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Handyman Jack 07 - Todessumpf

Handyman Jack 07 - Todessumpf

Titel: Handyman Jack 07 - Todessumpf Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: F. Paul Wilson
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um zu begreifen. Dann nickte er heftig mit seinem deformierten Schädel. »Ja. So ist es. Er stand den ganzen Tag hier.«
    »Tatsächlich?« Jack ging zum rechten vorderen Kotflügel und strich mit der Hand über eine Delle, in der beige Farbreste klebten. »Ich wette, wenn die Polizei diese Farbsplitter mit dem Lack an meinem Wagen vergleicht, sind beide absolut identisch.«
    Er hatte nicht die geringste Absicht, die Cops in diese Angelegenheit hineinzuziehen, aber das konnten die beiden ja nicht wissen.
    Lukes Blick sprang von den Kratzern zu Corley und weiter zu Jack. »Und selbst wenn es so wäre? Das beweist doch gar nichts.«
    »Ich glaube, die Polizei wird das ein wenig anders sehen. Und dann bin ich nicht mehr der Einzige, der wissen will, weshalb Sie mich über den Haufen fahren wollten.«
    »Jemand wollte Sie überfahren?«, fragte eine weibliche Stimme hinter ihm.
    Es war die junge Frau.
    »Kenne ich Sie?«, sagte Jack.
    Sie reichte ihm die Hand. »Ich heiße Semelee. Und Sie?« Ihre dunklen Augen signalisierten lebhaftes Interesse, als sie ihn fragend musterte.
    »Jack«, erwiderte er, während er ihr die Hand schüttelte. Ihre Haut war so weich wie die eines Babys. Mit einem Kopfnicken deutete er auf Luke und Corley. »Kennen Sie die beiden?« Er wusste die Antwort, doch er wollte sehen, wie sie reagierte.
    »Sie gehören zur Sippe. Sie glauben, sie hätten versucht, Sie zu überfahren?«
    »Ich weiß nicht, wer hinterm Lenkrad saß, aber ich weiß, dass es dieser Truck war.«
    Ihre Miene verdüsterte sich. »Oh, war er das wirklich?« Sie wandte sich um und funkelte die Angehörigen ihrer »Sippe« wütend an. »Steigt in den Wagen.«
    Luke spreizte die Hände. »Aber Semelee …«
    »In den Truck«, stieß sie zwischen den Zähnen hervor. »Sofort!«
    Die beiden entfernten sich wie geprügelte Hunde. Zumindest hatte Jack auf diese Art und Weise erfahren, wer Chef im Haus war.
    Als sie sich wieder zu ihm umdrehte, lächelte sie. Ein hübsches Lächeln. Er sah es zum ersten Mal. Es brachte ihr Gesicht zum Leuchten und ließ sie beinahe schön aussehen.
    »Ich bin ganz sicher, dass es nur ein unglücklicher Zufall war. Diese Jungen fahren manchmal ein wenig verrückt. Ich glaube, ich sollte Sie zu einem Drink einladen, und dann sollten wir die Angelegenheit in einem Gespräch klären. Vielleicht …«
    »Was hatten Sie im Krankenzimmer meines Vaters zu suchen?«
    »Ihres Vaters?« Sie runzelte die Stirn. »Ich glaube nicht, dass ich …«
    »Sein Zimmer im Krankenhaus. Sie waren gestern dort. Sie trugen eine Perücke und waren gekleidet wie eine Krankenschwester.«
    Sie schnippte mit den Fingern. »Sie sind mir gleich irgendwie bekannt vorgekommen.«
    Ja, richtig. Sie hatte es im selben Moment gewusst, als sie ihn sah.
    »Was hatten Sie dort zu suchen?«
    »Ach, das meinen Sie. Ich habe mich mit dem Gedanken getragen, Krankenschwester zu werden, deshalb habe ich mich entsprechend verkleidet und bin ins Krankenhaus gegangen, um auszuprobieren, wie das ist. Es lief nicht wie gewünscht. Ich fand es einfach schrecklich. Ich glaube, der Beruf der Krankenschwester ist nichts für mich.«
    »Das denke ich auch.«
    Eine gute Geschichte. Sie passte haargenau zu dem, was er gesehen hatte, aber Jack glaubte ihr kein einziges Wort.
    Sie lächelte wieder. »Nun, was ist mit dem Drink …?«
    Er zögerte. Ein paar Minuten unter vier Augen mit ihr, und er erhielt vielleicht einen Hinweis darauf, was es zwischen seinem Vater und Semelee und ihrer »Sippe« für eine Verbindung gab. Doch in seinem Wagen saß Anya und wartete auf ihn, und außerdem hatte er seinen Vater an diesem Tag noch nicht gesehen. Aber vielleicht könnten sie sich später treffen.
    »Ich glaube, ich muss mich für heute entschuldigen«, erklärte er. »Ich bin nämlich unterwegs zum Krankenhaus.«
    »Ach ja. Ihr Daddy. Geht es ihm sehr schlecht?«
    »Er macht gute Fortschritte.«
    Ein weiterer ramponierter Pick-up, diesmal ein blauer, stoppte neben dem roten. Für einen kurzen Moment glaubte er, der Wagen transportiere Wanderarbeiter, doch dann erkannte Jack ihre missgestalteten Köpfe und Körper. Falls sie wirklich so etwas wie Arbeiter auf ihrem Weg zur Arbeitsstätte waren, dann vielleicht Statisten für Wes Craven, der demnach im Begriff sein musste, eine zweite Fortsetzung von Hügel der blutigen Augen zu drehen. Jack erkannte den Typ aus dem Publix, der aussah, als hätte er den Mund voller Murmeln. Sämtliche seltsam wirkenden Bettler, die

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