Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Handyman Jack 05 - Todesfrequenz

Handyman Jack 05 - Todesfrequenz

Titel: Handyman Jack 05 - Todesfrequenz Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: F. Paul Wilson
Vom Netzwerk:
lesbische Gemeinde, die ...«
    »Ja, aber ich bin eine vierundvierzigjährige Junglesbe, die sich noch nicht aus dem geheimen Kämmerchen herausgewagt hat. Das macht mich unter den jungen Lesben – ich meine die, die sich schon seit ihrer Jugend zu ihrer Neigung bekennen – zu einer Art Aussätzigen. Sie finden, wir sollten alle ganz offen auftreten und jedem, dem es nicht gefällt, in den A… treten.«
    »A…?« Jack grinste. »Hast du tatsächlich A… gesagt?«
    »Ich hatte immer schon Probleme, Kraftausdrücke zu benutzen.«
    »Das liegt nur daran, dass du eine Spießerin bist. Und immer warst.«
    Kate seufzte. Sie konnte es ihm nicht übel nehmen. Er hatte ja Recht.
    »In vieler Hinsicht bin ich noch immer eine Spießerin. Eine spießige Lesbe – ist so etwas möglich? Ein wandelnder Widerspruch. Als Spießerin geboren und dazu verurteilt, an tödlicher Spießigkeit zu sterben. Ich habe nur immer versucht, ein gutes Beispiel zu geben – für dich, als du aufgewachsen bist, und später für Kevin und Liz.«
    »Und das hast du getan«, sagte er leise. »So wie du es bestimmt noch immer tust.«
    »Ich möchte die Welt nicht verändern oder zu irgendeiner Bewegung gehören. Ich will nur ich selbst sein. Ich habe so lange gebraucht, um an diesen Punkt zu gelangen, dass ich mich einfach nur entspannen und es genießen will. Und ich habe mich nie daran gestört, was andere von mir denken, solange ich Jeanette hatte. Wir sind beide ein wenig zu alt für die Schwulenclubszene. Gelegentlich essen wir mal bei Rubyfruits, aber meistens kochen wir zu Hause und kosten es aus, zusammen zu sein.«
    »Keine Verkleidungen oder Stadtbummel als verwegene Lederkerle?«
    »Eine sanfte Lesbe zu sein, reicht mir voll und ganz als Abartigkeitsmerkmal.«
    »Nenn dich nicht abartig.«
    »Es bedeutet: abweichend von der Norm. Und genau das sind wir Lesben nun mal.«
    »Ich kann nichts daran ändern, wie du dich fühlst. Aber du schadest niemandem.«
    »Zumindest noch nicht. Aber wenn ich irgendwann mit der Wahrheit herausrücke… wer weiß?« Sie schüttelte den Kopf. »Alles nur wegen eines Chromosoms – eines einzigen lausigen Chromosoms.«
    »Gibt es ein Schwulen-Gen?«
    »Vielleicht. Aber ich meine das Y-Chromosom, das ganz spezielle, das dich zu einem Mann macht. Wir Frauen haben zwei X-Chromosome, aber wenn ich ein Chromosom ändern könnte, nur eins meiner Ys in ein X umwandeln könnte, würden meine Gefühle für Jeanette als völlig normal betrachtet werden.«
    Jack stieß einen leisen Pfiff aus. »Hey. Wenn du es so ausdrückst, was soll dann der ganze Wirbel?«
    »Genau. Ein Chromosom. Und wenn ich es besäße, hätte ich nicht diese schreckliche Angst, dass andere Leute es erfahren könnten.«
    Er legte eine Hand auf ihre Schulter. »Mir ist gerade etwas eingefallen. Wirst du Dad davon erzählen?«
    Kate erschauerte. Sie hatte keine Ahnung, wie ihr Vater reagieren mochte. Sie liebte ihn. Sie hatten einander immer sehr nahe gestanden, aber er wusste nichts. In seiner Welt gab es keine Lesbierinnen. Mit welchen Worten sollte sie ihm gestehen, dass seine einzige Tochter eine war?
    »Ich habe mich noch nicht entschieden, ob er es vor oder nach den Kindern erfahren soll. So oder so, in diesem Moment fliegt, wie man so treffend sagt, du weißt schon was auf den Ventilator.«
    »Meinst du das, dessen Name mit einem ›S‹ beginnt?«
    Kate lachte und drückte Jack an sich. »Genau!«
    Sie liebte den Mann, zu dem er sich entwickelt hatte. Was für ein Glück, ihm begegnet zu sein. Und was für ein schönes Gefühl, sich ihm offenbart zu haben. Es war so leicht gewesen.
    Sie schaute sich um und sah, dass sie wieder zum Arsley zurückgekehrt waren. Sie fürchtete sich fast davor, hinauf – zugehen und Jeanette dort anzutreffen. Welche Jeanette würde ihnen entgegentreten?
    »Was dagegen, wenn ich mit raufkomme?«, fragte Jack.
    Kann er etwa Gedanken lesen, staunte sie.
    »Das fände ich schön.«
    Sie schloss die Haustür auf, blieb jedoch in der Halle stehen. Eines musste sie Jack unmissverständlich klar machen.
    »Niemand darf erfahren, worüber wir heute Morgen gesprochen haben, Jack. Nicht bevor Kevin und Elizabeth achtzehn sind. Ich möchte das nicht nur um meinetwillen, sondern auch um ihretwillen.«
    »Okay, klar, aber ...«
    »Kein Aber, Jack. Ron weiß nichts, und ich kann nicht vorhersagen, wie er reagieren wird. Er ist ein anständiger Kerl, und ich denke, dass er es ertragen wird, aber man weiß ja nie. Falls er das

Weitere Kostenlose Bücher