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Handyman Jack 03 - Im Kreis der Verschwörer

Handyman Jack 03 - Im Kreis der Verschwörer

Titel: Handyman Jack 03 - Im Kreis der Verschwörer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: F. Paul Wilson
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hatte er keine Probleme mehr, Melanies Familiensitz zu finden.
    Er ertappte sich außerdem dabei, wie er immer wieder in den Rückspiegel schaute und Ausschau nach einer schwarzen Limousine hielt. Er hatte das ungewisse Gefühl, beobachtet zu werden, und er musterte eingehend jedes schwarze Automobil, das er unterwegs erspähte.
    Melanies altes Zuhause war leicht an der großen Eiche und dem weiten Grundstück zu erkennen. Diesmal parkte Jack in der Auffahrt, ging jedoch zur Hintertür. Sie hatte ein Yale-Schloss. Das Sicherheitsschloss hatte dasselbe Fabrikat. Jack kannte sich mit Yale-Produkten bestens aus. Er brauchte weniger als dreißig Sekunden für den Knauf und weniger als eine Minute für den Sicherheitsriegel, und schon war er drin.
    Er wanderte wieder durch das Haus, schaute sich noch einmal die Fotos an. Er erkannte eine Gemeinsamkeit, die ihm bei seinem ersten Besuch völlig entgangen war: Auf keinem Foto war Melanies linke Hand zu sehen. War sie alleine fotografiert worden, befand sie sich immer auf dem Rücken. Wenn sie mit ihrer Mutter oder ihrem Vater zu sehen war, hatte sie sich immer so hingestellt oder hingesetzt, dass ihr linker Unterarm durch die andere Person verdeckt wurde.
    Eine missgebildete linke Hand? Das passte irgendwie zu der Kiste voller Puppen mit den abgetrennten linken Händen…
    Na und? Was, wenn überhaupt etwas, hatte das mit ihrem Verschwinden zu tun?
    Jack ging nach unten in den Keller. Ja, die Strickleiter steckte noch immer im Zement. Hatte das vielleicht etwas mit Melanies Verschwinden zu tun?
    Er betrachtete sie, genauso verblüfft wie schon vorher, und wartete auf irgendeine göttliche Erscheinung, die alles erklärte.
    Das Einzige, was passierte, war, dass seine Brust wieder juckte.
    Verdammt, dachte er. Ich muss gegen irgendetwas hier unten allergisch sein.
    Sich immer noch kratzend ging er zum Schreibtisch und untersuchte die großen bernsteinfarbenen Kristalle. Er hielt einen gegen das Licht, konnte aber nichts Ungewöhnliches daran erkennen.
    Er seufzte. Missgebildete Kinder, eine vermisste Ehefrau, eine zerfleischte Leiche, schwarz gekleidete Schlägertypen, eine Versammlung von Paranoikern… bestand zwischen all dem eine Verbindung? Er konnte und wollte nicht hinnehmen, dass alles nur ein Zufall war und nichts miteinander zu tun hatte. Aber wo war der gemeinsame Nenner?
    Frayne Canfield hatte erzählt, dass etwas ›Unnatürliches‹ Ende Februar oder Anfang März 1968 in Monroe geschehen war. War das die Verbindung?
    Jack hatte beim Durchqueren der Stadt eine öffentliche Bibliothek gesehen. Warum sollte er nicht so viel wie möglich nachprüfen, wo er doch schon einmal hier war?
    Er achtete darauf, sowohl den Sicherheitsriegel wieder vorzulegen als auch abzuschließen, ehe er das Anwesen verließ.
     
     

13
     
    »Weshalb haben Sie ein solches Interesse an diesem speziellen Zeitraum?«, wollte die Bibliothekarin wissen und unterzog ihn einer eingehenden Prüfung. Dann fügte sie hinzu: »Wenn ich fragen darf?«
    Mrs. Forseman schien mit ihrem altmodischen Kleid, dem faltigen Gesicht, den verkniffenen Lippen und ihrer eckigen Lesebrille, die an einer Kette um ihren Hals hing, dem Katalog einer Casting-Agentur entsprungen zu sein.
    »Reine Neugier.«
    Er hatte um die Mikrofilmausgaben des
Monroe Express
aus dem ersten Viertel des Jahres 1968 gebeten. Sie umklammerte die Kassette mit ihren knochigen Händen, hatte sie ihm aber noch nicht ausgehändigt.
    »Neugier auf was? Wenn Ihnen die Frage nichts ausmacht.«
    Sie macht mir verdammt noch mal etwas aus, dachte Jack und entschied dann, dass sie alt genug aussah, um zu dieser Zeit auch schon hier gewesen zu sein. Vielleicht könnte sie ihm helfen, Zeit zu sparen.
    »Ich habe von etwas gehört, das die ›Monroe-Häufigkeit‹ genannt wird und…«
    »O nein«, sagte sie und verdrehte die Augen. »Sie sind doch nicht etwa ein Journalist, der sich mit diesen Missbildungen befassen will, oder? Diese Stadt hat mehr als genug Leid erlebt, vor allem diese armen Leute, also lassen Sie sie in Ruhe. Bitte.«
    »Eigentlich bin ich Genetiker«, sagte Jack. »Wenn ich etwas veröffentliche, dann nur in einem wissenschaftlichen Journal. Können Sie sich an irgendetwas im Zusammenhang mit diesen Vorfällen erinnern?«
    »Ich erinnere mich an sehr viel Panik in der Zeit, als die armen Kinder geboren wurden, vor allem unter den anderen schwangeren Frauen im Ort. Alle hatten schreckliche Angst, dass ihre Babys genauso gezeichnet

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