Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Handyman Jack 04 - Tollwütig

Handyman Jack 04 - Tollwütig

Titel: Handyman Jack 04 - Tollwütig Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: F. Paul Wilson
Vom Netzwerk:
kippte und mit dem Gesicht im Dreck landete. Seine Hände und Füße zuckten im Takt zu seinem erstickten Gurgeln, dann lag er still.
    Luc schluckte und starrte die Helfer an. Der Killer war zu seinen Gefährten zurückgegangen, und Luc konnte nicht feststellen, welcher von ihnen Macintosh niedergeschlagen hatte, aber die Wucht hinter diesem einen Schlag war einfach… unmenschlich gewesen.
    Er bekam weiche Knie. Er hatte gewollt, dass Macintosh verschwand, aber er hatte ihn nicht sterben sehen wollen.
    Eine nachlässige Handbewegung Prathers ließ die Handlanger tätig werden. Sie packten Macintoshs Leiche bei den Füßen und schleiften ihn wie einen alten Teppich hinaus.
    Luc hatte Mühe, sich zu sammeln. Sein Leben schien während der letzten Monate in einem Abgrund zu versinken, aber nach diesem Akt hatte er das Gefühl, in den freien Fall übergegangen zu sein. Und dennoch, trotz seiner zunehmenden Verzweiflung konnte er nicht leugnen, wie erleichtert er war, dass Macintoshs Drohung nicht mehr wie ein Damoklesschwert über ihm hing.
    »Wir werden ihn tief begraben«, sagte Prather. »Der Untergrund wird hier aufgewühlt und voller Löcher sein, wenn wir am Sonntag aufbrechen. Niemand wird etwas bemerken.«
    Immer noch sprachlos, holte Luc einen dicken Briefumschlag aus der Brusttasche und gab ihn weiter. Eine ölige Locke des dunklen, langen Haars des großen Mannes fiel ihm in die Stirn, während er den Briefumschlag öffnete und den Stapel Banknoten durchblätterte. Im matten Licht wirkte seine Haut leichenhaft.
    »Es ist alles da«, sagte Luc, als er seine Stimme wieder fand.
    »Ja, so scheint es.« Prather schaute mit seinen eisblauen Augen auf Luc hinunter. »Warum haben Sie nicht Mr. Dragovic das für Sie erledigen lassen?«
    Luc erstarrte. »Dragovic? Was meinen Sie?«
    Prather lächelte – seine dünnen Lippen spannten sich und zogen sich von gelben Zähnen zurück. Kein besonders angenehmer Anblick. »Ich bitte Sie, Doktor. Ich habe selbst einige Recherchen angestellt. Konnten Sie sich nicht denken, dass es mich interessierte, weshalb Sie so sehr an dem Blut meines geheimnisvollen Tiers interessiert waren?«
    Luc ließ die Schultern herabfallen. Er witterte eine weitere Erpressung.
    »Keine Sorge«, sagte Prather. »Für Erpressung habe ich nichts übrig. Es ist etwas Hässliches. Aber ich komme nicht umhin, mich zu fragen, weshalb Sie es nicht Ihrem besten Kunden überlassen, die Bedrohung für Sie beide wegzuschaffen.« Sein Grinsen wurde breiter. »Es sei denn, Sie wollten nicht, dass Mr. Dragovic merkt, dass Sie sich in eine so gefährliche Lage gebracht haben.«
    Luc zuckte die Achseln, um den Muskelkrampf in seinem Nacken zu kaschieren. Prather hatte genau ins Schwarze getroffen. Das Letzte, was Luc brauchte, war, dass Milos Dragovic erfuhr, dass dieses Schwein Macintosh beinahe das ganze Geschäft hatte auffliegen lassen. Dragovic durfte niemals auf die Idee kommen, dass Luc vielleicht nicht die vollständige Kontrolle über alles hatte.
    »Wie dem auch sei«, sagte Prather. »Das zusätzliche Geld für seine Beseitigung hilft uns die Betriebskosten zu tragen.«
    »Läuft das Geschäft so schlecht?«, fragte Luc und versuchte, die Unterhaltung von Milos Dragovic abzulenken.
    Prather nickte. »Bei schlechtem Wetter gehen die Leute ins Kino, aber nicht in Freak Shows. Und ehrlich gesagt sind einige unserer Attraktionen durch das nasse Wetter ziemlich… unansehnlich geworden.«
    Nasses Wetter, dachte Luc. Galt Prathers Aussage nicht für jedes Wetter?
    »Ich hole mir die nächste Probe am fünfundzwanzigsten Mai«, sagte Luc und ging in Richtung Ausgang. »Wo werden Sie dann mit Ihrer Truppe sein?«
    Prather lächelte wieder. »In Ihrer Nachbarschaft, Dr. Monnet. Wir gastieren in einer kleinen Stadt auf Long Island, die wir jedes Jahr besonders gerne besuchen. Dort werden wir für einige Zeit praktisch Tür an Tür wohnen. Ist das nicht wunderbar?«
    Luc erschauerte bei dem Gedanken, in der Nähe von Ozymandias Prather und seinen Freaks zu leben. »Nun, es wird ganz angenehm sein, sich nur schnell ins Auto setzen zu müssen, anstatt sich durch alle möglichen Flughäfen zu kämpfen.«
    »Bis dann, Dr. Monnet.«
    Erleichtert, endlich gehen zu können, machte Luc kehrt und eilte durch das dunkle Zelt zum Ausgang.
     
     
     
     
     
     
     
     
     
     
     

Mittwoch
     
     
    24.

Weitere Kostenlose Bücher