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Handyman Jack 03 - Im Kreis der Verschwörer

Handyman Jack 03 - Im Kreis der Verschwörer

Titel: Handyman Jack 03 - Im Kreis der Verschwörer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: F. Paul Wilson
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an dicht auf dem Teppichboden standen.
    »Ihr Quellenmaterial«, sagte Jack leise mit andächtiger Stimme.
    Er atmete die Luft ein. Sie war erfüllt mit jenem eigentümlichen Odem, wie er altem Papier entströmt. Er liebte diesen Geruch.
    »Ja.« Lew ging an den Regalen entlang und fuhr mit einem Finger über die Buchrücken. »Hier ist das gesamte Wissen versammelt über UFOs, Entführungen durch außerirdische Besucher, das Bermudadreieck, Satanismus, Telepathie, das zweite Gesicht, Gedankenkontrolle, die CIA, die NSA, HAARP, die Illuminaten, Astralprojektion, Channeling, Levitation, Hellsichtigkeit, Séancen, das Tarot, die Reinkarnation, Astrologie, das Monster von Loch Ness, die Bibel, die Kabbala, Velikowsky, Getreidekreis, Tunguska – «
    »Ich glaube, ich weiß einigermaßen Bescheid«, sagte Jack, als Lew innehielt, um Atem zu holen. »Alles für ihre Große Unifikations-Theorie.«
    »Ja. Man könnte meinen, sie ist davon besessen.«
    Jack registrierte, dass Lew die Gegenwartsform benutzte, wenn er von seiner Frau sprach. Das war ein gutes Zeichen.
    »Das denke ich auch. Ich wollte schon fragen, was sie sonst mit ihrer Zeit anfing, aber ich glaube, diese Frage können wir übergehen.«
    »Sie war auch für eine Weile im Immobiliengeschäft tätig. Nicht dass wir das Geld nötig gehabt hätten, aber sie hat sich eine Lizenz besorgt und ein paar Geschäfte abgeschlossen.«
    »Ich bezweifle, dass das etwas mit ihrem Verschwinden zu tun hat.«
    »Na ja, möglich wäre es schon. Sie hat den Immobilienhandel nicht so betrieben, wie die meisten Leute es tun. Sie hat mir zwar nie alle Einzelheiten erzählt, doch sie meinte, dass ihre Aktivitäten in einem Bezug zu ihren Recherchen stünden.«
    »In welchem, zum Beispiel?«
    »Nun, sie kaufte zunächst selbst ein Objekt – stets in den Sanierungsprojekten entlang der Randall Road südlich des Highways. Dann engagierte sie ein paar Männer, damit sie im Garten hier und da gruben, danach verkaufte sie das Haus wieder.«
    »Hat sie Ihnen angedeutet, nach was sie suchte?«
    »Sie meinte bloß, es gehörte zu ihren Forschungen. Und ich konnte mich nicht beklagen, denn gewöhnlich hat sie die Objekte mit Gewinn verkauft.«
    Eine seltsame Lady, dachte Jack und schaute sich um. Und zudem noch eine Packratte. Ob ich in dieser Bibliothek des Abseitigen wohl einen Hinweis auf ihren Aufenthaltsort finde? Die Chance schien gering.
    Jack schlenderte zum Fenster am anderen Ende. Durch die kahlen Äste der Bäume war der Sound zu erkennen. Während er sich umdrehte, fiel sein Blick auf die Leinwand auf der Staffelei, und er erstarrte. Neben diesem Bild waren die Gemälde in der unteren Etage geradezu hell und heiter. Er konnte nicht erklären, weshalb die scheinbar willkürlichen Striche und Wirbel in Schwarz und Violett ihn beunruhigten. Je länger er das Gemälde betrachtete, desto stärker wurde das Gefühl, dass irgendwelche Dinge ihn aus den verschlungenen Schatten anstarrten. Er gab einem plötzlichen Impuls nach, die glänzende Oberfläche des Gemäldes zu berühren. Kalt und…
    Er zog die Hand zurück. »Es fühlt sich feucht an.«
    »Ja«, bestätigte Lew. »Irgendeine neue Farbe, die Mel neuerdings benutzte. Angeblich soll sie nicht trocknen.«
    »Niemals?« Er untersuchte seine Fingerspitzen – keine Farbpigmente klebten daran, obgleich sie sich feucht anfühlten. »Niemals ist eine verdammt lange Zeit.«
    Er berührte die Oberfläche erneut, diesmal an einer anderen Stelle. Ja… kalt, nass und –
    »Verdammt!«, fluchte er und zog ruckartig die Hand zurück.
    »Was ist los?«
    »Irgendetwas Scharfes, Beißendes muss darin sein«, sagte Jack, während er seinen Zeige- und seinen Mittelfinger eingehend betrachtete.
    Er wollte nicht aussprechen, dass er das Gefühl gehabt hatte, als würden sich winzige, spitze Nadeln hineinbohren wie winzige Zähne, die nach seinem Fleisch schnappten. Aber die Haut war unverletzt. Und das Gefühl von Nässe war noch immer deutlich zu spüren.
    »Ich will Ihnen mal etwas auf ihrem Computer zeigen«, sagte Lew und ging zum Computertisch.
    Mit einem letzten Blick in die düsteren Wirbel des Gemäldes schüttelte Jack ein Frösteln ab und folgte Lew. Dabei rieb er weiterhin die scheinbar feuchten Fingerspitzen gegeneinander.
    Als er hinter den Tisch trat, erblickte er auf dem Monitorschirm ein grün-blaues Abbild der Erde, die sich langsam drehte. Dabei lösten sich ab und zu Teile ihrer Oberfläche und verschwanden, als riss irgendeine

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