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Handyman Jack 05 - Todesfrequenz

Handyman Jack 05 - Todesfrequenz

Titel: Handyman Jack 05 - Todesfrequenz Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: F. Paul Wilson
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Logo zu erkennen gewesen sein musste. Ein Schnapsglas und ein noch fast vollständig gefüllter Halbliterkrug Bier standen vor ihm auf der Bar.
    »Wer zum Teufel sind Sie?«
    Sandy war an misstrauische Reaktionen gewöhnt. Er rasselte sofort seinen vorbereiteten Text herunter. Dabei deutete er mit einem Kopfnicken auf das Blatt Papier.
    »Ich wurde von einem Erbschaftsverwalter, der das Vermögen seines Onkels verwaltet, engagiert, um ihn zu suchen. Er hat ein wenig Geld geerbt.«
    Die Augen des Mannes wurden lauernd. »Und was ist für mich drin?«
    Sandy konnte nicht mehr zählen, wie oft er das gefragt worden war, seit er seine Suche begonnen hatte. Er hatte sich schließlich eine Antwort einfallen lassen, die eine gewisse Wirkung zeigte.
    »Von mir nichts, fürchte ich. Ich werde tageweise bezahlt. Aber das bedeutet nicht, dass Sie mit dem Typen nicht irgendetwas aushandeln können, falls Sie ihn kennen.«
    Der Mann beugte sich zu Sandy vor. »Sie sind genau zum richtigen Ort gekommen«, flüsterte er, wobei sein Blick hin und her zuckte. Sein Atem roch so sauer, dass Sandy sich an der Bar festhalten musste, um nicht die Flucht zu ergreifen. »Er ist gerade hier.«
    Sandy richtete sich ruckartig auf und sah sich um. Oh, Jesus Christus! Er ist hier? In dieser Kaschemme?
    Doch er entdeckte niemanden, der dem Mann im Zug auch nur entfernt ähnelte.
    »Wo?«
    »Gleich neben mir!«, platzte der Mann heraus und brach dann in ein raues Gelächter aus, während er nach dem Ausdruck griff und sich zu seinem Nachbarn umwandte. »Bist du das nicht, Barney? Erklär diesem Burschen hier, dass du das bist, und wir werden beide reich.«
    »Ja, ich bin’s!«, rief Barney. »Nur sehe ich viel besser aus!«
    Mistkerle, dachte Sandy, während er die Computerzeichnung an der Bar herumgehen ließ. Einige von den anderen Gästen lachten, andere sahen ihn nur argwöhnisch an.
    Er streckte die Hand aus. »Darf ich die Zeichnung jetzt zurückhaben?«
    »Nee«, antwortete der erste Trinker. »Wir behalten sie. Vielleicht fangen wir sogar selbst zu suchen an. Haben Sie noch mehr davon?«
    »Das ist mein einziges Exemplar.« Sandy hatte noch vier weitere zusammengefaltet in der Tasche, aber er hatte nicht vor, dies an die große Glocke zu hängen. »Bitte. Ich brauche die Zeichnung.«
    Barney sagte: »Hey, Lou, weißt du, was ich denke? Ich denke, wir sollten meine Telefonnummer draufschreiben, damit rübergehen zu Staples und hundert Kopien davon machen. Wir kleben sie überall an die Wände und kassieren die Belohnung.«
    Nein! Sandy spürte, wie die Panik in ihm aufstieg. Der durfte das Bild nicht aus der Hand geben! Es war sein Schlüssel zum Erfolg!
    »Es gibt keine Belohnung! Jetzt geben Sie das Blatt Papier schon her!«
    »Nimm dich in Acht, Kleiner. Wenn du mein Bier umstößt, trinke ich das nächste aus deinem leeren Schädel!«
    »Das gehört mir, und ich will es zurückhaben!«, forderte Sandy, und seine Stimme wurde gleich lauter. Wenn er sich mit diesen alten Knackern prügeln musste, dann würde er das tun. Niemand würde ihm seine Zukunft vermasseln.
    »Heay-hey!«, meldete sich eine neue Stimme zu Wort. »Was geht hier vor, Leute?«
    Sandy drehte sich um und sah einen untersetzten muskulösen Hispanier in einem ärmellosen Sweatshirt.
    »Hey, Julio«, begrüßte ihn Lou und reichte ihm den Ausdruck. »Der Typ hier sucht nach diesem Burschen. Hast du den schon mal gesehen?«
    Julio – Sandy nahm an, dass er der Julio war, von dem dieser Laden seinen Namen hatte – sagte längere Zeit gar nichts und glättete mit der freien Hand seinen bleistiftdünnen schwarzen Schnurrbart, während er das Bild betrachtete. Dann, ohne aufzuschauen, überschüttete er Sandy mit Fragen: Wer das sei und was er von ihm wolle und um welche Belohnung es ginge. Sandy gab darauf seine Standardantworten, doch sie schienen keinerlei Wirkung zu haben.
    »Ja, ich habe ihn schon mal gesehen«, sagte Julio und sah Sandy schließlich an. Seine Augen waren dunkel und stechend.
    Sandy erkannte so etwas wie Wahrheit in diesen Augen, und sein Herzschlag beschleunigte sich.
    »Wo?«
    »Weiß ich nicht mehr genau. Irgendwo. Ich sag Ihnen was, Kumpel. Ich tue Ihnen einen Gefallen und hänge dieses Bild hinter der Bar auf, und wenn ihn jemand wiedererkennt, ruft er Sie sofort an. Wie lautet Ihre Telefonnummer?«
    Sandy wollte sie ihm schon nennen, als er bemerkte, dass Barney und Lou es irgendwie geschafft hatten, sich zwischen ihm und der Tür zu postieren.

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