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Handyman Jack 03 - Im Kreis der Verschwörer

Handyman Jack 03 - Im Kreis der Verschwörer

Titel: Handyman Jack 03 - Im Kreis der Verschwörer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: F. Paul Wilson
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diesem Zustand auffinden und müsste Lew davon in Kenntnis setzen.
    Er hatte einen Becher fettfreies Joghurteis als kleinen Dank an Abe in Erwartung dafür mitgebracht, dass er einen Brief an die Verwaltung der Sozialversicherung in Trenton schrieb. Den Brief hatte er noch nicht erwähnt. Er hatte auch eine Tüte Sonnenblumenkerne für Parabellum dabei gehabt, der geduldig die Schalen mit seinem geschickten kleinen Schnabel aufknackte und den weichen, wohlschmeckenden Inhalt herauspickte.
    Jack zuckte die Achseln. »Okay. Das Fazit ist, dass sie tot ist.«
    »Und diese harten Typen in Schwarz haben es getan?«
    »Das nehme ich an. Ich bekam keine Gelegenheit, sie zu fragen. Sie haben ihr Zimmer außerdem gründlich gefilzt.«
    Abe griff nach dem beschlagenen Joghurtbecher und betrachtete skeptisch das Etikett.
    »Magerjoghurt dürfte eigentlich nicht so gut schmecken. Bist du sicher, dass kein Fett darin ist?«
    »So steht es drauf. Und es sind viel weniger Kalorien darin.«
    »Geringe
Kalorien.«
    »Weniger.« Jack deutete auf den hellgelben Aufdruck auf dem Becher. »So steht es da.«
    »Soll ich etwa einen Joghurtbecher in Grammatikfragen zu Rate ziehen? Glaube mir, Jack, es heißt ›geringere‹. Weniger Fett – okay. Aber geringere Kalorien.«
    »Siehst du?«, sagte Jack und legte ein schwarz-weißes Aufsatzheft auf Abes Theke. »Deshalb bist du genau der Richtige, um mir dabei zu helfen, einen Brief im Stil eines Highschool-Studenten zu schreiben.«
    Abes Augen verengten sich. »Wurde ich etwa gerade aufs Kreuz gelegt?«
    Jack blinzelte. »Wie… was meinst du?«
    Abe seufzte. »Noch einen Brief an die Sozialversicherung? Schreib den Letzten doch einfach um.«
    »Nee. Du weißt, dass ich gerne was Neues nehme. Und außerdem ist es alles deine Schuld. Du hast mich schließlich dazu gebracht, mit Plastikgeld herumzuhantieren.«
    »Hätte ich gewusst, was ich damit in Gang setze…«
    Als Abe Jack endlich von der Notwendigkeit einer Kreditkarte überzeugt hatte, hatte er gleichzeitig empfohlen, dass Jack einen zusätzlichen Karteninhaber auf sein eigenes anonymes Amex-Konto eintragen lassen sollte. Jack entschied sich für den Namen Jack Connery – er hatte sich damals mit besonderer Vorliebe alte James-Bond-Filme angesehen – doch er brauchte eine Sozialversicherungsnummer, die zu dem Namen gehörte.
    Für Connerys Nummer bediente er sich Abes neuer – zumindest damals war sie noch neu – Methode: Er dachte sich eine aus. Aber das hieß nicht, dass man sich irgendeine Fantasienummer aus der Luft griff. Jack erfuhr von Abe, dass die Sozialversicherungsnummer aus einem bestimmten Grund in drei Zahlengruppen unterteilt ist. Die erste Gruppe, die dreistellige ›Bereichs‹-Zahl, verriet, wo die Nummer ausgegeben wurde. Falls Connery in New York geboren war und eine Adresse in New York hatte, dann sollte die Bereichszahl zwischen 050 und 134 liegen. Die zweite Gruppe von Ziffern war das ›Block‹-Paar und gab an, wann die Nummer ausgegeben wurde. Da Connery als im Jahr 1958 geboren geführt wurde, wollte Jack ihm nicht unbedingt eine Block-Nummer geben, die verriet, dass Connerys Sozialversicherungsausweis vor seiner Geburt ausgestellt wurde. Was die letzten vier Ziffern betraf – die ›Serien‹-Nummer – da hatte er die freie Wahl.
    Abe schickte die Information an Amex, eine Jack-Connery-Karte wurde ausgestellt, und Jack reihte sich in die Plastikgeldparade ein und achtete darauf, jeden Monat ein paar Dinge damit zu kaufen.
    Sechzehn Monate später hatte er nicht nur ein, sondern gleich drei Angebote für eine bereits genehmigte Karte vorliegen. Jack Connery holte sich seine eigene Master-Card, und Abe ließ ihn kurz darauf als zweiten Karteninhaber streichen.
    Jack Connery war nun frei.
    »Es war früher so einfach«, sagte Abe düster. »Man ging zum Einwohnerverzeichnis, suchte sich den Namen eines Toten heraus, kopierte seine Daten und Nummern und schickte alles zur Kreditkartengesellschaft. Und schon bekam man seine Karte. Aber jetzt haben Computer diese Möglichkeit verdorben.«
    Jack nickte. »Ich habe zwar gelernt, sie zu lieben, aber im Großen und Ganzen machen sie nur Stress.«
    Abe bezog sich auf das Sterbeverzeichnis des Sozialversicherungsdienstes – dieses war von Kreditschutzvereinigungen wie TRW und Equifax eingerichtet worden, um Kreditschwindler auszufiltern. Leute wie Jack und Abe wollten niemanden betrügen – sie zahlten immer prompt auf Heller und Pfennig –, aber das

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