Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Handyman Jack 04 - Tollwütig

Handyman Jack 04 - Tollwütig

Titel: Handyman Jack 04 - Tollwütig Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: F. Paul Wilson
Vom Netzwerk:
sie die Aufzeichnungen ihres Vorgängers durchgearbeitet und festgestellt, dass Macintosh einige neue Möglichkeiten ausprobiert hatte, aber auch die hatten nicht zum Ziel geführt. Was konnte man jetzt noch tun? Diese vollkommene Ratlosigkeit war zutiefst frustrierend.
    Nadia spazierte die mit Bäumen bestandene Twentieth Street entlang bis zur Gramercy Tavern. Sie drängte sich durch den dicht bevölkerten vorderen Teil mit der Bar, dem Holzfußboden und den blank gescheuerten Tischen und entdeckte Doug, der ihr aus dem hinteren Speiseraum zuwinkte. Dort bestimmten Teppichboden und Tischdecken die Atmosphäre.
    Sie roch den Scotch in seinem Atem, als er sie küsste und ihr einen Stuhl zurechtschob. Seine Augen leuchteten triumphierend.
    »Wie hast du hier einen Tisch ergattern können?«, fragte sie, während sie sich hinsetzte.
    Das Gramercy war eins der angesagteren Restaurants in der City.
    »Durch den Memorial Day gibt es ein langes Wochenende«, sagte Doug. »Die meisten Stammgäste sind offenbar aufs Land gefahren, nehme ich an. Kann ich dir einen Chardonnay bestellen?«
    Nadia schüttelte den Kopf. »Nur einen Eistee.« Sie musste nach diesem Treffen wieder ins Labor zurück.
    »Sei kein Frosch«, sagte er grinsend. »Wir wollen ein wenig feiern.«
    »Was gibt es zu feiern, Doug?«, fragte sie und hörte, wie sich ein harter Unterton in ihre Stimme schlich. »Du rufst an und hinterlässt diese seltsame Nachricht, und als ich versuche, dich zurückzurufen, komme ich zu keinem deiner Telefone durch – «
    »Ich habe die ganze Nacht durchgearbeitet und wollte ungestört schlafen.«
    »Das habe ich mir schon gedacht, aber ansonsten tappe ich völlig im Dunkeln.«
    Doug ergriff über den Tisch ihre Hand. »Tut mir Leid. Ich hatte während der letzten Tage so etwas wie einen Tunnelblick. Wenn man hackt, kann man sich keine Unterbrechungen leisten – du weißt schon, ein wenig hacken, dann eine Pause machen und anschließend dort fortfahren, wo man aufgehört hat. Das Ganze ist so etwas wie eine superschwierige Jongliernummer, bei der man versucht, mehr und mehr Bälle gleichzeitig in der Luft zu halten. Sobald man sie zum Kreisen gebracht und den richtigen Rhythmus gefunden hat, muss man weitermachen. Wenn man aufhört, auch wenn es nur für ein kurzes Nickerchen ist, vergisst man die Reihenfolge und alles stürzt ab und endet in einem großen Durcheinander. Dann muss man wieder ganz von vorne mit dem ersten Ball anfangen.«
    Der Kellner erschien mit den Speisekarten und einem Brotkorb. Doug bestellte für Nadia einen Eistee.
    »Aber warum all diese Mühe?«, wollte sie wissen, als sie wieder alleine waren. »Du riskierst – «
    »Weil ich belogen wurde«, sagte er, und um seinen Mund erschien ein grimmiger Zug. »Sie haben Dinge vor mir geheim gehalten, und ich musste unbedingt herausfinden, was es war.«
    »Bist du jetzt zufrieden?«, fragte Nadia, drückte seine Hand und betete im Stillen, dass er ja sagte.
    Er schüttelte den Kopf. »Nicht ganz.«
    »O Doug«, seufzte Nadia und spürte, wie ihr der Mut sank, »du willst doch nicht etwa in diesem Stil weitermachen, oder?«
    Er grinste. »Auf keinen Fall. Es ist viel zu anstrengend. Ich weiß zwar noch immer nicht, weshalb die Firma mir Provisionen für Verkäufe zahlt, die ich gar nicht getätigt habe, aber zumindest betrügen sie mich nicht, daher kann ich das Ganze auf sich beruhen lassen. Und ich habe erfahren, wonach ich suchte – eine Sache, die dich betrifft –, daher denke ich, dass ich mich zurückziehen kann, ohne dass mein Stolz einen Knacks kriegt.«
    Nadia durchfuhr ein gelinder Schrecken. »Mich? Was betrifft mich?«
    »Deine Abteilung. Ich habe rausgekriegt, wohin all das Geld für Forschung und Entwicklung geht.«
    Nadia konnte nicht anders. Die Frage drängte sich ihr geradezu auf. »Wohin?«
    »In Aktien.« Er grinste wieder. Er sah aus wie ein kleiner Junge, der soeben einen Piratenschatz gefunden hatte. »Sie kratzen jeden überzähligen Penny zusammen, um Firmenaktien zurückzukaufen.« Er beugte sich vor und senkte die Stimme. »Wir sollten den Namen der Firma lieber nicht nennen, okay? Nur für alle Fälle.«
    Nadia schaute sich um. Welchen Fall meinte er? Er glaubte doch wohl nicht, dass er beobachtet wurde, oder?
    »Nein, ich leide nicht unter Verfolgungswahn«, sagte er, als könnte er ihre Gedanken lesen. Er richtete sich wieder auf. »Wie dem auch sei, ich habe die Zeitpunkte ihrer Aktienkäufe mit einer graphischen Darstellung

Weitere Kostenlose Bücher