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Handyman Jack 05 - Todesfrequenz

Handyman Jack 05 - Todesfrequenz

Titel: Handyman Jack 05 - Todesfrequenz Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: F. Paul Wilson
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das gefiel ihm gar nicht. Er begriff, dass er sich in der Gewalt eines Mannes befand, der richtig sauer war. Die Worte von Detective McCann in jener schlimmen Nacht kamen ihm wieder in den Sinn.
    …er hat ihn regelrecht exekutiert… er ist ein Profi…
    Sandy verspürte plötzlich einen unangenehmen Druck in seiner Blase. In was hatte er sich da hineinmanövriert? Er brauchte eine Rückversicherung, und zwar schnellstens.
    »Eine Kopie liegt noch in einem Umschlag in meinem Schreibtisch!«, platzte er heraus. »Um hervorgeholt zu werden, falls mir irgendetwas zustoßen sollte.«
    Er wünschte sich jetzt, genau das getan zu haben.
    Der Erlöser musterte ihn eine halbe Ewigkeit lang, dann ließ er ihn los. »Ja, richtig.« Er streckte die Hand aus. »Geben Sie mir die restlichen.«
    Sandy holte die Ausdrucke hervor und gab sie weiter. Der Erlöser faltete sie zusammen und blickte nachdenklich auf das silberne Band des Hudson.
    »Sehen Sie zu, dass Sie nach Hause kommen, vernichten Sie die anderen Kopien und gehen Sie gefälligst Ihren Geschäften nach.«
    »Aber das
sind
meine Geschäfte!«
    »Mich zu verfolgen ist Ihr Geschäft?«
    »Ich bin Journalist. Ich habe nicht vor, Ihnen zu schaden ...«
    »Das beruhigt mich ungemein.«
    »Ich will nur ein Exklusivrecht.«
    Der Erlöser musterte ihn erneut. »Was wollen Sie?«
    »Wenn Sie gefunden werden, möchte ich das Exklusivrecht an Ihrer Geschichte.«
    »Sie haben sicher schon den Ausdruck ›nur wenn es in der Hölle schneit‹ gehört. Ehe ich mich stelle, wird der Satan Eiskunstläufer.«
    Sandy war völlig verblüfft. War das zu glauben? Er hatte angenommen, dass der Erlöser sich von einem Rechtsanwalt beraten ließ und abwartete, bis der Medienrummel seinen Höhepunkt erreichte, ehe er an die Öffentlichkeit ging. Dass er ganz und gar nicht die Absicht hatte, sich zu erkennen zu geben, wäre ihm nie in den Sinn gekommen.
    »Das kann nicht Ihr Ernst sein! Sie sind ein Held! Sie werden auf dem Titelblatt jeder Zeitung und jeder Illustrierten auf der ganzen Welt erscheinen.« Er schnippte mit den Fingern. »Absolute Prominenz im Handumdrehen. Jedes Restaurant, jeder Nachtklub in der Stadt wird sich glücklich schätzen, Sie als Gast begrüßen zu dürfen.«
    »Ja? Ist das die Art und Weise, wie Bernie Goetz heute behandelt wird?«
    Der Goetz-Fall – versteckte der Erlöser sich deshalb? Das ergab durchaus Sinn. Goetz war nach seinen Prozessen und Urteilen am Ende pleite und völlig fertig gewesen. Aber dazu würde es in diesem Fall ganz bestimmt nicht kommen.
    »Sehen Sie, ich bin kein Anwalt, aber zwischen den beiden Fällen gibt es keinerlei Parallelen. Die Leute, die Goetz angriffen, hatten niemanden umgebracht, und sie hatten keine Waffen, als sie sich an ihn heranmachten. Der Kerl, den Sie zur Strecke brachten, hatte zwei Pistolen, hatte gerade sechs Leute umgebracht und war im Begriff, erst jetzt richtig loszulegen. Goetz hatte sich davor geschützt, ausgeraubt und vielleicht verletzt zu werden, Sie haben das Leben anderer Menschen gerettet – und zwar einer ganzen Menge Menschen.«
    »Ihr Leben inklusive.«
    »Ja. Meins inklusive. Wofür ich Ihnen ewig dankbar bin.«
    »Nun, als Gegenleistung vergessen Sie, dass Sie mich je gesehen haben, und wir sind quitt.«
    Ein ungutes Gefühl machte sich in Sandys Eingeweiden breit, aber irgendetwas hielt ihn davon ab, wehrlos nachzugeben.
    »Das kann ich nicht. Ich habe eine höhere Verpflichtung: das Recht der Menschen, Bescheid zu wissen.«
    »Und Ihr exklusives Recht, es ihnen zu erzählen? Kommen Sie mir nicht mit diesem Blödsinn, mein Junge. Wenn ich mich stelle, wartet auf mich eine ganze Latte Anschuldigungen: Besitz einer nicht registrierten Waffe und das ungenehmigte Mitführen eben dieser Waffe, um nur zwei Vergehen zu nennen. Sie und die anderen sind nur dank verschiedener krimineller Handlungen meinerseits am Leben.«
    Kriminelle Handlungen… ein Riesenaufhänger!
    »Hey, machen Sie sich deswegen keine Sorgen. Sie sind ein Held, und welcher Staatsanwalt würde es wagen, Sie vor Gericht zu stellen? Sie gehören zur höchsten Prominenz! Überlegen Sie doch! Sämtliche Türen stehen Ihnen offen. Fast jeder Mensch träumt von einer solchen Chance!«
    »Einige Menschen nicht.«
    War diesem Typen denn nicht klar, was er wegwarf?
    Der Erlöser erhob sich. »Wie ich bereits sagte: Zerreißen Sie die Skizzen und vergessen Sie die Angelegenheit.«
    Er machte Anstalten, sich zu entfernen.
    »Ich
kann
es nicht

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