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Handyman Jack 07 - Todessumpf

Handyman Jack 07 - Todessumpf

Titel: Handyman Jack 07 - Todessumpf Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: F. Paul Wilson
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hatte nicht genug Munition mitgebracht. Aber er hatte seinen Vater und Carl zu diesem Unternehmen mitgenommen. Und das machte ihn für sie verantwortlich.
    Im Hintergrund hörte er seinen Vater methodisch und regelmäßig auf die Boote feuern.
    Geh lieber sparsam mit der Munition um, Dad, dachte er. Wir werden sie dringend brauchen.
    Und jetzt wuchs der Schwarm um weitere vier Exemplare. Aber sie machten keinerlei Anstalten, seine Richtung einzuschlagen … ihre Bewegungen waren schwerfällig, und sie schienen keine Ahnung zu haben, dass er sich in ihrer Nähe befand. Sie flatterten ziellos herum. Worauf warteten sie? Auf Verstärkung?
    Falls noch mehr von ihnen aus der Cenote aufsteigen sollten, könnte Jack sie vielleicht austricksen. Er hakte eine Handgranate von seinem Gürtel los – er hatte nur noch zwei übrig –, zog den Sicherungsring heraus und schleuderte sie in Richtung Schlundloch. Sie flog durch den Schwarm und verschwand in der Schachtöffnung. Wenige Sekunden später beobachtete er einen grellen Lichtblitz, hörte ein dumpfes Dröhnen, aber das war auch schon alles. Die Wesen, die über dem Erdloch kreisten, reagierten auf diese Störung nicht einmal.
    Wenn er sich in einem Kinofilm wie Rio Bravo befände, stieße er gleich auf eine ganze Kiste Dynamit, die glücklicherweise von einem Bautrupp zurückgelassen worden war, und würde sie dafür verwenden, die Cenote zu verschließen. Aber dies war nicht die Wunschwelt Jacks und auch nicht die Kinowelt von Howard Hawks. Es schien, als wäre es sein Schicksal, in solchen Situationen niemals vom Glück begünstigt zu werden.
    Er hörte hinter sich einen Schrei, und diesmal erkannte er die Stimme auf Anhieb: Es war wieder Carl. Er fuhr herum und sah den Mann am Rand der Lagune im Kreis umhertaumeln. Eine dieser Bestien hatte ihre Fänge in seinen Hals gegraben … und sie fraß ganz offensichtlich …
    Woher war dieses Biest so plötzlich gekommen?
    Jack sprang auf und startete durch. Er konnte die Schrotflinte nicht einsetzen, ohne Gefahr zu laufen, Carl zu treffen, daher zückte er den Ruger. Doch ehe er zum Schuss kam, stürzte Carl rücklings ins Wasser.
    Das war nicht grundsätzlich schlecht. Das Wesen aus dem Schlundloch schien eine Abneigung gegen Wasser zu haben. Es löste den Griff und schwang sich hinauf in die Luft, flog einen Bogen und steuerte dann auf Jack zu. Der hatte den Ruger bereits halb im Anschlag. Er wartete, bis das fliegende Monster nahe genug heran war, dann feuerte er. Die Bestie löste sich explosionsartig in einer grünen Wolke auf. Während ihre Flügel zu Boden flatterten, ließ Jack die Benelli und den Ruger einfach fallen und sprang ins Wasser, um Carl zu helfen, dem es alles andere als gut ging.
    Das Wasser reichte ihm etwa bis zur Taille, und es war kalt. Die Oberfläche wogte und warf Bläschen vom Wind und vom Regen. Der morastige Grund war glitschig und fiel zur Mitte der Lagune steil ab. Eine Kugel pfiff dicht an ihnen vorbei, dann eine zweite. Jemand auf der Horse-ship hatte sie entdeckt. Jack hörte den lauten Knall von Dads Mossberg, dann ertönte auf dem Boot ein heiserer Schrei, und von dort wurde nicht mehr geschossen.
    »Carl!«, rief Jack, während er sich vorbeugte und einen Arm ausstreckte. »Reichen Sie mir die Hand!«
    Carl, dessen Poncho wie das Blatt einer Seerose auf dem Wasser trieb, kämpfte sich mit den Armen rudernd und wild strampelnd zum Ufer. Jack ergriff seine ausgestreckte linke Hand und wollte ihn an Land ziehen.
    Plötzlich wurde Carl zurückgerissen. Er stieß einen Schmerzensschrei aus, und Jack konnte ihn kaum festhalten, als irgendetwas ihn zur Mitte der Lagune zu zerren versuchte.
    »Oh, mein Bein!«, klagte er. »Mein Bein! Das ist Dora! Sie hat mich erwischt! Lassen Sie nicht zu, dass sie mich frisst, Jack!«
    »Das wird nicht passieren, Carl!«
    Er schluchzte. »Ich will nicht sterben, Jack. Bitte, sie darf mich nicht …«
    Und dann versank sein Kopf. Jack grub seine Fersen so gut es ging ein und stemmte sich gegen die brutale Kraft der Schnappschildkröte, aber der Untergrund war zu glitschig. Ein Ruck zog Jack derart heftig vorwärts, dass er kopfüber ins Wasser stürzte. Er tauchte nur für wenige Sekunden unter, doch in dieser kurzen Zeit verlor er Carls Hand. Seine Füße fanden Halt auf dem Grund, er konnte wieder stehen und schüttelte sich das Wasser aus dem Gesicht und den Augen. Er stand jetzt bis zu den Schultern in der Lagune.
    »Carl!«
    Nichts. Keine Antwort, nichts

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