im Saudi-Arabien seines Vaters ausbrechen würden, der seine eigenen Schuhe hergestellt und mit seinen Beduinenfreunden in Zelten aus Ziegenhaar oder in Lehmhütten gelebt hatte, die jeweils in nächster Nähe einer Oase standen, ohne elektrischen Strom, ohne Medikamente, ohne ärztliche Versorgung. So hatten die Araber sogar noch in den fünfziger Jahren gelebt. Und genauso würde sein Leben – und das seiner Söhne – wieder aussehen, wenn seine Mission scheiterte.
    Er wünschte sich, er könnte diese Last auf jemanden abwälzen, der mit der Erledigung solcher Dinge vertrauter war, aber Geheimhaltung war die Voraussetzung für den Erfolg – sie könnten alles verlieren, wenn auch nur ein vages Gerücht über die Art der Technologie durchsickerte –, so daß die Führer von Iswid Nahr strengstens verboten hatten, daß irgend jemand anderer, einschließlich der Angehörigen von Iswid Nahr, von den Vorgängen in Kenntnis gesetzt wurde.
    Kernel Mulhallal war zugegen gewesen, als Thomas Clayton Iswid Nahr Beweise für die von seinem Vater entwickelte Technik vorgelegt hatte. Warum hatte er, Kernel, sich an diesem Tag nur wie ein von Allah Auserwählter gefühlt? Das neu erworbene Wissen hatte sich für ihn als Fluch erwiesen. Weil er zu den ganz wenigen gehörte, die das Geheimnis kannten, war ihm die Aufgabe, diese Technologie zu beschaffen, aufgebürdet worden.
    Kernel straffte die Schultern. Er durfte nicht verzweifeln. Noch war er nicht besiegt. Er mußte auf Allah vertrauen und einfach davon ausgehen, daß Alicia Clayton und ihr teuflischer Begleiter nichts hatten in Erfahrung bringen können.
    Und was das Thema Teufel betraf, was sollte er mit seinem eigenen Teufel anfangen … mit Baker? Kernel hatte jegliches Vertrauen in diesen Mann verloren, aber es war möglich, daß irgendwann der Tag kam, an dem er sich seiner brutalen Vorgehensweise und seiner drastischen Taktik würde bedienen müssen.
    Denn Kernel wußte, daß er, wenn es ihm und Iswid Nahr nicht gelang, die Clayton-Technologie in ihren Besitz zu bringen, diese Technologie auf jeden Fall vernichten und jeden eliminieren müßte, der davon Kenntnis hatte.

Mittwoch

1

    »Nein«, sagte Alicia. »Das kommt nicht in Frage. Ich muß ins Krankenhaus.«
    Sind alle Frauen so eigensinnig, fragte sich Jack, während er durch die beschlagene Fensterscheibe beobachtete, wie der Kai, von dem das Schiff soeben abgelegt hatte, hinter ihnen zurückblieb. Oder

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