Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Handyman Jack 05 - Todesfrequenz

Handyman Jack 05 - Todesfrequenz

Titel: Handyman Jack 05 - Todesfrequenz Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: F. Paul Wilson
Vom Netzwerk:
saß im dunklen Redaktionssaal vor einer der Workstations und fluchte leise, während er mühsam versuchte, mit den verschiedenen Funktionen des völlig fremden Schreibprogramms zurechtzukommen.
    Sobald er überzeugt war, dass er am Tatort alles hatte in Erfahrung bringen können, was der Polizei bekannt war, überredete er McCann, ihn gehen zu lassen, und begab sich schnurstracks zum Gebäude des
Light
unweit des Times Square. Er lieferte George Meschke und dem restlichen Redaktionsstab sofort einen ausführlichen Bericht, den sie alle mit großen Augen verfolgten. Wie aufregend, wenn einem all die abgebrühten Profis förmlich an den Lippen hingen.
    Nur Pokorny, der gute alte Klugscheißer Pokorny, der einzige andere Reporter im Team, der halbwegs in seinem Alter war, hatte versucht, ihm in die Parade zu fahren.
    »Sind Sie sicher, dass Sie sich all das nicht aus den Fingern gesogen haben, Palmer?«, fragte er und musterte ihn prüfend über seine lange, schmale Patriziernase hinweg. »Sie wissen schon, dass Sie niemanden angeheuert haben, der vor Ihren Augen ein paar Leute abknallt, damit Sie auf die Titelseite kommen?«
    »Auf eine solche Idee können auch nur Sie kommen, Jay«, hatte er erwidert.
    »Ich könnte jetzt zu Hause mit einer tollen Frau im Bett liegen«, murmelte Pokorny und entfernte sich missgelaunt.
    Nachdem Sandy seinen Augenzeugenbericht geschrieben hatte – natürlich ohne eine genaue Beschreibung seines MDW – schickte er ihn zu Meschkes Computer. Von dort würde er weitergehen zu den Druckern, die schon bereitstanden, um die Ausgabe vom nächsten Tag neu zu gestalten.
    Alles, was er jetzt noch brauchte, um diesen unglaublichen Abend zu einem Erfolg zu machen, war ein verwendbares Bild auf dem Film, den er ins Fotolabor geschickt hatte.
    Im Augenblick war Sandy nicht mehr im Dienst und verfolgte sein eigenes Projekt. Dazu bediente er sich eines Programms namens Identi-Kit 2000. Er hatte einmal miterlebt, wie ein Reporter es benutzt hatte, und erfahren, dass es im Server zur Verfügung stand. Heute Abend hatte er es gefunden und Zugang dazu erhalten, und jetzt versuchte er, es dazu zu bringen, dass es seine Befehle ausführte. Er war überzeugt, dass es irgendwo im Haus dazu ein Handbuch gab, doch er konnte es sich wohl kaum ausleihen. Jeder, der erfuhr, dass der Zeuge eines Schwerverbrechens sich danach erkundigte, wie das Computerprogramm funktionierte, das in etwa die gleiche Arbeit leistete wie ein Polizeizeichner, würde sehr schnell darauf kommen, was Sandy im Schilde führte.
    Auch ohne Handbuch machte er seine Sache gar nicht schlecht, das Programm bot jedoch so viele Variationen in Bezug auf Gesichtsmerkmale, dass er spürte, wie sein Geist zu streiken begann. Er hatte viel Zeit damit verloren, sich über den Haaransatz klar zu werden, dann begriff er, dass das ein Fehler war. Er hatte den Haaransatz des MDW überhaupt nicht gesehen, und falls er sich für einen falschen entschied, wäre das eindeutig kontraproduktiv. Also ließ er das Programm dem Unbekannten eine Strickmütze über den Kopf ziehen, und schon war das Problem gelöst.
    Ein wirklich erstaunliches Paket Software. Langsam, stetig, begleitet von zahlreichen Fehlern, neuen Versuchen und gelegentlichen Volltreffern, hatte er gesehen, wie das Gesicht des unbekannten Schützen nach und nach auf dem Bildschirm Gestalt annahm. Bis auf die verdammten Augen. Er hatte am Kinn, an der Nase, an den Lippen gearbeitet, bis sie so genau wie möglich dem entsprachen, woran er sich erinnern konnte. Doch die Augen – wenn er sie ein wenig hoch schob, saßen sie viel zu hoch, und wenn er sie nach unten rutschen ließ, sahen sie genauso falsch aus.
    Er schloss seine Augen und versuchte sich an das Gesicht des Mannes zu erinnern, während der über Sandys Schulter geblickt hatte, um das Namensschild der Station zu lesen… er erfasste es in seiner Gesamtheit und konzentrierte sich dann auf diese erstaunlich milden braunen Augen…
    Größer. Das war’s.
    Auf dem Bildschirm vergrößerte Sandy die Augen ein wenig und rückte sie ein winziges Stück höher.
    Das ist er, dachte er und spürte ein Kribbeln in seinen Fingern. Verdammt, er ist es!
    Er sah, wie sich vor ihm eine Welt, ein ganzes Universum an Möglichkeiten öffnete.
    Aber nur wenn er sein Wissen für sich behielt. Falls irgendjemand anders davon Wind bekäme, würde er sein Exklusivrecht verlieren… und gleichzeitig seine ruhmreiche Zukunft.
    Sandy schaute sich um. Niemand war

Weitere Kostenlose Bücher