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Handyman Jack 07 - Todessumpf

Handyman Jack 07 - Todessumpf

Titel: Handyman Jack 07 - Todessumpf Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: F. Paul Wilson
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konnte genug Spanisch, um zu begreifen, dass sie Anya eine Hexe nannte.
    »Das reicht jetzt«, entschied Schwester Schoch. »Kümmern Sie sich lieber um Ihre Arbeit. Sie dummes Ding!«
    Nach einem letzten angsterfüllten Blick zu Anya trippelte die kleine Frau davon. Schwester Schoch ging zu seinem Vater und maß seinen Blutdruck. Sie nickte und notierte etwas auf ihrem Klemmbrett.
    »Wie sieht es aus?«, erkundigte sich Jacks Vater.
    »Gut.« Schwester Schoch lächelte, und zur allgemeinen Überraschung ging ihr Gesicht dabei nicht in die Brüche. »Sogar erstaunlich gut. Dr. Huerta kommt in Kürze her und untersucht Sie.«
    »Wer ist das? Müsste ich ihn kennen?«
    »Es ist eine Sie. Sie behandelt Sie, seitdem Sie hier eingeliefert wurden.«
    »Dann sollte sie sich beeilen, denn sobald ich diese grüne Köstlichkeit verputzt habe, verschwinde ich in Richtung Heimat.«
    Jack und Schwester Schoch begannen gleichzeitig auf ihn einzureden, erklärten ihm, dass das unmöglich ginge, dass er bei dem Unfall einiges abbekommen habe und so weiter und so fort. Das beeindruckte ihn jedoch ganz und gar nicht.
    »Ich hasse Krankenhäuser. Ich fühle mich bestens. Also will ich nach Hause.«
    Jack kannte diesen endgültigen Unterton in der Stimme seines Vaters. Als Kind hatte er ihn oft gehört. Es bedeutete, dass sein Vater einen Entschluss gefasst hatte und sich durch nichts von seiner Ausführung abbringen lassen würde.
    »Das dürfen Sie nicht«, widersprach Schwester Schoch.
    Er fixierte sie durch seine Brille. »Ich glaube, ich habe nicht richtig verstanden. Seit wann gehöre ich zum festen Inventar dieses schönen Krankenhauses?«
    Schwester Schoch blinzelte krampfhaft. Und Jack vermutete, dass ihr diese Frage bisher noch von niemandem gestellt worden war.
    »Sie gehören ganz gewiss nicht zum Inventar des Krankenhauses, aber Sie unterliegen seiner Verantwortung, seitdem Sie durch die Türen der Notaufnahme geschoben wurden.«
    »Das weiß ich auch zu würdigen«, sagte er. »Wirklich, das tue ich. Und danach zu urteilen, wie ich mich jetzt fühle, haben Sie alle ganz wunderbare Arbeit geleistet. Aber jetzt brauche ich kein Krankenhaus mehr, deshalb gehe ich nach Hause. Wo liegt das Problem?«
    »Das Problem, Dad …«, setzte Jack an und spürte, wie seine Geduld allmählich zur Neige ging. Sein Vater verhielt sich ausgesprochen dumm. »Das Problem ist, dass du einen schweren Unfall hattest …«
    »So hat man es mir erzählt. Ich kann mich an nichts erinnern, daher werde ich den Leuten wohl glauben müssen.«
    »Es ist wirklich passiert«, beteuerte Jack. »Ich habe den Wagen gesehen. Ein Totalschaden.«
    Sein Vater machte ein gequältes Gesicht. »Noch nicht einmal ein Jahr alt.« Er schüttelte den Kopf. »Ich wünschte, ich könnte mich an irgendetwas davon erinnern.«
    Verstohlen studierte Jack den Gesichtsausdruck seines Vaters. War das, was er in seinen Augen sah, etwa Angst? Fürchtete er sich? Wenn ja, vor wem oder was?
    »Das ist nicht der Punkt«, entgegnete er. »Der Punkt ist, dass du drei Tage lang im Koma gelegen hast und wir nicht wissen, ob du nicht schon in der nächsten Minute oder Stunde oder auch erst morgen oder übermorgen ohne Vorwarnung wieder in diesen Zustand verfällst.«
    Sein Vater lächelte knapp. »Wie du selbst sagst, wissen wir das nicht. Aber wenn es dazu kommen sollte, dann kannst du mich ja wieder hierher bringen.« Er streckte Schwester Schoch seinen Arm – es war der mit der Kanüle für den intravenösen Tropf – entgegen. »Würden Sie mich bitte davon befreien?«
    Sie schüttelte den Kopf. »Nicht ohne ausdrückliche Anweisung eines Arztes.«
    »Okay. Dann tue ich es selbst.«
    »Mein Gott, Dad«, sagte Jack, während sein Vater die Heftpflasterstreifen, die den Schlauch mitsamt der Kanüle an Ort und Stelle fixierten, abzog.
    »Na schön, okay«, lenkte Schwester Schoch ein. »Ich helfe Ihnen. Warten Sie wenigstens, bis ich ein Tablett geholt habe.«
    Während sie hinauseilte, sah Jack Anya an. Sie hatte sich die ganze Zeit auffällig zurückgehalten und keinen Laut von sich gegeben. Er blickte zu seinem Vater, der den oberen Teil seines Krankenhausnachthemdes heruntergestreift hatte und die Elektroden des EKG-Gerätes von seiner Brust löste.
    »Können Sie ihm nicht gut zureden?«, fragte er sie. »Ich dringe offensichtlich nicht zu ihm durch.«
    Oyv schob den Kopf aus der geräumigen Strohtasche, während Anya den Kopf schüttelte. »Ich soll für ihn entscheiden? Er ist

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