Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Handyman Jack 05 - Todesfrequenz

Handyman Jack 05 - Todesfrequenz

Titel: Handyman Jack 05 - Todesfrequenz Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: F. Paul Wilson
Vom Netzwerk:
zurück.
    »Mein Gott«, murmelte sie, »Sie sind was ganz Besonderes, wissen Sie das? So süß! Ich habe noch nie jemanden wie Sie kennen gelernt.«
    »Naja, ich ...«
    »Und ich kann kaum glauben, dass Sie Portishead mögen – zumindest nehme ich an, dass Sie sie mögen, weil Sie sämtliche Alben von ihnen haben. Ich
liebe
sie geradezu. Und nicht nur weil die Sängerin und ich den gleichen Vornamen haben.«
    Sängerin, dachte Sandy, immer noch leicht benommen. Ach ja. Beth Gibbon.
    »Sie haben Lebensmittel eingekauft?«, fragte er ziemlich lahm, doch es war das Beste, was ihm im Augenblick einfiel.
    »Ja. Leiden Sie unter Magersucht oder so etwas? Ich meine, es gab hier nichts Essbares.«
    In Sandys Kopf drehte sich alles, und Beth redete im Maschinengewehrtempo. Stand sie etwa auf Drogen oder Tabletten?
    »Ich nehme mir häufig von draußen etwas zu essen mit. Hören Sie, Beth, geht es Ihnen gut?«
    »Ob es mir gut geht?« Sie lachte. »Es geht mir um einiges besser als gut. Ich glaube, so gut ist es mir schon seit Jahren nicht mehr gegangen!« Sie trat zum Couchtisch und raffte einige gelbe Blätter von dem Notizblock zusammen, auf dem er die Nachricht für sie hinterlassen hatte. »Sehen Sie sich das mal an! Notizen, Sandy! Es ist regelrecht aus mir herausgeflossen!«
    »Notizen über was?«
    »Über was? Na was schon? Über gestern Abend. Ich wachte auf und fand Ihre Nachricht und erinnerte mich an das, was Sie heute Morgen sagten, und plötzlich traf es mich wie der Blitz! Ich wusste Bescheid! Ich bin völlig high!«
    »Was habe ich denn gesagt?«
    Sie grinste. »Raten Sie mal.«
    Er zuckte hilflos die Achseln.
    »Lassen Sie nur. Sie sagten, Sie kämen mit dem, was geschehen ist, wahrscheinlich nur deshalb so gut zurecht, weil Sie darüber schreiben müssten. Dass das Schreiben Sie dazu zwänge, sich mit Ihren Reaktionen auseinander zu setzen, dass das Aufschreiben eine Art Exorzismus sei. Wissen Sie noch?«
    »Jaaa.« Er entsann sich vage, etwas Ähnliches von sich gegeben zu haben. »Ganz verschwommen.«
    »Und genau das habe ich getan! Seit Monaten zerbreche ich mir den Kopf über das Thema meines Films für die Abschlussprüfung. Und als ich heute Nachmittag aufwachte, erinnerte ich mich an das, was Sie gesagt hatten, und da war es und sprang mir regelrecht mitten ins Gesicht!«
    »Ihr Film?«
    »Ja! Er wird von dem handeln, was gestern Abend in dem U-Bahnzug geschah. Nicht konkret, sondern rein metaphorisch. Ich zeige, wie es ist, wenn man durch irgendein Ereignis mit seiner eigenen Sterblichkeit konfrontiert wird. Und wissen Sie was? Seit ich angefangen habe, mir diese Notizen zu machen, habe ich keine Angst mehr.«
    Sie warf die gelben Notizblätter auf die Couch. Sie schafften es nicht bis dorthin. Stattdessen flatterten sie wie sterbende Vögel auf den Teppich.
    Sie legte den Kopf in den Nacken und rief: »Ich bin gerettet!«
    Sie tranken von dem Wein und unterhielten sich, während sie die Spaghetti kochte und die Ragu-Fertigsauce auf geheimnisvolle Art und Weise geschmacklich verfeinerte.
    Und sie setzten die Unterhaltung fort, während sie aßen. Beth war vierundzwanzig, stammte aus Atlanta und hatte an der Baylor bereits ein Englischstudium absolviert. Ihre Eltern hielten eine Menge von Seriosität und Stabilität, erzählte sie, und wären nicht gerade davon begeistert, dass sie ihren Lebensunterhalt in der Filmindustrie verdienen wollte. Die Jobs dort garantierten nicht unbedingt ein festes Einkommen und andere Vorteile – wie der Lehrerberuf, zum Beispiel.
    Und die ganze Zeit verzehrte Sandy sich vor Sehnsucht nach ihr, konnte es ihr aber nicht vermitteln oder den ersten Schritt machen.
    Schließlich war der Wein getrunken, und die Spaghetti waren restlos aufgegessen. Sandy räumte zusammen mit Beth den Tisch ab. Sie standen beide vor der Küchenspüle, als Beth sich zu ihm umdrehte.
    »Darf ich dich mal etwas fragen?«
    Er wunderte sich über diesen plötzlich so vertrauten Ton, beeilte sich aber, ihr in diesem Punkt nicht nachzustehen. »Klar. Was du willst.«
    »Hast du etwas gegen Sex?«
    Sandy blinzelte erschrocken, versuchte ein klares Nein hervorzubringen, doch es wurde nur ein verlegenes, sinnloses Gestotter. »I-i-i-i-ch? N-n-n-ein. Warum willst du das wissen?«
    »Weil ich hier bin und so bereit wie nie zuvor und du mich nicht anmachst. Du hast es noch nicht einmal andeutungsweise versucht.«
    Da hatte offenbar wieder mal die Angst vor einer Zurückweisung zugeschlagen, dachte

Weitere Kostenlose Bücher