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Handyman Jack 07 - Todessumpf

Handyman Jack 07 - Todessumpf

Titel: Handyman Jack 07 - Todessumpf Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: F. Paul Wilson
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der Originalaufnahme nachzuspielen. Womit hatte Don Henley das verdient?
    Der nächste Treffer war eine der Countrymusik-Stationen – »Gator Country One-Oh-One Point Nine!« Er fand durchaus Gefallen an Countrymusik, solange sie von Hank Williams – vorzugsweise dem älteren –, Buck Owens und Mel Tillis stammte und dem Niemand-liebt-mich-außer-meinem-Hund-doch-der-hat-Flöhe-also-schieb-mir-endlich-die-Whiskyflasche-rüber-Balladenstil entsprach. Er hielt es auf 101,9 Mhz etwa eine Viertelstunde aus. Drei Songs, drei Sänger, und alle klangen absolut gleich. War das die traurige Wahrheit über den Zustand der Countrymusik? Die Wahrheit, um die zu verheimlichen sie sogar einen Mord begehen würden? Gab es nur einen einzigen Sänger, der unter X verschiedenen Namen auftrat? In diesem Punkt war sich Jack nicht allzu sicher, aber er zweifelte kein bisschen daran, dass bei allen drei Titeln ein und derselbe Typ den Background-Chor gemacht hatte.
    Okay. So viel zum Thema Radio.
    Er entdeckte ein Hinweisschild für Novaton und bog von der US 1 nach rechts auf eine Landstraße ab, die schnurgerade wie ein Längengrad nach Westen führte. Es sah so aus, als hätte jemand einem Arbeiter einen Kompass und einen Laster voll Asphalt anvertraut und ihn aufgefordert: »Geh nach Westen, junger Mann! Auf nach Westen!« Es war nur logisch. Da brauchten keine Berge oder Täler umgangen zu werden. Die einzigen Erhebungen, die er seit seiner Abfahrt vom Flughafen auf der Straße gesehen hatte, waren Überführungen gewesen.
    Er betrachtete die mickrigen Palmen und Kiefern, die die Straße säumten. Als Junge hatte er mal bei einem Landschaftsgärtner gearbeitet und kannte das im Nordosten gedeihende Grünzeug, doch selbst in gesundem Zustand würden diese Bäume ein Rätsel für ihn sein. Tote, graue Palmwedel lagen wie überfahrenes Getier am Straßenrand, während einige über den Asphalt rutschten, wenn der Wind sie vor sich her trieb.
    Sämtliche Häuser an der Straße waren gedrungene kleine Ranches inmitten verwilderter Gärten mit überdachten Autostellplätzen anstelle von Garagen. Sie schienen sich an die verbrannte Erde zu schmiegen, als versteckten sie sich vor irgendetwas. Ab und zu ragte ein Ladengebäude anderthalb Stockwerke in die Höhe, aber das wirkte eher wie ein Irrtum. Die favorisierte Fassadenfarbe schien ein aufdringliches Grünspangrün zu sein, und hier und da stand eine pizzagroße Satellitenschüssel auf einem Dach. Er hatte mit jeder Menge roter Ziegeldächer gerechnet, doch gerade sie schienen hier eine Seltenheit zu sein. Er sah vorwiegend Asbestplatten, die vielfach schon ziemlich fadenscheinig waren. Seltsamerweise hatten die schäbigsten Häuser die prachtvollsten Palmen in ihren Vorgärten.
    Auch wenn er wenig Ahnung von tropischen oder subtropischen Baumarten hatte, so erkannte er Banyanbäume doch auf Anhieb. Ihre typischen Luftwurzeln verrieten sie. Die Straße nach Novaton war voll davon. Auf einigen Teilstücken säumten regelrechte Banyankolonnaden beide Seiten der Straße und verschränkten ihr Astwerk über der Fahrbahn und verwandelten eine holprige Nebenstraße in einen wundervollen grünen Laubtunnel.
    Er erkannte ein paar Kokospalmen nur, weil die gelb werdenden Nüsse zwischen den Palmwedeln hingen. Pflanzen, die in New York nur im Haus und in sorgfältig gewässerten und gedüngten Töpfen gediehen, wucherten hier unten wie Unkraut.
    Er fuhr an einem hohen weißen Wasserturm vorbei, der mit dem Namen der Stadt beschriftet war und dessen Form an die alten Kartoffelstampfer-Handgranaten erinnerte, mit denen die Deutschen im Ersten Weltkrieg die Truppen der Alliierten bewarfen. Zu Füßen des Wasserturms erstreckte sich ein staubiger Fußballplatz, flankiert von den Gebäuden einer Oberschule, einer Realschule und eines Altenheims.
    Er sah einen Laden für Futtermittel. Was sollte in dieser Gegend gefüttert werden? Er hatte bisher kein Vieh entdecken können.
    Übergangslos befand er sich plötzlich in Novaton und fand schnell das Ortszentrum – ganze vier Blocks. Die vom Krankenhaus durchgegebene Wegbeschreibung verriet ihm, wie er von dort aus zum Krankenhaus fände. Von der Hauptstraße einmal nach rechts abbiegen, dann ein weiteres Mal nach rechts, und er erreichte einen nicht sehr alten dreistöckigen melonenfarbenen Ziegelbau. Das große Schild, das davor stand, verriet ihm, dass er am Ziel war.
     
    NOVATON COMMUNITY HOSPITAL
    MEDIZINISCHER DIENST VON DADE COUNTY
     
    Er parkte

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