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Handyman Jack 02 - Der Spezialist

Titel: Handyman Jack 02 - Der Spezialist Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: F. Paul Wilson
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sollten Sie nur dafür sorgen, daß Sie am Montag frei sind, um dort zu sein. Ein Mann namens Sean O’Neill wird Sie heute nachmittag anrufen. Er wird am Montag als Ihr Anwalt mitkommen.«
    »Mein Anwalt? Aber er weiß doch gar nichts über …«
    »Das braucht er auch nicht, und glauben Sie mir, er will es auch gar nicht. Seans größtes Vergnügen besteht darin, andere Anwälte in den Wahnsinn zu treiben. Er arrangiert das Treffen für Sie.«
    Sie schaute auf den Kalender. Montagvormittag – sie müßte sich dann bei der monatlichen Besprechung der Abteilung für Infektionskrankheiten entschuldigen –, aber ansonsten gab es nichts Dringendes.
    »Okay. Das schaffe ich. Aber je früher, desto besser.«
    »Gut. Dann sind wir schon zu zweit.«
    »Das ist alles sehr merkwürdig, Jack. Ich möchte gerne wissen, was los ist.«
    »Ich erläutere Ihnen alles am Sonntagabend, wenn wir unsere Probe veranstalten.«
    »Eine Probe?«
    »Ja. Sie, ich und Sean. Aber wichtig ist im Augenblick für Sie, daß Sie wissen, daß Ihnen die Verabredung zu dem Treffen mit den Anwälten ein wenig Luft verschafft. Niemand wird sich erneut an Ihnen vergreifen oder Ihnen drohen, wenn sie glauben, daß am Montag vielleicht eine Einigung erzielt werden kann. Das heißt, Sie brauchen nicht mehr ständig über die Schulter zu blicken – zumindest für die Dauer des Wochenendes nicht.«
    »Das ist beruhigend.«
    »Für uns beide ist es das. Ich muß jetzt los. Wir reden später.«
    Und dann hatte er auch schon aufgelegt.
    Alicia legte ebenfalls auf und widmete sich mit wiedererwachtem Appetit ihrem Sandwich. Sie hatte das Gefühl, als wäre eine schwere Last aus ihrer Magengrube entfernt worden: Sie brauchte die nächsten beiden Tage nicht wie ein verfolgter Flüchtling zu leben.
    Aber was, um alles in der Welt, plante Jack? Und wie zuverlässig war er? Klar, er schien, was den Einsatz von Brachialgewalt betraf, Außerordentliches zu leisten, aber dies hier war etwas anderes: er würde es mit einer bedeutenden Anwaltskanzlei und einigen enorm intelligenten Gegnern zu tun haben. Könnte ein ganz normaler Durchschnittsmensch die Harvard-Absolventen im einundzwanzigsten Stockwerk überlisten?
    Sie hatte keine Ahnung, aber hätte sie eine Wette abschließen müssen, dann hätte Alicia ihr Geld nicht für diese Sache riskiert.

3

    »Ist er das?« fragte Jack, während eine neue Stimme aus dem Lautsprecher des Kassettenspielers erklang.
    Jorge schüttelte seinen großen Kopf. Er trug seine Arbeitskleidung – sein Dienst begann, wenn die Büros sich leerten –, die im wesentlichen aus einem Sweatshirt mit abgeschnittenen Ärmeln bestand, das seine kräftigen Arme bis zu den Schultern entblößte.
    Die beiden saßen in dem kleinen zweiten Zimmer von Jorges Apartment, das gleichzeitig als Büro diente. Am Ende der Diele war seine Frau dabei, den Abendbrottisch abzuräumen, während seine beiden Söhne vor dem Fernseher saßen und die neueste Super-Mario-Version spielten. In der Wohnung hing immer noch der würzige Duft des Abendessens.
    Jack ließ das Tonband vorlaufen, stoppte und startete einige Male, bis er eine neue Stimme hörte.
    »Und was ist mit diesem Burschen?«
    Ein weiteres Kopfschütteln. »Nein. Nicht Ramirez.«
    »Er sollte lieber bald kommen«, meinte Jack. »Das Band ist gleich zu Ende.«
    Jorge hatte einen seiner Cousins die Flugblätter unter jede Wohnungstür in Ramirez’ Wohnhaus schieben lassen. Diese Taktik war nötig gewesen, um Ramirez nicht mißtrauisch zu machen. Das Flugblatt trug den Briefkopf von Hudak Realty, allerdings mit einer Telefonnummer, die Jack als Mailbox gemietet hatte, unter der die Nachricht zu hören war, daß der Anrufer zu David Johns weitergeschaltet würde, der das Haus exklusiv in seinem Angebot hatte. Außerdem hatte Jack eine Nachricht hinterlassen, daß Mr. Johns zur Zeit mit einem Kunden unterwegs wäre, sich aber so bald wie möglich melden würde.
    Er hatte eine Tonbandkassette mit allen Anrufen zu Jorge mitgenommen.
    »Vielleicht ist er gar nicht interessiert«, vermutete Jorge.
    »Wenn das, was Sie mir von ihm erzählt haben, zutrifft«, sagte Jack, »dann ruft er an. Er wird nicht widerstehen können. Sehen Sie sich doch nur mal all die anderen …«
    »Da!« unterbrach ihn Jorge, als sich auf dem Band ein neuer Anrufer meldete. »Das ist er. Das ist dieser hijo de puta!«
    Jack konnte nur wenig Spanisch, aber er wußte, was Jorge meinte. Er lehnte sich zurück und lauschte Ramirez’

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