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Handyman Jack 02 - Der Spezialist

Titel: Handyman Jack 02 - Der Spezialist Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: F. Paul Wilson
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öliger Stimme, die nur noch einen leichten Akzent hatte. Offenbar war er schon länger im Lande als Jorge.
    »Ja, Mr. Johns. Ich würde mich gerne mit Ihnen über die Immobilie unterhalten, die Sie auf Ihrem Flugblatt beschreiben. Ich habe am Wochenende geschäftlich außerhalb zu tun und würde mir die Immobilie noch vor meiner Abreise gerne einmal ansehen.«
    Danach nannte Ramirez sowohl seine Privat- als auch seine Geschäftsnummer.
    Na prima, dachte Jack. Wahrscheinlich war er schon dort gewesen und hatte sich das Haus von außen angesehen. Er weiß, daß es ein Schnäppchen ist, und er will es haben. Deshalb benutzt er eine angebliche Geschäftsreise als Vorwand, um es genauer inspizieren zu können, ohne zu gierig zu erscheinen.
    Aus dem, was er von Jorge gehört hatte, folgerte er, daß Mr. Paco Ramirez sich für einen abgebrühten Kaufmann hielt, vor allem im Immobiliengeschäft. Er war ständig auf der Suche nach günstigen Angeboten, die er schnell wieder mit Profit losschlagen konnte. Typen wie er hielten ständig Ausschau nach Leuten, die es mit dem Verkaufen eilig hatten. Jacks Flugblatt bot ein Geschäft an, bei dem Mr. Ramirez das Wasser im Munde zusammenlaufen mußte.
    »Sehr schön«, sagte Jack. »Er schnuppert schon am Köder. Nun brauchen wir nur noch dafür zu sorgen, daß er den Haken schluckt, und ihn dann an Land zu ziehen.«
    Von Jorges Telefon aus rief er Ramirez’ Büro an. Der Mann meldete sich bereits, kaum daß Jack der Empfangsdame gesagt hatte, er wäre David Johns. Nach einigen höflichen Floskeln kam Ramirez sofort zur Sache, und sie vereinbarten einen Termin am nächsten Morgen um neun Uhr, um die Immobilie zu besichtigen.
    »Was tun wir jetzt?« fragte Jorge.
    »›Wir‹ tun gar nichts«, erwiderte Jack. »Von jetzt an mache ich allein weiter. Das Wichtigste ist, daß Sie sich von diesem Haus so weit wie möglich fernhalten. Sollte Ramirez nur den geringsten Verdacht schöpfen, daß Sie an dieser Sache beteiligt sind, springt er sofort ab. Sie bleiben morgen hier und passen aufs Telefon auf. Möglicherweise muß ich ein Gespräch führen. Ich werde dann irgendwelche Fragen stellen, die Sie beantworten können, wie Sie wollen. Von mir aus geben Sie mir den Wetterbericht durch, mir ist es gleich. Ich brauche nichts anderes als eine Stimme am anderen Ende der Leitung.«
    Jorge schürzte die fleischigen Lippen. »Erklären Sie mir noch mal, por favor, wie ich auf diese Art und Weise an mein Geld kommen soll?«
    »Okay. Also noch mal. Ich hole Ihr Geld, indem ich Ramirez dazu bringen, eine hohe Vorauszahlung in bar für das Haus zu leisten.«
    Jorge schüttelte den Kopf. »Aber er ist nicht dumm, Mr. Jack.«
    »Natürlich ist er das nicht. Aber ich kenne Typen wie ihn. Ihm macht es Spaß, Leute aufs Kreuz zu legen. Er sucht sich harmlose Leute oder jemanden, der in der Klemme ist, und nimmt sie nach Strich und Faden aus. Er hätte Sie schon längst für Ihre Arbeit bezahlen können, aber er hat es nicht getan. Warum? Weil er bei Ihnen einen schwachen Punkt entdeckt hat – Ihre Verwandten, die illegal im Lande sind und für Sie arbeiten –, und er konnte sich die Gelegenheit einfach nicht entgehen lassen, das zu seinem Vorteil auszunutzen. Es ist für ihn ein reiner Machttrip.«
    »Kennen Sie noch andere wie Ramirez?«
    Jack nickte. »Aber klar. Die sorgen doch dafür, daß ich im Geschäft bleibe. Ich habe mich im Laufe der Zeit auf diese Leute spezialisiert. Ich tue nichts anderes, als Ramirez mit seinen eigenen Waffen zu schlagen. Ich präsentiere ihm ein unwiderstehliches Geschäft und wiege ihn in dem Glauben, daß er jemanden bei diesem Handel austrickst.«
    »Aber Bargeld? Er gibt Ihnen keinen Penny.«
    »Er tut es, wenn er glaubt, daß ich es nicht haben will.«
    Jorge schüttelte erneut den Kopf. Jack sah diese Reaktion in letzter Zeit häufiger bei ihm.
    »Vertrauen Sie mir«, sagte er jetzt. »Selbst wenn es nicht funktionieren sollte, machen wir uns immer noch einen Spaß mit Ramirez.« Jorges finstere Miene verriet, daß seinen Spaß zu haben das letzte war, was er im Sinn hatte.

4

    Das Telefon klingelte, als Alicia gerade im Begriff war, Feierabend zu machen. Raymond war bereits gegangen, daher nahm sie den Anruf selbst an.
    »Hier ist Detective Will Matthews. Sind Sie das, Alicia?«
    »Ja«, antwortete sie so aufgeräumt wie möglich. »Wie geht es Ihnen?«
    O Gott. Noch mehr schlechte Nachrichten?
    Sie war an diesem Morgen bereits vom Rechtsanwalt des Krankenhauses

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