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Handyman Jack 05 - Todesfrequenz

Handyman Jack 05 - Todesfrequenz

Titel: Handyman Jack 05 - Todesfrequenz Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: F. Paul Wilson
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neben dem Mikrowellenherd.
    Nun kam der gefährliche Teil. Sie ging ein großes Risiko ein, aber es nicht zu versuchen, bedeutete akute Lebensgefahr für jeden Menschen, der ihr wichtig und teuer war.
    Mit dem einen Ende der Verlängerungsschnur in der linken Hand ergriff sie die Schnur des Mikrowellenherdes mit der rechten. Indem sie tief Luft holte, stöpselte sie den Ofen aus. Das Summen der Maschine wurde leiser, und sie verband den Mikrowellenherd mit der Verlängerungsschnur, wobei sie die beiden Enden beim ersten Versuch leicht verdrehte, weil ihre Hände so stark zitterten. Sobald die Verbindung hergestellt war, stellte sie sich vor den Mikrowellenherd und gab 9-9-9-9 ein und betätigte den START-Knopf.
    Nichts. Das Display des Herdes blieb dunkel.
    Nein! Die Küche erwärmte sich, ein Leuchten entstand …
    Was stimmte nicht? Waren die Stecker oder die Steckdosen defekt? Vielleicht sogar die Schnur?
    Sie wechselte mit der Verlängerungsschnur zu der Steckdose, an die der Herd vorher angeschlossen gewesen war, und schaute auf das Display.
    Die Leuchtdioden brannten jetzt und blinkten 12:00, und die mit einem Summen erfüllte Wärme hüllte sie in ihren goldenen Schein. Sie hatte das Gefühl, als bewegte sie sich unter Wasser, während sie erneut die Zahlen eingab und auf den START-Knopf drückte….
    Und sie stürzte aus dem warmen Einheitskokon zurück in die kalte Wirklichkeit.
    Kate lehnte sich an die Anrichte und wartete ab, bis ihr Herzschlag sich beruhigte. Sie hatte keine Zeit, darüber nachzudenken, was passiert war. Sobald sie wieder bei Atem war, schlang sie die Arme um den Mikrowellenherd und hob ihn von der Anrichte hoch. Langsam, vorsichtig – sie wollte auf keinen Fall den Stecker aus der Steckdose ziehen – schlurfte sie quer durch die Küche. Als die Schnur sich auf ihre volle Länge ausgedehnt hatte, kniete Kate sich hin und stellte den Mikrowellenherd auf den Fußboden.
    Der Schreibsekretär war immer noch entmutigend weit entfernt. Sie schaute sich um. Eine weitere Verlängerungsschnur war nirgendwo zu sehen. Sie müsste es riskieren.
    Sie leerte ihren Geist abermals, machte einen Schritt in Richtung Sekretär, dann einen weiteren. Jetzt befand sie sich an der Grenze der Sicherheitszone. Sie streckte die Hand nach der obersten Schublade des Sekretärs aus. Es reichte nicht. Ihre Fingerspitzen waren noch immer gut dreißig bis vierzig Zentimeter von ihr entfernt.
    Kate schob die Füße einen weiteren halben Schritt vom Herd weg, dann beugte sie sich zum Sekretär vor. Das Summen setzte ein, während ihre Finger den Messingknauf der Schublade berührten. Sie zog daran, so dass die Lade ein Stück aus ihrem Fach herausrutschte. Etwa nach zwei Dritteln des Weges verkantete sie sich und hing fest. Kate zog ein wenig kräftiger, doch sie gab nicht nach.
    Verdammt.
    Sie neigte sich noch weiter vor, um einen Blick in die festsitzende Schublade zu werfen ...
    Das Summen nahm zu.
Kate? Kate?
    Sie zuckte zurück. Sie würde sich in das Niemandsland zwischen Mikrowellenherd und Einheit vorwagen müssen. Aber was würde geschehen, wenn die Einheit erkannte, nach was sie suchte und was sie sich holen wollte? Ihr Plan wäre ruiniert. Sie müsste ihren Geist unbedingt mit etwas anderem füllen.
    Mit einem Lied, zum Beispiel. Aus irgendeinem Grund gingen ihr die albernen Verse eines alten Kinderliedes, »The Muffin Man«, durch den Kopf:
Do you know the Muffin Man, the Muffin Man, the Muffin Man…
Sie hatte es Kevin und Lizzie vorgesungen – Himmel, sogar Jack hatte das Lied aus ihrem Mund gehört, als er noch ein Baby war.
    Kate schloss für einen kurzen Moment die Augen, sammelte ihren ganzen Mut, dann beugte sie sich vor in dieses Summen, streckte die Hand, den Arm, die Finger so weit sie konnte aus, überschritt dabei die Grenze, während sie in Gedanken das Lied sang.
    Kate? Bist du da, Kate?
    Just get-ting a plas-tic box, a plas-tic box, a plas-tic box, Just get-ting a plas-tic box ...
    Ihre Finger fanden einen Plastikgegenstand mit Kanten und Ecken, und sie holte den kleinen Reisewecker mit einer schnellen Bewegung in die einheitsfreie Zone.
    Geschafft! Und sie hatte verhindern können, dass die Einheit erfuhr, was sie getan hatte. Zumindest hoffte sie inständig, dass es so wäre.
    Kate legte die Uhr mit den heraushängenden Drähten auf den Mikrowellenherd und näherte sich abermals dem Schreibsekretär. Sie sang dasselbe Lied und veränderte nur ein paar Worte.
    Just get-ting some bat-ter-ies,

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