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Handyman Jack 05 - Todesfrequenz

Handyman Jack 05 - Todesfrequenz

Titel: Handyman Jack 05 - Todesfrequenz Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: F. Paul Wilson
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simplem Pragmatismus.
    »Es wird keine Notwendigkeit bestehen, innerhalb der Einheit zu reisen. Man ist überall dort, wo auch jeder andere ist. Und die sich daraus ergebenden Vorteile für die Umwelt sind gleichermaßen enorm wie auch offensichtlich. Bekleidung, Lebensmittel und Baustoffe werden auf Schienen und Straßen bewegt, jedoch keine Menschen.«
    »Aber ihr habt mir Fabriken gezeigt, also gehe ich davon aus, dass es auch Industrie geben wird.«
    »Nur ganz bestimmte Zweige: ausschließlich diejenigen, die Güter des lebensnotwendigen Bedarfs produzieren. Landwirtschaft, Bekleidung, Wohnraum.«
    »Aber was ist mit einem normalen Geschäftsleben – Bankwirtschaft, Finanzwesen, internationaler Handel?«
    »Zu welchem Zweck? Um mit Aktien zu handeln? Um Geld zu verleihen? Keine Familie, egal wie groß – und in der Welt der Einheit werden die Familien sehr groß sein – hat über Mangel an Lebensmitteln, Kleidung oder Wohnraum zu klagen. Was brauchen sie mehr?«
    »Was ist mit Kunst, Literatur und Unterhaltung, um nur ein paar Dinge zu nennen.«
    »Niemand wird ein Bedürfnis danach haben. Außerdem, welchem praktischen Zweck dient das? Was immer man künstlerisch ausdrücken will, wird sofort von der gesamten Einheit gewürdigt.«
    Kate spürte, wie ihre Entrüstung zunahm. »Was ist mit Beziehungen?«
    »Die Einheit ist die höchste Form der Beziehung. Du hast gerade nur eine kleine Kostprobe davon erhalten. Die Nähe, das ›Einssein‹ – du hast noch nie solch eine enge, intime Bindung verspürt. Sie übertrifft alles, was man mit einem einfachen Individuum erleben kann.«
    Das tat weh. »Meinst du mich damit?«
    »Das ist etwas anderes. Das geht über das hinaus, was ein nicht integrierter Geist erfassen und verarbeiten kann.«
    »Demnach existiert das, was zwischen uns war, nicht mehr?«
    Jeanette nickte. »Was zwischen uns war, hatte grundsätzlich keine Zukunft. Es war ganz und gar eine Sackgasse.«
    »Wie bitte?« Kate glaubte, nicht richtig gehört zu haben. »Was hast du gerade gesagt?«
    »In der Einheit gibt es keine Homosexualität. Sie dient nicht unseren Zwecken.«
    Falls sie irgendwelche Hoffnungen gehabt hatte, dass die Jeanette, die sie geliebt hatte, noch irgendwo existierte, dann waren sie jetzt zunichte gemacht worden. Kate wich von Jeanette zurück und blieb mitten im Zimmer stehen. Eigentlich wollte sie die Frage gar nicht stellen, aber sie musste es wissen.
    »Welchen Zwecken?«
    »Alle Geister in die Einheit zu holen, natürlich. Und dann einen ständigen Zufluss an neuen Geistern zu schaffen, um die Einheit auszudehnen. Da Homosexualität nicht auf Fortpflanzung und Vermehrung ausgerichtet ist, steht sie diesem Ziel im Weg.«
    »Und deshalb wischt ihr sie einfach weg.«
    »Nichts wird weggewischt. Sie ist ganz einfach kein Punkt, über den innerhalb der Einheit Überlegungen angestellt werden.«
    »Abgesehen von Überlegungen, wie steht es mit Gefühlen? Mit Liebe?«
    Jeanette bedachte sie mit einem spöttischen Blick. »Liebe? Die Einheit selbst ist Liebe, vollkommen und bedingungslos. Sie ist Glückseligkeit, die sich jedes Mal steigert, wenn ein neuer Geist hinzugefügt wird. Außerhalb der Einheit wird niemand das Bedürfnis nach Liebe haben. Das einzige Bedürfnis wird das Bestreben sein, neue Geister anzuziehen, mehr und mehr, und uns zu vermehren.«
    Kate wich noch weiter vor dieser Marionette zurück, die früher einmal Jeanette gewesen war, und näherte sich dabei der Küche. Aber irgendetwas in ihr wünschte sich, in ihrer Nähe zu bleiben, und erschwerte jede Bewegung. Dieselbe Kraft versuchte ihre aufgewühlten Emotionen zu besänftigen, ihre Ängste zu vertreiben und ihren Zorn zu mildern.
    Doch sie zwang ihre Beine Stück für Stück in Richtung Küche.
    »Das ist kein menschlicher Plan, Jeanette, sondern die Planung des Virus. Er hat nur ein Ziel: weitere Wirte anzulocken, in denen er sich vermehren kann. Ein Virus ist ein Schmarotzer – der ultimative Parasit. Er kann sich noch nicht einmal selbst reproduzieren. Er dringt in eine Zelle ein, übernimmt die Zellorgane und programmiert sie um, so dass sie weitere Kopien von ihm erzeugen, damit er weitere Zellen besetzen kann. Genau darum geht es in diesem Plan, Jeanette: um die Schaffung weiterer Wirte für den Virus.«
    Jeanette folgte ihr wie ein Missionar, der versucht, einen Heiden zu bekehren. Sie streckte die Hand aus, doch Kate vermied einen Kontakt.
    »Du verstehst nicht, Kate. Ein Außenseiter kann die

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