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Handyman Jack 05 - Todesfrequenz

Handyman Jack 05 - Todesfrequenz

Titel: Handyman Jack 05 - Todesfrequenz Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: F. Paul Wilson
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wurde sein Nervenkostüm löchrig, er wollte die Tussi anschreien, weil sie ihm im Weg war, doch viel wichtiger als sie anzuschreien war im Augenblick, sich davon zu überzeugen, wo der Amokschütze sich gerade befand, daher drehte er sich um und betete im Stillen, dass er jetzt nicht die bärtige Visage erblickte, wie sie ihn hinter dem Lauf mit dem Schalldämpfer aufs Korn nahm. Stattdessen sah er den so genannten »Männlichen Durchschnitts-Weißen« dessen Gesicht von Wut gezeichnet war und dessen Augen alles andere als ruhig und unbeteiligt dreinschauten. Im Augenblick murmelte er »Scheiße-Scheiße-Scheiße« und zog ein Hosenbein seiner Jeans hoch, wo irgendetwas um seinen Fußknöchel geschnallt war, und dann riss er einen metallisch glänzenden Gegenstand aus dem Lederfutteral, und Sandy erkannte, dass es sich um eine winzige Pistole handelte. Zuerst glaubte er, es wäre einer dieser altmodischen Derringer-Revolver, wie Frauen und Berufsspieler sie in Westernfilmen oft bei sich hatten, doch als er verfolgte, wie der Bursche den kleinen Schlitten zurückzog und nach vorne schnellen ließ, begriff er, dass die Waffe eine Mini-Automatik war.
    Und dann war der MDW – Sandy hatte zunehmend Schwierigkeiten, ihn in Gedanken so zu bezeichnen, doch ihm fiel auf die Schnelle keine andere Bezeichnung für den Fremden ein – aufgestanden und bewegte sich dem Killer entgegen, und Sandy dachte, was will er denn mit dieser kleinen Spielzeugpistole ausrichten, und dann ging sie los, und nach dem leisen
Plopp
der Pistole des Killers klang der Schuss in der Enge des U-Bahnwaggons wie eine Geschützsalve. Die Kugel musste den Killer in der Schulter erwischt haben, denn dort explodierte seine Tarnjacke in einer roten Wolke, schleuderte ihn zurück und warf ihn halb herum. Er schrie vor Schmerzen auf und starrte mit Augen, die vor Schock und Erstaunen und Angst weit aufgerissen waren, auf diesen fremden Mann, der wie aus dem Nichts aufgetaucht war und sich ihm näherte. Sandy konnte das Gesicht des »Männlichen Durchschnitts-Weißen« nicht sehen, während der den Schlitten seiner Waffe erneut zurückzog, sondern nur den Hinterkopf, und davon dank der Strickmütze auch nicht besonders viel. Aber er sah die Frau, die das nächste Opfer hatte sein sollen, aus ihrem Versteck auftauchen und auf dem Bauch an dem Fremden vorbeikriechen, wobei von ihren tränennassen Augen fast nur noch das Weiße zu sehen war und ihr mit grellem Lippenstift geschminkter Mund zu einem stummen Schrei des Entsetzens verzerrt schien.
    Dann hob der Killer die Pistole mit seiner heilen Hand, doch der MDW bewegte sich weiterhin auf ihn zu – wie ein Adler, der sich auf eine Feldmaus stürzt. Er hatte die kleine Pistole im Anschlag, und sie dröhnte erneut, wobei der Rückschlag die Hand nach oben stieß, und die zweite Kugel löste eine weitere rote Explosion aus, diesmal in der anderen Schulter des Killers, und warf ihn rückwärts gegen die chromglänzenden Haltestangen in der Gangmitte, wo er zusammensackte, beide Arme nutz- und kraftlos an den Seiten herabhängend, und den unbarmherzigen Rächer, der unaufhaltsam näher kam, verständnislos anstarrte. Er stieß einen Schrei aus und warf sich nach vorne – ob er mit dem Kopf zustoßen oder seine Zähne in den MDW schlagen wollte, würde niemand je erfahren, denn ohne innezuhalten, ohne auch nur ansatzweise zu zögern, richtete der MDW die Pistole auf das linke Auge des Killers und drückte wieder ab. Sandy sah, wie der Kopf des Killers nach hinten ruckte und wie die Wucht der Kugel ihn halb um die Haltestange rotieren ließ, ehe er sich davon löste, eine Pirouette andeutete, schließlich zusammenbrach und halb sitzend, halb liegend vor einer der Türen zur Ruhe kam, sehr, sehr, sehr tot.
    Und dann zog der MDW abermals den Schlitten seiner kleinen Pistole zurück, ein vierter dröhnender Knall ertönte, und die Kugel schlug in den Ghettoblaster ein, verwandelte ihn in eine Wolke Tausender umherwirbelnder Trümmer und stoppte jäh den mehrstimmigen Gesang der Sechzigerjahreband.
    Nach dem letzten Knall herrschte im Waggon eine ohrenbetäubende Stille – nur das Rattern der Räder und das Pfeifen des Fahrtwindes war zu hören.
    Gerettet!
    Das Wort tanzte in Sandys Kopf herum, wurde von den Schädelwänden zurückgeworfen, suchte Halt an den ungläubigen, abweisenden Innenflächen. Schließlich landete es und hakte sich fest, während Sandy die nahezu unglaubliche Möglichkeit, den nächsten Tag bei

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