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Handyman Jack 05 - Todesfrequenz

Handyman Jack 05 - Todesfrequenz

Titel: Handyman Jack 05 - Todesfrequenz Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: F. Paul Wilson
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Einheit ohnehin nicht verstehen.«
    Kate hatte das Gefühl, als watete sie durch brusthohes Wasser gegen eine kräftige Strömung, während sie sich in die Küche zum Mikrowellenherd kämpfte und sich gleichzeitig gegen diese Ruhe wehrte, die Zorn und Angst dämpfte und sich gewaltsam auf ihren Geist zu legen drohte.
    »Oh, aber ich verstehe. Ich verstehe sie vollkommen: Die Einheit ist der Virus. Indem er eure Gehirne besetzt hält, hat er auch eurem Geist oder Über-Geist, oder was immer es ist, seine Pläne aufgezwungen. Seid fruchtbar und vermehrt euch… und vermehrt euch… und vermehrt euch – und schafft ansonsten nichts anderes. Das ist die ethische Grundlage eines Virus, und das ist es auch, was ihr predigt.«
    Jeanette kam mit einem beschwörenden Gesichtsausdruck auf sie zu.
    »Überlege doch mal, Kate. Keine Nationen, keine Grenzen. Kein Ich und kein Nicht-Ich, kein Mein und kein Nicht-mein – die Quellen aller Konflikte. Nichts kann jemand Bestimmtem gehören, wenn allen alles gehört. Die von der Einheit gestaltete Zukunft …«
    »…ist eine sterile Existenz, Jeanette!« Das Sprechen fiel ihr schwer. Die Worte kamen undeutlich aus ihrem Mund, ihre Gedanken verwischten sich. Und Jeanette hatte sich ihr weiter genähert, streckte immer noch die Hände nach ihr aus. »Ihr wollt die Menschheit in eine homogene Masse aus zufriedenen, wohlgenährten, gesunden Körpern in einem sauberen Lebensraum verwandeln, in dem wir uns wie Kaninchen vermehren können. Du sagst, ihr wollt die Viehhaltung abschaffen, Jeanette, aber in Wahrheit werdet ihr zum Vieh!« Kate wirbelte herum und drückte wahllos auf die Knöpfe der Mikrowellenherdbedienung. »Und ich weigere mich, so zu leben!«
    Kate erwischte die START-Taste.
    Und plötzlich klärte sich ihr Geist, ihre Gliedmaßen waren von ihren Fesseln befreit.
    »Gott sei Dank!«, seufzte sie erleichtert. Sie drehte sich zu Jeanette um. »Jetzt können wir richtig reden.«
    Aber Jeanette schaute sie an, schüttelte den Kopf und lächelte bedauernd.
    »Wenn du nach meinem alten Ich suchst – das gelingt nicht mehr. Nicht bei mir. Ich bin jetzt vollständig integriert. Das alte Ich ist verschwunden, abgelegt wie eine abgetragene Haut. Da ist nur noch mein neues Ich.«
    Kate hatte das Gefühl, sie müsste ersticken. »O nein!«
    »Die Einheit versteht nicht, warum es so ist, aber die vom Mikrowellenherd erzeugten Schwingungen stören das Einssein bei den Nichtintegrierten, so dass die Einheit nicht an sie herankommt. Doch dieser Zustand ist nur vorübergehend. Sobald man vollständig integriert ist, gibt es nichts, was sich zwischen dich und die Einheit schieben kann.«
    Kates Sicht trübte sich, als ihr die Tränen kamen. Jeanette war verschwunden, ersetzt durch diese… Drohne.
    »Weine nicht, Kate. Ich bin noch nie glücklicher gewesen. Und auch du wirst glücklich sein. Vergieße keine Tränen über mein altes Ich, und kämpfe nicht um dein altes Ich. Die Schlacht ist bereits gewonnen. Nur noch wenige Tage, und dein besseres Ich wird siegreich zutage treten. Und was dies betrifft …«
    Sie griff an Kate vorbei, zog den Stecker des Mikrowellenherdes aus der Steckdose, dann schob sie den Herd vom Tisch, so dass er auf den Fußboden krachte.
    »…vergeude keine Zeit damit.«
    Sofort spürte Kate, dass ihre Gedanken nicht mehr allein ihr gehörten.
    »Jeanette ...«
    Das Telefon klingelte. Sie blickten auf den Apparat und warteten auf das vierte Klingeln, nach dem sich der Anrufbeantworter melden würde. Kate hörte ein Piepen, dann eine Frauenstimme.
    »Oh, Kate. Ich hatte gehofft, dass Sie da sind. Ich ...«
    Kate nahm den Hörer ab. »Ja? Wer ist da?«
    »Oh, wie gut, dass Sie da sind. Hier ist Gia. Wir haben uns ...«
    »Ja, natürlich. Ich weiß Bescheid. Jacks Freundin.« Sie hörte den angespannten Unterton in der Stimme der Frau. »Ist etwas passiert?«
    »Es geht um Jack. Er ist krank.«
    Sie erstarrte. »Wie krank?«
    »Er hat Fieber, vierzig Grad. Er phantasiert. Schüttelfrost und Schweißausbrüche abwechselnd. Ich weiß nicht, was ich tun soll.«
    »Ich komme gleich rüber – Moment – ich weiß gar nicht, wo er wohnt.« Gia nannte ihr eine Adresse auf der Upper West Side. »Lassen Sie ihn nicht allein. Ich bin schon unterwegs.«
    »Dein Bruder ist krank«, sagte Jeanette – es war eine Feststellung, keine Frage. Ein sorgenvoller Ausdruck überschattete ihr Gesicht.
    »Ja. Dank dir und deinem Virus.«
    »Aber… das stimmt nicht. Der Virus macht einen

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