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Handyman Jack 05 - Todesfrequenz

Handyman Jack 05 - Todesfrequenz

Titel: Handyman Jack 05 - Todesfrequenz Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: F. Paul Wilson
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nicht krank. Er umgeht das Immunsystem und ...«
    »Nun, mein Bruder hat seine Abwehrkräfte mobilisiert.«
    Zumindest hoffte Kate, dass es sich so verhielt. Die Symptome konnten auf alle möglichen Infektionen hindeuten, zum Beispiel auch auf eine Lungenentzündung.
    Sie begab sich eilig ins Schlafzimmer, wo sie sich umzog und in eine Baumwollhose und eine Chambraybluse schlüpfte. Sie raffte das Stethoskop und das Diagnoseset zusammen, das sie mitgebracht hatte, für den Fall, dass sie es für Jeanette brauchte – wie lächerlich – und verstaute alles in ihrer geräumigen Schultertasche.
    »Bis gleich, Jeanette«, verabschiedete sie sich mehr aus einem Reflex heraus, während sie zur Tür ging.
    Jeanette sagte nichts. Sie stand noch immer in der Küche, wo Kate sie zurückgelassen hatte, und starrte mit gerunzelter Stirn ins Leere.
     
     

11
     
    »Atme noch einmal ein, Jack«, bat Kate. »Aber diesmal tiefer.«
    Nur mit einer durchschwitzten Boxershorts bekleidet, lag er ausgestreckt auf dem zerwühlten Doppelbett. Jack reagierte nicht, daher musste sie sich damit zufrieden geben, seine Atmung abzuhören.
    Kate drückte die Muschel ihres Stethoskops fester gegen die von Schweißperlen glänzende Haut seines Rückens. Sie hatte noch gar nicht richtig bemerkt, wie muskulös ihr Bruder war. Sein fast vollständiger Mangel an Körperfett sorgte dafür, dass die Muskeln dicht unter der Haut lagen. Seine Art und Weise, sich zu kleiden, gab keinerlei Hinweis darauf, dass sich unter dem Kleiderstoff ein solcher Körper befand. Männer in der Umgebung von Jeanettes Wohnung, die sich einer ähnlichen äußeren Erscheinung erfreuen konnten wie Jack, trugen vorwiegend Tanktops und hautenge Muskelshirts. Sie wollten nichts anderes als auffallen. Jack hingegen schien geradezu fanatisch darauf erpicht zu sein, genau dies nicht zu tun.
    Sie lauschte angestrengt auf ein mögliches zellophanartiges Knistern, das auf Flüssigkeit in den Lungenbläschen hinweisen würde. Sie hörte aber nichts dergleichen.
    »Keinerlei Anzeichen für eine Lungenentzündung«, sagte sie.
    Gia seufzte. »Gott sei Dank.«
    Nicht unbedingt eine gute Nachricht, dachte Kate. Das heißt, dass wir es mit etwas anderem zu tun haben. Und falls Jeanette die Wahrheit gesagt hatte, dann war dieses »andere« höchstwahrscheinlich der Verunreinigungen auslösende Virus.
    »Was meinen Sie, was es ist?«, fragte Gia.
    Kate schaute diese ausgesprochen schöne blonde Frau an und dachte an den Abend – Mein Gott, stimmte es, dass es erst zwei Tage her war? –, an dem sie und Jack herübergekommen waren. Kate hätte sich wahrscheinlich spontan zu ihr hingezogen gefühlt, wären da nicht all diese seltsamen Ereignisse gewesen. Sie dachte daran, wie beeindruckt sie von der fast selbstverständlich wirkenden Kameradschaft zwischen Jack und Gia gewesen war, von der Art und Weise, wie sie miteinander lachten und, als sie zuhörte, wie Gia von Jack erzählte, wie viel sie für ihn empfand.
    Und nun sah sie die nackte Panik in Gias Augen und dachte: Du kannst dich wirklich glücklich schätzen, Jack, dass du jemanden hast, der dich so innig liebt. Sorge dafür, dass du sie nie verlierst.
    Sie beschloss, Gia die Wahrheit wenigstens teilweise mitzuteilen. »Es ist höchstwahrscheinlich ein Virus.«
    »Ist er ansteckend? Vicky hat mir die ganze Zeit geholfen und war öfter hier im Zimmer. Schlimm genug, dass Jack so krank ist. Aber Vicky ist noch so klein. Wenn auch sie ...?«
    »Sie sollte eigentlich verschont bleiben.«
    Kate hatte das dunkelhaarige, blauäugige Kind beim Hereinkommen gesehen, und ihre Zöpfchen weckten in ihr die Sehnsucht nach der Zeit, als Lizzie im gleichen Alter gewesen war. Damals war das Leben so leicht und unbeschwert gewesen.
    »Ich hoffe es«, sagte Gia. »Ich musste sein T-Shirt dreimal wechseln. Schließlich habe ich darauf verzichtet. Er zieht sich die Decke bis an die Nase hoch, wenn er friert, und schleudert sie weg, sobald er zu schwitzen beginnt.«
    »Das zeigt, wie heftig der Körper sich gegen die Infektion wehrt.«
    Aber warum wehrt sein Organismus sich und meiner nicht?
    Etwas zuckte durch Kates Geist, eine Nanosekunde bruchstückhafter Gedanken, und dann kam ihr eine Frage über die Lippen, ehe sie sie zurückhalten konnte.
    »Ist er früher schon mal krank gewesen?«
    »So krank? Ja, einmal.«
    »Wann?«
    Sie hatte offenbar ihre Stimme nicht mehr in der Gewalt!
    »Im vergangenen Sommer. Nach …«
    Kate war bemüht, an sich zu

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