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Handyman Jack 03 - Im Kreis der Verschwörer

Handyman Jack 03 - Im Kreis der Verschwörer

Titel: Handyman Jack 03 - Im Kreis der Verschwörer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: F. Paul Wilson
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Fliegende Untertassen auf der Erde.

1
     
    Jack konnte nicht mehr einschlafen. Und als der Morgen graute, kehrte er ins Badezimmer zurück und stellte fest, dass die grüne Kiste noch immer dort stand.
    Unmöglich.
    Nein, er wollte nicht »unmöglich« sagen. Denn offensichtlich war es möglich. Sobald man an das Unmögliche glaubte, hörte man vielleicht als Nächstes, dass durch den Fernseher jemand zu einem sprach.
    Er zog die Vorhänge auf und blickte hinaus. Die Stadt erwachte. Müllwagen rumpelten und rasselten, Leute führten ihre Hunde Gassi, ehe sie zur Arbeit fuhren…
    Ein Tag wie jeder andere in Hell’s Kitchen.
    Aber kein Tag wie jeder andere in diesem speziellen Hotelzimmer. Die Kiste war kein Traum. Dass sie in der Luft geschwebt hatte –
das
war ein Traum gewesen –, aber die verdammte Kiste war real.
    Zurück ins Badezimmer.
    Na schön, denken wir mal nach, sagte er sich und betrachtete die Kiste. Wenn sie real ist und nicht durch die Tür hereinkam, wie ist sie hier gelandet? Wie konnte sich jemand ins Zimmer schleichen, ohne dass ich etwas gehört habe?
    Vorsichtig betrat er das Badezimmer. Die Kiste dampfte nicht mehr, die Luft um seine Füße war nicht mehr kalt. Er streckte die Hand nach der Kiste aus, berührte sie aber nicht. Sie schien sich jetzt auf Raumtemperatur erwärmt zu haben. Aus dieser Nähe betrachtet, konnte er winzige schwarze Spuren auf der grünen Oberfläche erkennen.
    Indem er jeden Kontakt vermied, kniete Jack sich hin und untersuchte den Fußboden rund um die Kiste, schaute unter dem Waschbecken nach, öffnete alle Schubladen und sonstigen Behältnisse… keine Spur von einer Öffnung oder einer Geheimtür.
    Verblüfft ließ er sich auf dem Badewannenrand nieder und starrte die Kiste an. Wie war das verdammte Ding hierher gekommen?
    Behutsam stieß er mit der Fußspitze dagegen. Das Holz fühlte sich nicht wie eine Holzart an, die er kannte. Der Deckel bewegte sich unter dem leichten Druck seines Fußes, und er zog ihn schnell zurück.
    Er war nicht verschlossen.
    Indem er einen Sicherheitsabstand zu der Kiste einhielt, holte er den Schreibtischstuhl aus dem Nebenzimmer. Er kam sich vor wie ein Narr, als er sich vorsichtig um den Pfosten der Badezimmertür herumschob und die Kiste mit einem Stuhlbein anstieß. Doch er gab unumwunden zu, dass dieses Ding ihm einen Schrecken einjagte und dass er kein Risiko eingehen wollte.
    Endlich rutschte der Deckel herunter. Keine Explosion, keine Schlangen oder Riesenspinnen krochen heraus. Das Deckenlicht brach sich an… Metallstangen.
    Er machte einen Schritt, um alles besser erkennen zu können. In der Kiste befand sich ein Durcheinander von metallenen Trägern. Es sah aus wie ein Bausatz mit Schrauben und Nieten und Verstrebungen, aber ohne Bauplan.
    Sollte er wissen, um was es sich handelte? Zur Hölle, war es überhaupt für ihn bestimmt?
    Und dann fiel sein Blick auf einen Teil der Deckelunterseite. Es kam ihm vor wie ein Diagramm. Er kippte den Deckel ganz um. Ja. Pläne, die aussahen wie eine alte Blaupause, um zusammenzufügen, was immer es war. Sie waren nicht aufgedruckt, sondern eher in Weiß in die grüne Fläche eingraviert. So etwas wie ein Ölbohrturm oder etwas Ähnliches aussah. Aber die Pläne erschienen ihm unvollständig. Der obere Teil der Konstruktion schien am oberen Ende des Deckels wie abgeschnitten zu sein, als ob kein Platz mehr dafür gewesen wäre.
    Egal. Er hatte nicht vor, mit dem Zusammenbau anzufangen. Er hatte bessere Dinge zu tun. Er suchte in und außerhalb der Kiste nach einer Adresse. Er hätte sich mit einer Rechnung oder einem »An« oder »Von« – da war er gar nicht wählerisch – schon zufrieden gegeben, aber er fand nichts dergleichen.
    Er legte den Deckel zurück auf seinen Platz – das Material fühlte sich höchst merkwürdig an – und schob die Kiste unter das Waschbecken.
    Erlaubt sich jemand einen Schabernack mit mir, fragte er sich.
    Immerhin war er von Spinnern umgeben.
    Am besten erst einmal hinsetzen und abwarten, jedenfalls vorläufig, ob jemand ihn danach fragte oder kam, um danach zu sehen.
    Er fand es nicht besonders toll, mit der Kiste im Zimmer zu duschen, aber er schaffte es – und war weiterhin wachsam. Er stand unter dem heißen Wasserstrahl und fragte sich, auf was er sich eingelassen hatte. Der Albtraum mit den Rakoshi und diesem gierigen Loch, das die Stadt auffraß … wie konnte ein solcher Traum ihn nur derart beunruhigen? Vielleicht weil er das Gefühl

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