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Handyman Jack 04 - Tollwütig

Handyman Jack 04 - Tollwütig

Titel: Handyman Jack 04 - Tollwütig Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: F. Paul Wilson
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der Kursentwicklung verglichen, und es scheint, als würden sie jedes Mal, wenn der Kurs ein wenig absackt, ein Aktienpaket erwerben.«
    »Etwa um den Preis hochzutreiben? Warum sollten sie dann so etwas tun?«
    »Das kann ich mir nicht vorstellen. Aber ich kann mir vorstellen, warum sie insgeheim so viele Aktien wie möglich bunkern. Denk doch mal nach: Wenn du über Insiderwissen verfügen würdest, dass der Aktienkurs in die Höhe schnellen wird, möchtest du dir dann nicht auch so viele Aktien wie möglich sichern – ohne jemandem einen Tipp zu geben, natürlich?«
    »Aber das ist nicht nur illegal, es ist saudumm. Und als Direktoren der Firma müssten sie doch längst ein Riesenaktienpaket besitzen.«
    Er zuckte die Achseln. »Seit wann kennt Geldgier irgendwelche Grenzen? Wichtig ist, dass sie offensichtlich annehmen, dass die Aktien irgendwann einen sehr hohen Wert haben werden. Und das, meine Liebe, ist eine hochinteressante Information.«
    Nadia ertappte sich dabei, wie sie sämtliche Möglichkeiten durchging, wo sie versuchen könnte, sich etwas zu leihen, und kam zu keinem Ergebnis.
    »Warum?« Sie konnte den Ausdruck von Tadel nicht aus ihrer Stimme verbannen. »Damit wir die gestohlene Information nutzen und selbst Aktien kaufen können?«
    Doug senkte den Blick, dann sah er sie wieder an. »Das klingt ziemlich gewöhnlich, nicht wahr?« Er seufzte. »Leichtes Geld… es ist so verlockend. Ich glaube, ich bin genauso anfällig dafür wie jeder andere. Es kam mir vor wie eine grandiose Idee… ich bekäme endlich das Geld zusammen, um meinen eigenen Laden zu gründen und endlich mein eigener Herr zu sein. Jetzt, da wir hier sitzen und darüber reden, kommt es mir zunehmend schäbig vor.«
    »Ich kann unmöglich so tun, als wäre ich frei von jeglicher Versuchung. Für ein paar Sekunden dachte ich daran, wie ein unverhoffter Geldsegen aus einem solchen Geschäft sich auf den Lebensstandard meiner Mutter – und auf meinen eigenen – auswirken könnte.«
    »Und wie stehen wir jetzt da?«
    »Als einigermaßen normale Menschen, denke ich. Obgleich einige Leute uns sicherlich dumme Menschen nennen würden, weil wir diese Gelegenheit nicht nutzen.«
    Doug streichelte ihren Handrücken. »Wenn ich mit dir zusammen bin, komme ich mir niemals dumm vor.«
    Sie lachte. »Wie viel Scotch hast du getrunken?«
    Er lächelte nur, und sie wusste, dass die Liebe in seinen Augen von ihren eigenen erwidert wurde.
    Sie saßen für eine Weile schweigend da. Schließlich sprach Nadia eine Frage aus, die sie schon länger beschäftigte. »Was ich gerne wissen würde, ist, welches As sie im Ärmel haben, das ihnen die Sicherheit gibt, dass der Aktienkurs in die Höhe schnellt?«
    »Ich kann mir nur zwei Dinge vorstellen.« Doug hielt einen Finger hoch. »Sie erwarten ein Übernahmeangebot.« Ein zweiter Finger streckte sich neben dem Ersten nach oben. »Oder… sie erwarten einen bedeutenden Durchbruch, wie zum Beispiel ein neues Produkt, das den Markt in Windeseile erobern wird.« Er deutete mit beiden Fingern auf Nadia. »Hey… vielleicht ist es sogar das Projekt, an dem du gerade arbeitest. Vielleicht bist du der Schlüssel zur Zukunft der Firma.«
    Ich? Ein bohrendes Unwohlsein breitete sich in ihrer Magengrube aus. Das Beste, was sie über den Stand des Projektes, an dem sie arbeitete, sagen konnte, war, dass im Augenblick nichts Wesentliches geschah und niemand, am wenigstens sie, wusste, wie es weitergehen sollte.
    »Wenn das der Fall ist«, sagte sie, »stehen wir besser da, wenn wir das Geld auf der Bank liegen lassen. Und vielleicht möchte ich jetzt doch ein Glas Chardonnay.«
     
     

8
     
    »Ich weiß nicht, wie du das schaffst«, sagte Kent Garrison mit einem Anflug von Feindseligkeit, während Luc den Konferenzraum betrat. Kent trug ein pinkfarbenes Golfhemd, das perfekt zum Rot seiner aufgeplusterten Wangen passte. »Aber irgendwie gelingt es dir immer, als Letzter einzutrudeln.«
    Du kannst mich mal, dachte Luc, brachte stattdessen aber ein überaus freundliches Lächeln zustande. »Ich glaube, ich habe einfach nur Glück.«
    Kent hatte ihn vor etwa einer Stunde angerufen und ihm mitgeteilt: »Wir haben den Übeltäter«, und dass sie sich schnellstens treffen müssten. Mehr hatte er nicht verlauten lassen, aber Luc wusste, was er meinte: Die Softwarespezialisten hatten den Hacker, der ins GEM-System eingedrungen war, identifiziert.
    Kent grinste bösartig. »Was hast du gerade getrieben – deine

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