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Handyman Jack 04 - Tollwütig

Handyman Jack 04 - Tollwütig

Titel: Handyman Jack 04 - Tollwütig Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: F. Paul Wilson
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Drei schattenhafte Gestalten rannten los, trennten sich, jede steuerte auf eine andere Wand zu, wo sie jeweils hochsprang und zu klettern begannen.
    Mein Gott, sie steigen die Wände hoch!
    Nein… nicht die Wände selbst, sondern an den Rohren und Trägern, die daran verankert waren. Diese Beagle Boys – die Ähnlichkeit mit dieser Hunderasse hatte ihn auf diese Bezeichnung gebracht – waren so stark und gelenkig, wie sie seltsam aussahen. Und keinesfalls so dumm, wie sie äußerlich erschienen. Indem sie sich getrennt hatten, ließen sie Jack nur noch einen Fluchtweg offen: nach oben.
    Glücklicherweise war das auch die Richtung, die er ohnehin einschlagen wollte. Aber bei diesem Tempo würde er ihnen niemals entkommen. Mit einem unangenehmen Gefühl in der Magengrube machte Jack sich klar, dass er, wenn seine Flucht Aussicht auf Erfolg haben sollte, wohl oder übel aufstehen und aufrecht über den Eisenträger gehen – wenn nicht gar rennen – müsste. Und er könnte nicht warten, bis er seine Nerven für diesen Schritt ausreichend gewappnet hätte – es musste heißen: Nichts wie hoch und los!
    Indem er sich wünschte, irgendwann in seiner Jugend eifriger Gymnastik betrieben oder vielleicht sogar das Turnen auf dem Schwebebalken erlernt zu haben, ging er in die Hocke, setzte vorsichtig einen Fuß vor den anderen und drückte sich dann in den Stand hoch. Für einen endlos scheinenden Moment, in dem ihm das Herz stehen zu bleiben drohte, schwankte er, als er glaubte, der Träger unter ihm würde zu schaukeln beginnen, dann fing er sich. Mit ausgestreckten Armen wie ein Seiltänzer das Gleichgewicht haltend, bewegte er sich mit schlurfenden Schritten auf das Ende des Trägers zu.
    Augen auf den Träger, nicht auf den Fußboden tief unten… Augen auf den Träger, nicht nach unten… er wiederholte diesen Satz wie ein Gebet immer wieder, während seine Füße sich über den Träger tasteten. Dabei musste er husten, als seine Füße getrockneten Vogelmist in dichten Staubwolken aufwirbelten. Er erreichte einen der quer verlaufenden Träger. Er hatte schon Schwierigkeiten gehabt, ihn zu überwinden, als er seinen Beobachtungsplatz aufgesucht hatte und nicht in Eile gewesen war. Jetzt durfte er sich dadurch nicht aufhalten lassen. Auf seine Reflexe und die durch regelmäßiges Training erworbene Muskelkraft vertrauend, biss Jack die Zähne zusammen, schwang sich um den Träger herum und setzte seinen Weg fort. Er erlebte einen heiklen Moment, als er zu viel Schwung nahm und abzustürzen drohte, doch irgendwie schaffte er es, das Gleichgewicht zu behalten.
    Die Wand war etwa sieben Meter entfernt. Eine schmale Stützleiste verlief rechts und links vom Träger an ihr entlang. Ein kurzer Sprint nach links würde ihn zurück zum Oberlicht bringen. Er drehte sich um und sah, wie zwei der Beagle Boys zügig die Wand hochkletterten. Der Dritte befand sich links von ihm und holte ebenfalls auf. Jack verzichtete darauf, über die Schulter zu blicken.
    Die letzten Schritte bis zur Wand rannte er fast und wurde nicht langsamer, als er die Leiste erreichte. Da seine Füße nun mehr Platz hatten, kam er schneller voran. Er suchte die Schatten ab, während er zum Oberlicht huschte, und entdeckte den dritten Verfolger an der angrenzenden Wand, wo er sich gerade auf die Leiste hochzog. Jack beschleunigte seine Schritte. Er musste das Oberlicht als Erster erreichen.
    Er drosselte sein Tempo nicht, als er zur Ecke gelangte er überwand sie so schnell er konnte und strebte dem Oberlicht entgegen. Der Beagle Boy befand sich jetzt auf dem Sims und kam schnell – beinahe hastig – auf Jack zu. Er schien kein bisschen Angst vor der Höhe oder vor einem möglichen Abstürzen zu haben. Wenn er Jack einholte, ehe dieser zum Oberlicht gelangte…
    Mit einer letzten, von Verzweiflung getriebenen Kraftanstrengung stand Jack schließlich gegenüber dem Oberlicht und sprang von der Mauerleiste herab. Es war kein weiter Sprung – beim Eindringen in das Gebäude hatte er sich herunterlassen und zur Mauerkante hinüberschwingen können –, aber er musste noch vor dem Beagle Boy oben und durch das Oberlicht geklettert sein. Er erwischte den Rand mit der Hand und nutzte seinen Schwung, um die Beine hochzubringen. Als seine Turnschuhe sich hinter den gegenüberliegenden Rand hakten, zog er sich hoch und rollte sich zur Seite nach draußen. Sobald sein Körper das Dach berührte, wirbelte er herum und schlug das Oberlicht zu.
    Ein wütender Schrei

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