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Handyman Jack 04 - Tollwütig

Handyman Jack 04 - Tollwütig

Titel: Handyman Jack 04 - Tollwütig Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: F. Paul Wilson
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schaffte.
    Er baute seinen Vorsprung aus. Er konzentrierte sich ausschließlich auf sein Kissen und hämmerte stetig mit aller Kraft darauf ein.
    Jack konnte erkennen, wie die anderen zunehmend unzufrieden reagierten – er sah es an ihren verkrampften Schultern und am Ausdruck ihrer Gesichter, als sie sich umsahen, während sie wütend ihre Kissen bearbeiteten. Doch keiner schaffte es, den kleinen Probanden einzuholen.
    Schließlich gingen einem der im Hintertreffen Liegenden die Nerven durch. Mit einem wütenden Aufschrei verließ er seinen Platz an der Teststation und begann, auf den Führenden einzuschlagen. Während sie sich gegenseitig wuchtige Hiebe verpassten, die keinem von ihnen etwas auszumachen schienen, stolperten sie gegen einen dritten Testteilnehmer, der sogleich in die Schlägerei eingriff. Innerhalb weniger Sekunden waren alle sechs heftig prügelnd ineinander verkeilt.
    Während Jack fassungslos das Geschehen verfolgte, fühlte er sich an den Ausbruch sinnloser Gewalt auf der Museumstreppe erinnert. Aber das hier war schlimmer: Diese Typen waren um einiges erfahrener, was Straßenschlägereien betraf.
    Wenn das so weitergeht, gibt es sicher Tote, dachte er.
    Dann sah er, wie gelbliche Gaswolken aus Wanddüsen geblasen wurden. Der Nebel hüllte die Schläger ein, reizte sie zum Husten und bewirkte, dass sie sich trennten und schließlich zusammenbrachen. Das Gas legte sich wie eine gelbe Decke auf sie und wurde dann durch Schlitze in den Wänden dicht über dem Fußboden abgesogen. Zurück blieb ein Durcheinander bewusstloser Gestalten.
    Jack begriff, dass dies offensichtlich nicht die erste Schlägerei war, die sie hier ausgetragen hatten, und vielleicht noch nicht mal die Schlimmste, wenn man die geborstene getönte Glasscheibe betrachtete. Doch die Gaswolken bewiesen, dass man mit einem Gewaltausbruch gerechnet hatte.
    Was zum Teufel beabsichtigte Monnet damit? Und wer befand sich bei ihm in der Kontrollkabine?
    Jack schob sich weiter… nur ein kleines Stück, um einen besseren Blick in den Kontrollraum zu erhaschen. Er musste vorsichtig sein. Er gelangte jetzt in den Lichtschein aus dem Testraum. Falls jemand von unten hochsah, würde er ihn sofort entdecken.
    Er verharrte, als die Tür zum Testraum aufschwang und drei Männer erschienen. Gefährlich aussehende Burschen – muskulös, breitschultrig und fast halslos. Alle hatten kurz geschorenes Haar, Boxernasen, winzige Ohren und kleine, glänzende Augen. Vielleicht so etwas wie Angehörige eines Sicherheitsdienstes? Sie sahen aus, als kämen sie alle aus demselben Stall, und die Rollkragenpullover, die sie ausnahmslos trugen, verstärkten diesen Eindruck noch. Sie erinnerten Jack an die Panzerknacker aus den alten Donald-Duck-Comics.
    Eine einsame Gestalt blieb im Kontrollraum zurück. Jack konnte ihn jetzt deutlich sehen: Monnet.
    Was treiben Sie hier, Doc? Was haben Sie hier zu suchen?
    Jack lenkte seine Aufmerksamkeit wieder auf die Schlägertypen, die gerade das Durcheinander der Bewusstlosen entwirrten und die Männer auf den Rücken drehten. Wo fand Monnet seine »Probanden«? Besser gefragt: Woher kamen diese seltsam aussehenden Sicherheitstypen?
    Während Jack den Handrücken auf die Nase presste, um erneut ein Niesen zu unterdrücken, bemerkte er, wie einer der Sicherheitstypen heraufsah und erstarrte. Er gab einen wütenden Laut von sich und deutete nach oben direkt auf Jack. Die anderen folgten seinem Blick.
    Sie können mich doch unmöglich alle hier oben in dieser Dunkelheit sehen, dachte Jack. Oder vielleicht doch?
    Einer der drei stieß einen Schrei aus, der dem Bellen eines Jagdhundes, der die Witterung einer Beute aufgefangen hatte, verdammt ähnlich war. Sofort verließen die drei den Testraum.
    Scheiße, ich glaube, die haben wirklich feine Nasen.
    Jack hatte nicht vor abzuwarten, um zu sehen, wohin sie sich wandten oder wie sie versuchten, zu ihm heraufzukommen. Plötzlich hatte er es eilig zu verschwinden.
    Er vollführte eine Hundertachtzig-Grad-Drehung auf dem Bauch und kroch auf dem Weg zurück, den er hergekommen war. Dabei bewegte er sich so schnell er konnte, rutschte durch den Vogelmist und gab sich keine Mühe mehr, leise zu sein.
    »Wer ist da?«, rief eine Stimme. Es war dieselbe, die den »Probanden« ihre Instruktionen gegeben hatte, nur klang der Mann jetzt deutlich beunruhigt. Es musste Monnet sein. »Wer ist da oben? Kommen Sie sofort runter!«
    Jack kroch weiter. Eine Bewegung unter ihm fiel ihm ins Auge.

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