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Handyman Jack 07 - Todessumpf

Handyman Jack 07 - Todessumpf

Titel: Handyman Jack 07 - Todessumpf Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: F. Paul Wilson
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ansonsten nicht das geringste Risiko eingeht. So einer ist auch mein Dad, jedes Risiko ist ihm fremd.« Jack wollte ihn nicht als ängstlich bezeichnen, denn das war er auf keinen Fall. Sobald er einmal zu irgendetwas Stellung bezogen hatte, verteidigte er seinen Standpunkt wie eine sture Bulldogge. »Er hat fast sein ganzes Leben in Jersey verbracht. Er hat keine fünfzig Meilen von Atlantic City entfernt gewohnt, und ich glaube nicht, dass er in all den Jahren ein einziges Mal einen Fuß in ein Spielkasino gesetzt hat. Daher ist die Vorstellung, er könnte in irgendeine auch nur annähernd kriminelle Angelegenheit verwickelt sein, einfach verrückt.«
    Hernandez zuckte die Achseln. »Es braucht nicht unbedingt etwas Kriminelles zu sein. Er könnte sich mit der Ehefrau des falschen Mannes eingelassen haben oder …«
    Jack bremste seinen Redefluss mit einer Handbewegung. »Warten Sie. Stopp. Nicht er. Das schwöre ich Ihnen. Niemals.«
    Hernandez musterte ihn eingehend.
    Oh-oh. Jetzt kommt’s.
    »Wohnen Sie in der Nähe?«
    »Nein. Ich lebe immer noch in Jersey.« Wo wohnte Tyleski? All diese Identitäten … nach einer Weile vermischten sie sich in seinem Kopf. »Und zwar in Hoboken.«
    »Wie oft sehen Sie Ihren Vater? Wie oft im Jahr besuchen Sie ihn?«
    »So lange ist er noch gar nicht hier. Weniger als ein Jahr.«
    »Und?«
    »Dies ist mein erster Besuch.«
    »Unterhalten Sie sich oft miteinander?«
    »Ah, nein.«
    »Demnach wissen Sie über das Leben Ihres Vaters hier unten herzlich wenig.«
    Jack seufzte. Da war es schon wieder. »Ich glaube, das ist der Fall. Aber ich weiß, was für ein Mensch er ist, und er ist kein Heimlichtuer oder Lügner, und solche Menschen haben in seinem Leben keinen Platz.«
    Aber was weiß ich sonst noch, fragte er sich. Was weiß man schon von jemandem, auch wenn er einen großgezogen hat? Nur wie er sich allgemein verhält oder was er über sich erzählt?
    Plötzlich fiel ihm Anyas Bemerkung vom Nachmittag ein: Glauben Sie mir, mein Sohn, es gibt bei Ihrem Vater mehr, als Sie sich in Ihren kühnsten Träumen vorstellen können.
    Am Nachmittag hatte er nicht auf diese Bemerkung geachtet und war nicht näher darauf eingegangen, aber jetzt, da Dad mitten in der Wallachei Opfer eines Unfalls mit Fahrerflucht geworden war …
    »Hören Sie mal, wenn er tatsächlich sozusagen mitten im Nirgendwo angefahren wurde …« Er wandte sich zu Anita um. »Haben Sie nicht gesagt, es sei ein Notruf eingegangen?«
    Sie nickte. »So steht es im Bericht.«
    »Aber das bedeutet doch, dass jemand Zeuge des Unfalls gewesen sein muss.«
    »Diese Schlussfolgerung liegt natürlich auf der Hand, aber …« Hernandez’ betont machoharte Polizistenfassade geriet ins Schwanken. Aber nur ein wenig.
    »Aber was?«
    »Nun ja, ich habe etwa zwanzig Minuten gebraucht, um zu der Kreuzung zu gelangen, und als ich dort eintraf, war der Wagen Ihres Vaters das einzige Fahrzeug am Unfallort, und es sah so aus, als hätte der Unfall gerade erst stattgefunden. Der Wagen stand quer auf der Pemberton Road. Den Trümmern und Glassplittern nach zu urteilen ging ich davon aus, dass Ihr Vater in westlicher Richtung, also nach Pemberton, unterwegs gewesen war. In der South musste er vor einem Stoppschild anhalten. Die Umstände legen die Vermutung nahe, dass er die Kreuzung schon zur Hälfte überquert hatte, als er gerammt wurde. Vielleicht hatte er nur nicht aufgepasst, vielleicht hatte er das Stoppschild überfahren, vielleicht hatte er auch so etwas wie einen leichten Herzanfall. Ich weiß nur, dass ihn irgendetwas heftig genug gerammt hat, um seinen Wagen um neunzig Grad herumzuschleudern, und dass kein anderer Wagen zu sehen war, als ich eintraf.«
    »Wer hat dann den Notruf durchgegeben?«, fragte Jack. »War es ein Mann oder eine Frau?«
    »Tony, der Diensthabende, hat den Anruf angenommen. Ich habe ihn gefragt, aber er konnte mir die Frage nicht beantworten. Er erzählte, die Person hätte lediglich geflüstert, und zwar ganz schnell. ›Schwerer Unfall auf der Kreuzung Pemberton und South. Beeilen Sie sich.‹ So lautete die Botschaft.«
    »Wurde die Nummer des Anrufers identifiziert?«
    Hernandez warf Anita einen kurzen Blick zu. »Das ist ein weiterer Punkt, den wir uns nicht erklären können. Der Anruf kam von einem Münzfernsprecher vor dem Publix.«
    »Publix? Was ist ein Publix?«
    »So etwas wie ein Winn-Dixie.«
    »Tut mir Leid.« Wurde in dieser Gegend vielleicht eine völlig andere Sprache gesprochen?.

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