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Handyman Jack 07 - Todessumpf

Handyman Jack 07 - Todessumpf

Titel: Handyman Jack 07 - Todessumpf Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: F. Paul Wilson
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habe, wurde er ziemlich übel zugerichtet.«
    »Er liegt immer noch im Koma.« Ihm kam ein Gedanke. »Gab es noch andere Verletzte?«
    »Nicht dass wir wussten«, erwiderte sie. »Es war ein typischer Unfall mit Fahrerflucht.«
    Jack schluckte. Das letzte Wort verursachte ihm tiefes Unbehagen.
    »Fahrerflucht?«
    »Ja. Die Ermittlungen sind schon in vollem Gange.«
    »Sparen Sie sich die Briefmarke und den Briefumschlag«, meinte Jack. »Ich komme persönlich zu Ihnen und hole den Bericht ab.«
     
     

14
     
    Die Dämmerung war angebrochen, und die Luft hatte sich ausreichend abgekühlt, um die Moskitos herauszulocken, als Jack das senfgelbe Gebäude erreichte. Es bestand aus einem zweistöckigen Mitteltrakt, der von einstöckigen Seitentrakten flankiert wurde, und fungierte als Rathaus von Novaton. Die skelettartige Stahlkonstruktion eines Uhrenturms, viel zu modern für das restliche Gebäude, ragte über dem Eingang in die Höhe. Ein grünes Dach, ein Säulengang vor dem Eingang und Markisen vervollständigten das Bild. Ein Hinweisschild verkündete, dass sich die Räumlichkeiten des Polizeireviers im hinteren Teil des linken Gebäudeflügels befanden.
    Indem er sich innerlich gegen alle Eventualitäten wappnete, ging er hinein und fragte nach Ms. Nesbitt. Der Dienst habende Beamte erklärte ihm den Weg zu ihrem Büro. Während er durch den Korridor marschierte und die zahlreichen Polizisten sah, die zwischen den Büros hin und her eilten, kam er sich vor wie Pee Wee Herman bei einer Ku-Klux-Klan-Versammlung. Falls jemand einen Blick unter seine Kutte warf …
    Er hoffte, dass niemand nach seinem Ausweis fragte, um sich die Verwandtschaft belegen zu lassen. Der Nachname seines Vaters lautete nämlich nicht Tyleski.
    Ms. Nesbitt erwies sich als rundliche und freundliche kleine Frau mit glänzender schwarzer Haut, kurz geschnittenem krausem schwarzem Haar und einem strahlenden Lächeln.
    »Da ist der Unfallbericht«, sagte sie und reichte ihm ein Blatt Papier.
    Jack schaute nur kurz darauf. Er wollte den Bericht später in aller Ruhe durchlesen, doch sein Blick wurde magisch von der Zeichnung des Unfallortes angezogen.
    »Wo liegt diese Kreuzung?«, fragte er und deutete auf das Blatt Papier. »Pemberton Road und South Road?«
    Sie runzelte die Stirn. »Sie kreuzen sich im Sumpfland am Rand der Everglades, sozusagen mitten im Nichts.«
    »Was hatte mein Vater mitten im Nichts zu suchen?«
    »Wir hatten gehofft, dass Sie uns das verraten können«, sagte eine Stimme hinter ihm.
    Jack fuhr herum und sah vor sich einen jungen, stämmigen Cop mit Bürstenhaarschnitt. Seine mächtigen Bizeps spannten die kurzen Ärmel seines Uniformhemds fast bis zum Zerreißen. Sein Gesichtsausdruck war absolut neutral.
    »Das ist Officer Hernandez«, stellte Anita ihn vor. »Er nahm den Notruf an und fand Ihren Vater.«
    In der Hoffnung, dass sie nicht zu sehr verschwitzt war, streckte Jack eine Hand aus. »Vielen Dank. Ich denke, Sie haben meinem Vater das Leben gerettet.«
    Der Polizist zuckte die Achseln. »Wenn es so ist, gut. Aber ich hörte, er ist noch nicht über den Berg.«
    »Sie halten sich über ihn auf dem Laufenden?«
    »Wir würden uns gerne mit ihm unterhalten und ihn nach Einzelheiten des Unfalls fragen. Haben Sie irgendeine Ahnung, was er um diese Zeit da draußen getan hat?«
    Jack schaute auf den Bericht. »Um welche Zeit?«
    »Gegen Mitternacht.«
    Jack schüttelte den Kopf. »Das kann ich noch nicht einmal vermuten.«
    »Könnte es sein, dass Ihr Vater in etwas verwickelt gewesen ist, wovon er lieber die Finger hätte lassen sollen?«
    »Mein Dad? In irgendeine krumme Angelegenheit? Er ist der reinste …«
    Ja, wer? Jack suchte verzweifelt nach einer prominenten Persönlichkeit, die als Sinnbild von Geradlinigkeit dienen konnte und deren Integrität über jeden Zweifel erhaben war. Doch ihm fiel niemand mit solchen Eigenschaften ein. Irgendjemanden musste es doch geben. Fast hätte er Mr. Deeds genannt, jenen musterhaften Bürger, der seinerzeit im Film von Gary Cooper dargestellt worden war.
    Adam Sandler hatte in der Neuverfilmung allerdings dafür gesorgt, dass Mr. Deeds seine Vorbildfunktion ein für alle Mal eingebüßt hatte.
    »Er ist der reinste Caspar Milquetoast«, sagte Jack und erkannte an Hernandez’ Nichtreaktion, dass er überhaupt nicht wusste, wovon die Rede war. »Er ist der sprichwörtliche Durchschnittsamerikaner, der sich ausschließlich um seine eigenen Angelegenheiten kümmert und

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