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Handyman Jack 05 - Todesfrequenz

Handyman Jack 05 - Todesfrequenz

Titel: Handyman Jack 05 - Todesfrequenz Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: F. Paul Wilson
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denen die Zündkapseln gesteckt hatten, lag das Paket neben einer weiteren Spielzeugpistole.
    Erleichtert atmete sie auf. Wenn er sich wieder erholt hatte, mochte Jack ihr vielleicht erklären, wie dieser Wagen hatte explodieren können, aber wenigstens konnte sie davon ausgehen, dass dieser Sprengstoff keine Verwendung gefunden hatte. Da sie, wenn sie dieses Zimmer betrat, nicht ständig die Uhr und die Zündkapseln vor Augen haben wollte, legte sie beides zu dem Sprengstoff in die Schublade.
    Während sie an der Schublade ruckelte, um sie zu schließen, rutschte sie aus der Halterung im Sekretär. Sie hielt sie in der Hand, wunderte sich, dass sie so kurz war – nur halb so tief wie die Grundfläche des Sekretärs. Sie blickte in die Öffnung und entdeckte eine offenbar falsche Rückwand.
    Neugierig geworden, setzte Kate die Schublade ein und zog den Sekretär ein Stück von der Wand ab. Sie tastete die raue Rückwand ab, bis sie einen teilweise versenkten Haken fand. Sie zog behutsam daran – die Rückwand löste sich. Sie kippte ihr entgegen und gab den Blick auf ein verstecktes Fach mit drei Regalbrettern frei.
    Und auf diesen lagen mindestens ein halbes Dutzend Pistolen unterschiedlicher Form, Größe und Aufmachung, Reservemagazine, Munitionsschachteln, Messer, Totschläger…
    Ein Mini-Waffenlager.
    Sie betrachtete diese Kollektion einige Sekunden lang erstaunt, schluckte krampfhaft, dann setzte sie das Brett wieder ein und schob den Sekretär zurück an die Wand. Sie öffnete die Schublade erneut und holte die kleine Pistole heraus, die sie vorher gesehen hatte. Schwer… zu schwer für ein Spielzeug. Sie legte sie schnell zurück und schloss die Schublade hastig. Erschüttert kehrte sie in die Mitte des Zimmers zurück und schaute sich um.
    Sie musste sich der Tatsache stellen: Jack war ein Waffennarr oder sogar Schlimmeres. So etwas wie ein Krimineller. Das musste es sein. Welchen anderen Grund könnte er haben, so viele Waffen zu besitzen?
    Wer war ihr Bruder? Was um alles in der Welt war aus ihm geworden?
    Sie hatte angenommen, er hätte maßlos übertrieben, als er meinte, seine geheime Kammer wäre viel größer und dunkler als ihre. Jetzt wusste sie, dass er nicht übertrieben hatte.
    Und dennoch… er war noch immer ihr Bruder. Und trotz all dieser schlimmen Beweise ahnte sie, dass in ihm noch ein letzter Rest altmodischer Anständigkeit und Rechtschaffenheit schlummerte. Er war ein Mann, dem man vertrauen konnte, ein Mann, dessen Wort Gewicht hatte.
    War das der Schlüssel zu all diesem Schund der Dreißiger- und Vierzigerjahre? Erinnerungsstücke aus einer Zeit vor seiner Geburt, Relikte eines antiquierten verkümmerten Ehrenkodexes, an dem er noch immer festhielt.
    Oder deutete sie viel zu viel in diese Sammelleidenschaft hinein? Nicht jede Eigenart hatte tief liegende psychologische Ursachen. Wie lautete das Sprichwort? Manchmal ist eine Zigarre nur eine Zigarre. Vielleicht dachte Jack einfach nur, dass dieses Zeug cool – oder »ganz hübsch« war, wie er immer gerne sagte – und es mitnahm, wann und wo immer er darauf stieß.
    Kate hörte ein Geräusch aus dem Schlafzimmer und kehrte dorthin zurück. Jack warf sich unter der Decke hin und her, stöhnte, murmelte, wimmerte. Er schien entsetzliche Angst zu haben.
    Sie beobachtete ihn besorgt und fragte sich, wie entsetzlich ein Albtraum sein musste, um jemanden wie Jack derart verängstigt reagieren zu lassen…
     
     

12
     
    … Jack blickt auf, als die junge Frau in der Warteschlange an der Supermarktkasse hustet. Er beobachtet vom Ende der Schlange aus, wie die Leute vor und hinter ihr zurückweichen.
    »Nur eine Erkältung«, sagt die junge Frau. Ihre Stimme wird durch die Gesichtsmaske stark gedämpft.
    Jeder im Kaufhaus, auch Jack, trägt eine Gesichtsmaske. Jack gefällt das sehr gut – sie hält nicht nur Krankheitserreger fern, sondern verhüllt auch das Gesicht. Und in dem Kaufhaus ist es brechend voll. Gerüchte wollen wissen, dass der Laden eine Lieferung von landwirtschaftlichen Erzeugnissen erhalten hat, und die Leute kaufen so viel, wie sie tragen können. Jack hat Gia und Vicky in seiner Wohnung zurückgelassen, wo sie vor Infektionen sicher sind, und hat sich alleine auf den Weg gemacht. Sein Einkaufswagen – und es ist wirklich seiner, denn er hat ihn von zu Hause bis zum Kaufhaus geschoben – ist beladen mit Mais und Pfirsichen und Tomaten, die aussehen wie Beefsteaks. Er hat sich auch ein paar Dosen Bohnen und einen

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