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Handyman Jack 05 - Todesfrequenz

Handyman Jack 05 - Todesfrequenz

Titel: Handyman Jack 05 - Todesfrequenz Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: F. Paul Wilson
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heldenhaften Versuch zu unternehmen, die Kontrolle zurückzugewinnen. Auf einer Bühne oder in einem Comedy Club wäre er einem vielleicht spaßig vorgekommen, jemand, der einen billigen Horrorfilm über dämonische Besessenheit oder gegeneinander kämpfende multiple Persönlichkeiten parodiert. Doch der Angstschweiß, der aus Jeanettes Poren drang, war echt. Jack erahnte eine früher unbezähmbare, eigenwillige Persönlichkeit, die sich jetzt verzweifelt bemühte, ihre Identität zu erhalten, sie sich nicht entgleiten zu lassen, und er hatte tiefes Mitleid mit ihr. Er wollte ihr helfen, hatte aber nicht den geringsten Schimmer, wie er das anfangen sollte.
    »Rede, Jeanette!«, bat Kate. »Was geschieht mit dir?«
    »Gefressen… lebendig gefressen. Jede Minute… jede Sekunde… werde ich weniger… und sie werden mehr.«
    »Jeanette, das klingt so ...«
    Die Signalglocke des Mikrowellenherdes ertönte. Jeanette erstarrte, blinzelte.
    Verdammt! Jack griff schnell um Kate herum, gab weitere zehn Minuten ein und setzte den Herd wieder in Gang.
    »E pluribus unum! E pluribus unum! E pluribus unum! …«
    Sie wiederholte diesen Satz immer wieder, und Jack konnte nicht genau entscheiden, welche Jeanette dafür verantwortlich war. Es erschien wie ein Gebet, ein Mantra, etwas, das man endlos wiederholt, um ein Geräusch oder einen beängstigenden Gedanken zu übertönen.
    »Jeanette!« Kate hielt noch immer ihre Schultern und schüttelte sie. »Jeanette, lass das sofort sein und hör mir zu!«
    Aber sie leierte nur denselben verdammten Satz herunter.
    Und dann fuhr Jack bei dem Geräusch der sich öffnenden Tür herum und sah Holdstock ins Zimmer eilen.
    »Was geht hier vor?«, rief der untersetzte Mann. Er trug einen grauen dreiteiligen Anzug. Sein Gesicht war gerötet und verschwitzt, als wäre er eine längere Strecke gerannt. »Was tun Sie mit ihr?«
    »Hey-hey!«, sagte Jack, ging auf ihn zu und stoppte ihn mit ausgestreckten Armen. »Was fällt Ihnen ein, so einfach hier einzudringen?«
    »Ich bin hier stets willkommen«, keuchte er. Er hielt einen Schlüssel hoch. »Sehen Sie? Das ist sicher mehr, als Sie haben.«
    Er wollte sich an ihm vorbeidrücken, doch das ließ Jack nicht zu. Er packte ihn bei den Revers.
    »Immer schön langsam, Freundchen. Bleiben Sie, wo Sie sind.«
    Und hinter Jack dauerte der ›E pluribus unum‹-Gesang an.
    »Nehmen Sie Ihre Hände von mir weg! Und hören Sie auf, diese Frau zu quälen, sonst rufe ich die Polizei!«
    »Würden Sie das wirklich tun?«, fragte Jack. »Da habe ich gewisse Zweifel.«
    Aber die Drohung klang ihm recht ernst. Das Letzte, was er sich wünschte, waren zwei Cops vor der Tür.
    »Lassen Sie mich zu ihr! Bitte!«
    »Lass ihn, Jack«, meinte Kate. »Vielleicht kann er uns erklären, was hier los ist.«
    Jack ließ Holdstock frei, der sofort zu Jeanette eilte.
    »Hören Sie sich das mal an«, sagte Kate, während Holdstock auf sie zukam. »Haben Sie eine Idee, was das bedeutet?«
    »Natürlich«, antwortete er.
    Doch anstatt eine Erklärung zu liefern, griff er an Kate vorbei und zog den Stecker des Mikrowellenherdes aus der Wand.
    »Hey!«, rief Jack, während der Gesang verstummte.
    Jeanette sank gegen Kate, dann straffte sie sich und ging auf Distanz zu ihr.
    »Was…? Wo…?«
    »Es ist alles gut, meine Liebe«, sagte Holdstock und geleitete sie aus der Küche. »Ich bin jetzt da.«
    »Lassen Sie die Finger von ihr«, verlangte Jack.
    »Soll ich dich loslassen, Jeanette?«, fragte Holdstock.
    »Nein. Nein, natürlich nicht.«
    »Du kommst jetzt mit mir«, sagte er zu ihr und steuerte sie zur Tür. »Hier ist es zu ungesund für dich.«
    »Nicht so schnell«, sagte Jack und versperrte ihnen den Weg.
    Jeanette funkelte Jack wütend an. »Sie! Sie sind ein Feind! Sie sind böse! Verschwinden Sie aus meinem Haus!«
    »Jeanette!«, rief Kate. »Bitte!«
    »Du
sollst hierbleiben, Kate«, sagte sie und hielt den Blick auf Jack gerichtet, »aber wenn dein Bruder noch hier ist, wenn ich zurückkomme, rufe ich die Polizei.«
    Jack rührte sich nicht. Sein Gefühl sagte ihm, er sollte sie nicht gehen lassen – ihretwegen – aber wenn sie darauf bestand, wegzugehen, dann hatte er offenbar keine andere Wahl, als ihr den Willen zu lassen.
    Widerstrebend trat er zur Seite. Nur einen kleinen Schritt. Gerade so weit, dass sie sich an ihm vorbeidrängen konnten.
    Während Holdstock ging, einen Arm um Jeanettes Schultern, spürte Jack, wie etwas Scharfes über seinen Handrücken

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