Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Handyman Jack 05 - Todesfrequenz

Handyman Jack 05 - Todesfrequenz

Titel: Handyman Jack 05 - Todesfrequenz Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: F. Paul Wilson
Vom Netzwerk:
hier ganz und gar nicht. Das Problem war neurologischer Natur. So musste es sein. Und der Mann, der sich eingehend mit ihrem Gehirn beschäftigt hatte, war ihr Onkologe, Dr. Fielding.
    Ihre Hand zitterte, als sie sie nach dem Telefonhörer ausstreckte. Sie musste Fielding anrufen. Aber danach… was? Was konnte Fielding tun, wenn Jeanette sich weigerte, mit ihm zu reden? Dieser seltsame Mann, Holdstock, schien einen geradezu hypnotischen Einfluss auf sie zu haben.
    Was bedeutete, dass sie ein anderes Telefongespräch führen sollte. Mit ihrem Bruder. So sehr sie sich wünschte, ihn aus dieser Affäre heraushalten zu können, so konnte sie jedoch nicht außer Acht lassen, dass die beiden Frauen, die sie im Laufe des Vormittags angerufen hatte, erklärt hatten, sie hätten Jack sogar ihr Leben anvertraut. Vielleicht war hier gerade jemand wie er nötig, denn Kate fand die eisige Kälte in Holdstocks Augen mindestens genauso beunruhigend wie Jeanettes Verhalten.
    Könnte sie Jack Jeanettes Leben anvertrauen? Sie hatte kaum eine andere Wahl.
    Herrgott im Himmel, wie sehr hoffte sie, es am Ende nicht zutiefst zu bedauern.
     
     

8
     
    Mit schmerzenden Beinen und brennenden Füßen trottete Sandy zu seiner Wohnungstür. Er war sicher, seine Wohnung leer vorzufinden, ohne Beth, die sicher längst nach Hause gegangen war. Was genau dem Zustand entspräche, in dem er nach Hause kam, nachdem er einen Tag lang durch die ganze Upper West Side gewandert war: mit leeren Händen.
    Eigentlich kann ich nicht erwarten, gleich beim ersten Versuch Erfolg zu haben, sagte er sich immer wieder.
    Doch er konnte nicht leugnen, dass die Hoffnung auf einen glücklichen Treffer, so unwahrscheinlich er auch erschien, sich in seinem Gehirn festgesetzt hatte, während er sich an diesem Morgen auf die Suche gemacht hatte.
    So viel zum Thema Hoffnung. Um halb sechs hatte er genug gehabt. Er wusste, dass er eigentlich weitermachen sollte, doch er hatte die Lust verloren. Die Straßen und Bürgersteige waren verstopft, und er konnte keine weiteren misstrauischen Blicke oder negativen Reaktionen mehr ertragen. Er war es leid, die stereotype Antwort »Diesen Mann habe ich noch nie gesehen« zu hören, und noch unangenehmer war es ihm, ständig zu lügen, weshalb er den in seiner Zeichnung dargestellten Mann suche. Deshalb hatte er Schluss gemacht.
    Morgen war auch noch ein Tag.
    Aber was wäre heute Abend?
    Er könnte jetzt ein wenig Gesellschaft gebrauchen, dachte er. Weibliche Gesellschaft mit großen braunen Augen und kurzem schwarzem Haar. Gesellschaft, die auf den Namen Beth hörte.
    Doch er wagte nicht zu hoffen, dass sie immer noch da war. Wahrscheinlich war sie aufgewacht, hatte sicherlich noch ein wenig gewartet, sich dann gelangweilt und war schließlich zu ihrem Freund zurückgekehrt.
    Und dann hörte Sandy die Musik. Die faszinierenden Klänge von ›It Could Be Sweet‹ vom ersten Portishead-Album drangen durch die Tür. Er schloss sie auf und trat ein. Die Musik hüllte ihn ein – zusammen mit einem ganz besonderen Geruch, der ihm das Wasser im Munde zusammenlaufen ließ. Jemand kochte.
    »Es wurde auch Zeit, dass Sie endlich nach Hause kommen!«, rief Beth aus der kleinen Küche und lächelte ihn an. »Ich habe mir schon Sorgen gemacht.«
    Sandy versuchte zu verarbeiten, was er da sah. Flaschen und Gläser und Kartons auf der Anrichte – Wein, Ragu, Ranzoni. Eine brennende Kerze, zugezogene Vorhänge, leise Musik aus der Stereoanlage…
    Schlagartig wich das Lächeln aus Beths Gesicht. Vielleicht lag es an seiner Reaktion.
    »Ist es okay?«, fragte sie. »Ich hoffe, Sie nehmen nicht an, dass ich mich Ihnen aufdrängen will, aber ich wachte auf, und es war nichts zu essen da, daher dachte ich, ich bereite uns ein Abendessen. Wenn Ihnen das jedoch nicht recht sein sollte …«
    Sandy brachte kein Wort hervor, daher hob er die Hand, um sie zum Schweigen zu bringen.
    »Stimmt etwas nicht?«, fragte Beth. »Sagen Sie etwas. Sehen Sie, ich bin vielleicht ein wenig zu weit gegangen …«
    Was soll ich sagen, dachte Sandy. Dann traf es ihn wie ein Keulenschlag: Versuch’s mal mit der Wahrheit.
    »Entschuldigen Sie. Ich hatte irgendwie Angst, etwas zu sagen. Ich bin so glücklich, dass Sie noch hier sind, dass mir beinahe die Tränen kamen.«
    Ihr Lächeln erhellte das Zimmer. Sie kam mit schnellen Schritten auf ihn zu und schlang ihm die Arme um den Hals. Sie drückte ihn an sich, gab ihm einen Kuss auf die Wange und trat dann

Weitere Kostenlose Bücher