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Handyman Jack 03 - Im Kreis der Verschwörer

Handyman Jack 03 - Im Kreis der Verschwörer

Titel: Handyman Jack 03 - Im Kreis der Verschwörer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: F. Paul Wilson
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Verzeichnis bedeutete eine gewisse Gefahr für ihre falschen Identitäten. Selbst Jacks falsche Nummer für Connery – durchaus möglich, dass irgendjemand dieselbe Nummer hatte. Was wäre, wenn der Betreffende stürbe und die Nummer ins Register wanderte? Weder Jack noch Abe brauchten einen Betrugsspezialisten, der ihnen nachschnüffelte.
    Daher hatte Jack nach einer besseren Methode gesucht.
    Er fand sie im Register der Bevölkerungsstatistik. Kinder… das Register war voll von verstorbenen Kindern, viele von ihnen Säuglinge, einige gestorben an Krankheiten und Geburtsfehlern, zu viele von ihnen Opfer von Vernachlässigung, Missbrauch oder Verwahrlosung, deren Erzeuger – sie Eltern zu nennen wäre eine Beleidigung für alle richtigen Eltern auf der Welt – sie im Stich gelassen hatten wie lästigen Abfall. Jack stellte eine Liste mit ungefähr einem Dutzend dieser Kinder auf, alle mit dem Vornamen John, die vor zehn oder fünfzehn Jahren gestorben waren – und zwar ohne Sozialversicherungsnummer. Für einen geringen Betrag erhielt er beglaubigte Kopien ihrer Geburtsurkunden… und adoptierte sie.
    Sobald jeder das fünfzehnte oder sechzehnte Lebensjahr erreichte, beantragte Jack eine neue Sozialversicherungsnummer unter dem jeweiligen Namen.
    Jack holte einen Stift heraus und schlug das Aufsatzheft auf.
    »Okay. Dieser heißt John D’Attilio. Er wäre im nächsten Monat sechzehn geworden. Eddy arbeitet schon an den Dokumenten. Das Postlager in Hoboken wird seine Adresse sein, daher schreibt er an das Sozialversicherungsbüro in Trenton. Der Brief soll ziemlich gut sein.«
    Da das Sozialversicherungsgesetz jemandem unter achtzehn gestattete, per Post eine Sozialversicherungsnummer zu beantragen, machte Jack sich dies gründlich zunutze. Im Laufe der Jahre hatten er und Abe eine ganze Serie von Briefen von verschiedenen Kindern aufgesetzt. Abe hatte die Fähigkeit, wie ein mürrischer Teenager zu klingen, der gezwungen war, eine Sozialversicherungsnummer zu beantragen, weil seine gefühllosen Eltern wollten, dass er sich die Sommerferien ruinierte, indem er einen Job annahm.
    Sie brauchten zehn Minuten, um einen sprachlich entsprechend gestalteten, handgeschriebenen Antrag zu formulieren. Jack achtete darauf, hier und da ein Wort durchzustreichen.
    Jedem Antrag mussten beglaubigte Geburtsurkunden beigefügt werden, was Jack bereits getan hatte, und ein Schulausweis, den Eddie liefern würde. Dann würde er alles zusammenpacken und das Päckchen nach Trenton schicken. In ungefähr einem Monat würde John D’Attilio eine echte Sozialversicherungsnummer zugeteilt und in die Computer der Verwaltung eingegeben. Ein weiteres amerikanisches Rind, das gebrandmarkt war und nun zur Herde der Steuerzahler zugelassen wurde.
    »Wie oft haben wir das jetzt getan?«, fragte Abe.
    »Achtmal, glaube ich.«
    Nachdem Jack Connery von Abes Amex-Konto gestrichen worden war, hatte er zwei zusätzliche Karteninhaber – Jack Andrissi und John Bender – der Master-Card von Connery hinzugefügt. Anderthalb Jahre später umwarben verschiedene Banken Amex Andrissi und Bender mit vorab bewilligten Angeboten.
    Er hatte Andrissi und Bender zusagen lassen und Connery gestrichen. Den Karten von Andrissi und Bender wurde eine neue Identität hinzugefügt. Und so lief es, ein fortwährender Wechsel vom Schaffen neuer und Ablegen alter Identitäten, was für ein zunehmend kompliziertes Durcheinander sorgte, das – wie Jack hoffte – unmöglich geordnet werden konnte.
    »Irgendwie morbide«, meinte Abe. »Und so mühsam.«
    Jack seufzte. »Mit morbide hast du Recht – aber ich meine, ich bin vielleicht der Einzige auf der ganzen Welt, der an diese Kinder denkt, seit sie starben – vielleicht sogar seitdem sie geboren wurden. Sie sind für mich fast so etwas wie eine richtige Familie. Und in gewisser Weise erhalten sie so ein Teil Leben zurück.«
    »Ein virtuelles Leben – in den Datenbanken.«
    »Sozusagen. Aber was das mühsam betrifft… das stimmt natürlich.«
    Er ließ sich gegen die Theke sinken, als eine dunkle Wolke sich unterhalb der Decke über seinem Kopf zu bilden begann und kalte Tropfen auf ihn herabfallen ließ.
    »Weißt du, Abe, ich habe den größten Teil meines Lebens damit verbracht, an diesen Punkt zu gelangen. Und jetzt… ich weiß nicht.«
    Es war eine lange mühsame Reise gewesen, voller gefährlicher Kurven, um einen souveränen Status zu erlangen, um eine eigene Nation zu werden. Zuerst hatte es irgendwie

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