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Handyman Jack 05 - Todesfrequenz

Handyman Jack 05 - Todesfrequenz

Titel: Handyman Jack 05 - Todesfrequenz Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: F. Paul Wilson
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Schneidezähne und ließ seine Stimme zum heiseren Flüstern eines alten Greises absinken. »Ja, schie isch scho alt, dasch schie keine Schähne mehr hat, scho wie ich.«
    Vicky lachte und fragte: »Ist das ein Witz, Mom?«
    Gia nickte. »So ähnlich könnte man es nennen, ja.«
    »Prima! Das heißt, dass ich dir das Geschenk geben kann, das ich aus Iowa mitgebracht habe.«
    »Ein Geschenk?«, fragte Jack und spielte den über alle Maßen Überraschten. »Für mich? Oh, das hättest du doch nicht zu tun brauchen!«
    Während Vicky in ihrem Rucksack herumkramte, meldete sich Jacks Pieper. Nur drei Personen kannten die Nummer, und eine von ihnen saß gerade neben ihm. Demnach musste es Abe oder Julio sein. Er schaute aufs Display: Dort war ein
J
zu sehen.
    Das beunruhigte ihn. Julio hinterließ gewöhnlich seine Botschaften in Jacks Voice-Mail. Dies war das erste Mal, dass er den Pieper angewählt hatte. Irgendetwas schien im Busch zu sein.
    »Ich muss Julio anrufen.«
    »Möchtest du mein Mobiltelefon benutzen?«
    Er schüttelte den Kopf. »Man weiß nie, wer sonst noch in der Leitung ist. Ich suche eine Tankstelle.«
    Bis vor kurzem hätte Gia vielleicht noch eine Bemerkung gemacht, dass er ein wenig paranoid sei. Aber vor ein paar Wochen hatte jemand ihre Nummernschilder bis zu ihr verfolgt – in dem Glauben, der Wagen gehöre Jack. Und am Ende waren zwei bosnische Gangster vor ihrer Haustür aufgetaucht und hatten ihr aufgelauert.
    »Wo ist mein Geschenk?«, rief er und reichte mit der rechten Hand über die Schulter nach hinten. »Gib schon her! Ich kann’s kaum erwarten!«
    Ein spindelförmiger Gegenstand in einer papierartigen Hülle landete in seiner Hand. Er betrachtete ihn.
    »Mais? Du hast mir einen Maiskolben mitgebracht? Mir fehlen die Worte, Vicks. Niemand hat mir in meinem ganzen Leben jemals ein solches Geschenk gemacht.«
    »Mom hatte die Idee. Sie meinte, ich solle es dir geben, wenn du das nächste Mal einen deiner Witze erzählst.«
    »Ach, hat sie das wirklich?«
    Er schaute zu Gia, die starr geradeaus blickte, während der Wind, der durchs offene Fenster hereinwehte, mit ihrem Haar spielte und ihre Lippen sich zu einem unmerklichen Lächeln verzogen.
    Jack hatte Vicky das Witzeerzählen beigebracht. Eins der vielen wunderbaren Dinge bei einer Achtjährigen war, dass sogar die ältesten, lahmsten Kalauer mit einem Lacher belohnt wurden. Sie liebte Wortspiele und Witze vom Kaliber
Was ist der Unterschied zwischen einem Mercedes und einer Regenpfütze? Du weißt es nicht? Dann setz dich mal rein.
    Das war für sie offenbar das Spaßigste, was sie jemals gehört hatte. Das Problem war nur, dass Vicky diese Nummer vor allem bei ihrer Mutter abzog, die sich immer wieder denselben Witz anhören und danach pflichtschuldigst lachen musste.
    »Ich glaube, jetzt wird es Zeit für einen neuen Klopf-Klopf, Vicks«, sagte Jack. Er kannte einen ganz dämlichen, den er ihr noch nicht erzählt hatte.
    Gia stöhnte leise. »Nein. Bitte, lieber Gott, verschone mich.«
    »Klopf-klopf«, sagte Jack.
    Vicky erwiderte: »Wer ist da?«
    »Banane.«
    »Banane wer?«
    »Klopf-klopf.«
    »Wer ist da?«, wiederholte sie kichernd.
    »Banane.«
    »Banane wer?«
    »Klopf-klopf.«
    Vicky lachte jetzt. »Wer ist da?«
    »Banane.«
    »Nicht schon wieder! Banane wer?«
    »Klopf-klopf.«
    »Wer ist
da?«
Sie dehnte das
da
diesmal zu einem zweisilbigen Wort.
    »Orange.«
    »Orange wer?«
    »Freust du dich denn gar nicht, dass ich nicht schon wieder Banane gesagt habe?«
    Vicky brach in schallendes Gelächter aus. Ein Kind, das lachte – Jack konnte sich akustisch nichts Schöneres vorstellen. Sie lachte so heftig und lange, dass am Ende auch er einstimmte. Nur Gia schien den Scherz nicht bemerkt zu haben. Sie hatte die Augen geschlossen und den Kopf nach hinten auf die Nackenstütze gelegt.
    »Das einzig Gute an Klopf-Klopf-Witzen ist«, sagte sie mit leiser Stimme, »das wirklich einzig Gute ist, dass sie kurz sind. Aber jetzt hast du ihr einen beigebracht, der mindestens dreimal so lang ist. Ich danke dir vielmals, mein Lieber.«
    Jack drückte den Maiskolben gegen sein Ohr. »Was ist das? Deine Stimme klingt so seltsam. Ich kann dich nicht verstehen.«
    Vicky brach erneut in schallendes Gelächter aus, diesmal so laut und heftig, dass Gia davon angesteckt wurde – allerdings versteckte sie das Lächeln hinter der Hand, die sie sich vors Gesicht hielt.
    »Davon kenne ich eine ganze Million, Vicky. Möchtest du noch einen

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