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Handyman Jack 07 - Todessumpf

Handyman Jack 07 - Todessumpf

Titel: Handyman Jack 07 - Todessumpf Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: F. Paul Wilson
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sterben«, sagte sie. »Er darf es einfach nicht.«
    Sie hatte das schreckliche Gefühl, dass – wenn Devil starb – der Geist der Everglades zum Teil mit ihm stürbe. Und es wäre alles ihre Schuld.
    »Es war dieser Kerl«, sagte Luke. »Dieser Stadtheini, der dir offenbar zu gut gefällt. Er hat das getan.«
    »Nein, das hat er nicht. Ich habe es dir doch erklärt. Er hatte mit der Verwundung Devils nichts zu tun. Es war die alte Frau. Sie ist die Schuldige. Sie ist so etwas wie eine Hexe. Und ihr Hund ist mir auch nicht ganz geheuer.«
    Auf gewisse Weise war Semelee insgeheim froh, dass der Zauber der alten Hexe oder was es auch war, Devil aus ihrem Garten fern gehalten hatte. Sie hatte nämlich gesehen, wie ihr Mann, dieser ganz eigenartige, außergewöhnliche Unbekannte, sich zwischen Devil und seinem Vater aufgebaut hatte. Sie hätte durch ihn hindurchgehen müssen, um an den alten Mann heranzukommen, und das hätte bedeutet, ihn verwunden, wenn nicht sogar töten zu müssen. Und das war etwas, das sie auf keinen Fall tun wollte. Aber es hatte ihr gezeigt, dass er aus bestem Holz geschnitzt war. Und das war wichtig.
    »Ich finde, wir sollten sie alle drei erledigen – die alte Lady, den Vater und den Sohn –, damit endlich Ruhe ist.«
    »Nein, ich habe es dir gesagt: Der Sohn wird nicht angerührt.«
    »Na schön«, meinte Luke mürrisch. »Wir nehmen uns noch mal den alten Knaben vor, aber die Frau … was tun wir mit ihr?«
    »Das weiß ich noch nicht. Wir können sie nicht aus dem Weg räumen, es sei denn, wir kommen an sie heran. Ich lasse mir was einfallen. Aber das muss bis nach den Lichtern warten. Ich lasse nicht zu, dass mich irgendetwas von den Lichtern ablenkt.«
    »In Ordnung. Aber was tun wir, bis die Lichter erscheinen? Gehen wir betteln wie sonst?«
    »Nicht während der Lichter. Wir schlagen die Zeit tot und tun zur Abwechslung mal gar nichts. Außerdem brauchen wir nicht mehr betteln zu gehen, da wir einen Haufen Geld von den Bagger-Typen kriegen, wenn sie heute Mittag Schluss machen.«
    »Und was ist, wenn sie versuchen, uns auszutricksen?«
    »Das werden sie nicht wagen. Wenn sie nicht bezahlen, kommen sie gar nicht erst aus der Lagune raus.«
    Aber Semelee wollte weder übers Baggern noch über Geld oder was auch immer nachdenken. Sie dachte nur an die Lichter. Sie konnte ihr Erscheinen kaum erwarten und vibrierte aus Vorfreude innerlich wie eine Gitarrensaite. In dieser Nacht würden die Lichterscheinungen beginnen und für drei Tage andauern. Aber in diesem Jahr würde es sein wie in keinem anderen Jahr. Diesmal würden die Lichter nicht unter Wasser leuchten. Das bedeutete, sie würden größer und heller und besser sein als je zuvor.
    In dieser Nacht würde sich alles in ihrem Leben von Grund auf verändern. Sie ahnte … nein, sie wusste das.
     
     

3
     
    Tom hatte den Fernseher auf den Wetter-Kanal umgeschaltet und sich die neuesten Meldungen über den Hurrikan Elvis angesehen. Er bewegte sich noch immer weitab von der Westküste Floridas nach Süden. Obwohl sich seine Winde auf fast hundertfünfzig Stundenkilometer beschleunigt hatten, wurde er noch immer zur Kategorie I gezählt. Zu diesem Zeitpunkt stellte er für Florida keinerlei Bedrohung dar.
    Tom leerte soeben seine Tasse Kaffee, als Jack völlig verschwitzt hereinkam.
    »Ich hab mich schon gefragt, wo du bist.« Er war nach dem Aufwachen ein wenig unruhig geworden, als er feststellen musste, dass das Haus leer war und Jacks Wagen immer noch auf der Straße parkte. Offensichtlich war er joggen gewesen. »Ich nehme nicht an, dass du jetzt gleich eine Tasse Kaffee trinken möchtest, oder?«
    »Nach dem Duschen gerne. Eine Tasse Kaffee lehne ich niemals ab.«
    Während Jack im Bad verschwand, bereitete Tom eine weitere Portion vor. Als er das Kaffeepulver einfüllte, stellte er fest, dass seine Hand ein wenig zitterte. Mit den Fingerspitzen berührte er den frischen Verband an seinem Kopf. Die Naht unter dem Verband war immer noch hochempfindlich und schmerzte selbst bei dieser leichten Berührung. Als er am Morgen sein Gesicht gesehen hatte, das durch Blutergüsse vor allem um die Augen verunstaltet war, war er zutiefst geschockt gewesen. Er fühlte sich so gut, dass er den Unfall beinahe vergessen hatte.
    Jetzt aber ging er ihm nicht mehr aus dem Kopf. Jemand wollte seinen Tod. Weshalb?
    Vergangene Woche noch war sein Leben beschaulich und völlig normal, prosaisch, vielleicht sogar ein wenig langweilig gewesen. Jetzt

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