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Handyman Jack 05 - Todesfrequenz

Handyman Jack 05 - Todesfrequenz

Titel: Handyman Jack 05 - Todesfrequenz Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: F. Paul Wilson
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tief in das Fleisch, doch Kate achtete nicht darauf. Sie konnte in den Augen erkennen, dass dies Jeanette war –
ihre
Jeanette – und dass sie furchtbare Angst hatte.
    »Du bist okay! Du hast mich! Ich bin für dich da!«
    »Du musst etwas tun, Kate! Bitte, lass nicht zu, dass es mit mir geschieht! Bitte!«
    »Was soll nicht mit dir geschehen?«
    »Es übernimmt die Kontrolle über mich!«
    O mein Gott, sie klang völlig paranoid. »Es? Wovon redest du?«
    »Bitte, Kate! Ruf Doktor Fielding an und sag ihm, es übernimmt mich!«
     
     

6
     
    Wundervolle Einrichtungen, Autobusse.
    Nur selten in seinen zweiundfünfzig Jahren hatte der alte Terrence Holdstock Massentransportmittel benutzt, es sei denn, natürlich, man schloss Düsenjets in diese Kategorie mit ein. Er war niemals mit einem Bus gefahren. Aber Der, Der Terrence War, liebte Autobusse. Er fuhr mit ihnen überallhin. Je voller sie waren, desto besser.
    Er war auf der Fifth Avenue in einen eingestiegen – er hatte keine Ahnung, welche Linie, es war ihm egal. Einer war so gut wie der andere. Er wartete während der Stop-and-go-Fahrt in Richtung Innenstadt ab, bewegte sich langsam in den hinteren Teil und hielt sich bereit. Die dicht gedrängten Leiber im Mittelgang, die Mischung von Körpergerüchen hätte den alten Terrence heftig gestört, aber Dem, der Terrence war, machte das alles nicht das Geringste aus.
    Endlich erkannte er seine Chance: die magere schwarze Frau, die seinen Lieblingssitz besetzt hatte – rechte Seite, am Fenster, vorletzte Reihe – stand auf und stieg aus. Schnell schlängelte er sich an ihrem Sitznachbarn vorbei, zwängte seine stämmige Gestalt auf den freien Sitzplatz und machte es sich für eine schöne lange Fahrt bequem.
    Ja, das war bei weitem der beste Sitzplatz. Von hier aus konnte er die zusammengepferchte Masse der Passagiere im Auge behalten und gleichzeitig den nicht enden wollenden Fußgängerstrom auf dem Bürgersteig jenseits der Fensterscheibe beobachten. Er würde einen großen Teil des Tages hier verbringen, so wie er den größten Teil des gestrigen und auch des vorgestrigen Tages hier verbracht hatte.
    Der alte Terrence, ehe er sich schließlich verflüchtigte, wäre über dieses Verhalten zutiefst verblüfft gewesen. Und er war geradezu alarmiert, sogar wütend, als der neue Terrence seinen Job in der Agentur gekündigt und sich noch nicht einmal bei seinen Kunden verabschiedet hatte. Aber er hatte ohnehin nie sehr viel für seinen Job übrig gehabt. Und außerdem, was zählte es nach der Großen Unvermeidlichkeit schon, früher mal Werbefachmann gewesen zu sein? In Zukunft würde es solche sinnlosen Aktivitäten wie Werbung sicherlich nicht mehr geben, doch der alte Terrence war zu stur und am Ende auch viel zu verängstigt, um das zu erkennen.
    Der, Der Terrence War, freute sich auf die strahlende neue Welt. Natürlich sollte er das: Er würde eine entscheidende Rolle dabei spielen, sie entstehen zu lassen. Und dann ...
    Ein plötzliches schneidendes Gefühl, ein Reißen – nicht in seiner Kleidung, nicht in seinem Körper, sondern in seinem Geist – ließ ihn zusammenzucken. Irgendetwas stimmte nicht. Wer ...?
    Aufgeregt schaute er sich um, suchte seine Umgebung ab und begriff, dass Jeanette fehlte. Sie war spurlos verschwunden. War sie tot? Das war schrecklich. Er kannte ihre Adresse. Er müsste sich sofort dorthin begeben!
    In diesem Augenblick kam der Bus mit quietschenden Bremsen zum Stehen. Der, Der Terrence War, stemmte sich von seinem Platz hoch und kämpfte sich durch den Mittelgang zu den Türen. Er erreichte sie, als sie gerade im Begriff waren, sich zu schließen, und stieß sie wieder auf. Er sprang hinaus auf den Bürgersteig, trat sofort auf die Fahrbahn und hielt Ausschau nach einem Taxi.
    Er hatte Angst. So etwas war noch nie passiert. Es gehörte nicht zum Plan. Es könnte alles verderben!
     
     

7
     
    So plötzlich, wie es begonnen hatte, hörte es wieder auf.
    Jeanette ließ Kates Arm los, taumelte zurück und lehnte sich an die Essbar, als drohe sie ohnmächtig zu werden. Sie blinzelte und schaute Kate an.
    »Was ist gerade passiert?«
    »Ich weiß es nicht«, antwortete Kate, genauso verblüfft über diesen zweiten Stimmungsumschwung wie über den vorhergehenden. Als wäre ein Schalter umgelegt worden. »Weißt du es denn nicht?«
    »Nein. Ich glaube, ich hatte so etwas wie einen Blackout. Zuerst hast du da drüben gestanden, und jetzt stehst du dicht vor mir, dabei kann ich mich

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