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Handyman Jack 02 - Der Spezialist

Titel: Handyman Jack 02 - Der Spezialist Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: F. Paul Wilson
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wischte ihm Eiterkrusten von den Augenlidern.
    Indem sie die ständigen Hintergrundgeräusche aus Pieptönen und Zischlauten in ihrem Bewußtsein ausblendete, nahm Alicia Hectors Krankenkarte zur Hand und las voller Sorge die neuesten Zahlen. Seine O2-Sättigung sank ständig, die Zahl der weißen Blutkörperchen hatte an diesem Morgen die 900 erreicht, und sein Blutdruck war total im Keller.
    Er geht langsam unter, dachte sie. Und es gibt verdammt noch mal nichts, was wir tun können …
    Eine Veränderung des Pieptons von Hectors Herzmonitor ließ sie zusammenzucken. Sie warf einen Blick auf den Bildschirm und erkannte die gefürchtete unregelmäßige Sinuskurve, die auf Herzkammerflimmern hinwies.
    Sorenson schaute hoch, die Augen hinter ihrem chirurgischen Mundschutz weit aufgerissen. »Oh, Scheiße!«
    Sie streckte eine in einem Handschuh steckende Hand nach dem Alarmknopf aus.
    »Moment«, sagte Alicia.
    »Aber er hat Kammerflimmern.«
    »Ich weiß. Er hat außerdem einen immunologischen Kollaps. Und er hat keine Reserven mehr. Wir können ihn nicht retten. Die Candida-Kulturen sind bereits bis in sein Gehirn vorgedrungen, stecken in seinem Knochenmark und verstopfen seine Kapillargefäße. Wir können ihm noch ein paar Rippen brechen, indem wir auf seine Brust einhämmern, können ihn auch noch weiteren qualvollen Unannehmlichkeiten unterziehen, aber für was? Nur um zu beweisen, daß wir das Unausweichliche um ein paar Stunden hinausschieben können? Lassen Sie den armen Jungen in Frieden sterben.«
    »Sind Sie sicher?«
    War sie wirklich sicher? Sie hatte alles versucht, was ihr an Wissen zur Verfügung stand. Alle Fachkollegen, die sie zugezogen hatte, hatten sich mit jeder erdenklichen Waffe an Hectors Infektion versucht. Ohne Erfolg.
    Ich scheine mir nicht mehr allzu vieler Dinge in meinem Leben sicher sein zu können, aber in einem Punkt bin ich mir absolut sicher: ganz gleich, was wir tun, Hector wird den Vormittag nicht überleben.
    »Ja, Sorenson. Ich bin mir sicher.«
    Alicia verdrängte sämtliche Emotionen und bemerkte, wie die Sinuswellen abebbten, sich in einzelne Schläge verwandelten, die den Todeskampf anzeigten, und dann blieb nur noch eine einzige gerade Linie am unteren Bildrand des Monitors übrig.
    Sorenson sah sie an. Als Alicia nickte, schaute die Krankenschwester auf die Uhr und trug die Todeszeit von Hector Lopez, 4 Jahre, ein … Während Sorenson damit begann, die Schläuche aus Hectors leblosem Körper zu entfernen, riß Alicia sich den Mundschutz herunter und drehte sich weg.
    Von der Sinnlosigkeit all ihrer Bemühungen fast erdrückt, lehnte sie sich an die Fensterbank und schaute auf die Straße hinunter. Der fröhliche Glanz der Morgensonne kam ihr vor wie eine Beleidigung. Sie spürte, wie ihr die Tränen übers Gesicht rannen. Sie konnte sich nicht daran erinnern, sich jemals in ihrem Leben so niedergeschlagen gefühlt zu haben.
    Zu was bin ich nütze, dachte sie. Wem mache ich etwas vor? Ich bin nutzlos. Ich könnte genausogut jetzt schon aufgeben und diese Komödie abbrechen.
    Als sie sich dabei ertappte, wie sie auf die Autos hinunterschaute und dabei überlegte, wie es wohl wäre, ihnen entgegenzustürzen, wich sie vom Fenster zurück.
    Noch nicht, dachte sie. Ein andermal, vielleicht, aber nicht heute.

4

    Jack hatte in Erwägung gezogen, nach Hause zu fahren und sich umzuziehen, doch Ernie hatte veranlaßt, daß er sich einen Rasierapparat auslieh, und dafür gesorgt, daß sein Haar auf dem Photo des nagelneuen Führerscheins des Staates New York, der auf den Namen Ronald Clayton ausgestellt war, ein wenig sorgfältiger gekämmt war, als Jack es üblicherweise zu tragen pflegte.
    Er hatte die Überprüfung des Ausweises überstanden, die Bankangestellte hatte mit Jacks Schlüssel und ihrem eigenen die doppelt gesicherte Schließfachtür aufgeschlossen, und nun war er mit Stahlkassette Nr. 137 allein.
    Er klappte den Deckel hoch und fand einen Stapel prallvoller Manilaumschläge. Es waren vielleicht ein halbes Dutzend Stück, und jeder war mit Klebeband verschlossen. Sosehr Jack den Wunsch hatte, sie gleich aufzureißen, so war dies doch nicht der geeignete Ort dafür. Es dauerte sicherlich einige Zeit, sie durchzugehen und den Umschlag zu finden, dessen Inhalt all seine Fragen beantwortete. Außerdem hatte er den Wagen draußen schon wieder in der zweiten Reihe geparkt. Es wäre besser, die Umschläge mit nach Hause zu nehmen und sie ohne Zeitdruck zu inspizieren.
    Er

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