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Handyman Jack 08 - Der schwarze Prophet

Handyman Jack 08 - Der schwarze Prophet

Titel: Handyman Jack 08 - Der schwarze Prophet Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Paul F. Wilson
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Er spürte, das sie der Schlüssel waren.
    Jamie verfiel wieder in ihren Reportertonfall. »Sie sagten, Brady und Jensen hätten Sie hier ›abgelegt‹.
    Das verstehe ich nicht. Sind Sie so etwas wie deren Gefangener?«
    Blascoe nickte. »So könnte man es ausdrücken.«
    »Warum?«
    »Weil ich dämlich bin. Weil ich krank bin. Und weil ich glaubte, dass ich zu wichtig war, als dass man mir etwas anhaben konnte. Auch das war falsch.
    Ich wollte den Dormentalismus zu seinen Wurzeln zurückführen, wollte ihn wieder zu jenem einfachen, hedonistischen, friedlichen Hippiespaß machen, der er zu Beginn gewesen war. Aber mir war klar, dass weder Brady noch der Hohe Rat darin eingewilligt hätten. Also dachte ich, dass ich ihnen einen Tritt in den Hintern gebe und sie rauswerfe. Ich drohte damit, meinen Krebs und alles, was ich über ihre Geldgeschäfte wusste, an die Öffentlichkeit zu bringen.
    Ich sagte, ich wolle eine Pressekonferenz einberufen und verkünden, ich hätte Lungenkrebs und sei davon durch Bestrahlung und Chemotherapie anstatt von meinem Xelton geheilt worden. Und dass mein Xelton gar nichts habe heilen können, weil es so etwas wie ein Xelton gar nicht gebe – ich hätte mir das alles nur ausgedacht.
    Also schlossen sie mich weg und sogen sich diesen Quatsch von meinem scheintoten Zustand aus den Fingern.«
    »Sie sagten, Sie seien geheilt?«
    Er zeigte Jamie ein Totenkopfgrinsen. »Natürlich sehe ich nicht geheilt aus. Die Heilung war nicht vollständig. Der Tumor ist wieder da. Nun wollen sie erst recht nicht, dass man mich zu Gesicht bekommt.
    Sie wollen nicht, dass die Öffentlichkeit Zeuge wird, wie ich langsam sterbe.«
    »Können Sie noch irgendetwas tun?«, wollte Jamie wissen. »Eine Chemotherapie oder …?«
    »Zu spät. Der Farbe meiner Pisse nach zu urteilen, hat es sich schon in meiner Leber festgesetzt – ich hatte mal Hepatitis, daher weiß ich Bescheid –, und Sterben ist besser, als noch mehr Chemotherapien ohne Garantie auf Erfolg ertragen zu müssen. Ich unterwerfe mich den Gesetzen der Natur. Zurück zur Natur – das ist im Grunde schon immer mein Wahlspruch gewesen, wissen Sie.«
    Jamie schüttelte verwirrt den Kopf. »Warum bleiben Sie hier? Ich sehe keine Gitter an den Fenstern, und die Türen sind nicht verriegelt. Warum verschwinden Sie nicht einfach?«
    Blascoe hob den Kopf und Jack bemerkte einen seltsamen Ausdruck in seinen Augen.
    »Ich würde es gerne tun …« Er hob sein Hemd hoch und deutete auf eine Schwellung so groß wie ein Silberdollar auf der rechten Seite seines Bauches, dicht unterhalb seines Bauchnabels: » …wenn es das da nicht gäbe.«
    Jamie reckte den Hals. »Was ist das?«
    »Eine Bombe. Ein Mini-Sprengkörper.«

20
    Jensen klopfte Hutch auf die Schulter. »Fahren Sie nicht so schnell!«
    »Ich versuche, Zeit gutzumachen.«
    »Das können Sie vergessen, wenn wir dank Aquaplaning in einem Graben landen.«
    Sie fuhren auf der 84 nach Westen – schwammen nach Westen, das hätte besser gepasst. Die Höchstgeschwindigkeit war auf 120 beschränkt, aber nur ein Idiot wäre bei diesem Wolkenbruch so schnell gefahren.
    »Wer ist dieser MN überhaupt?«, fragte Lewis.
    »Seinen Namen brauchen Sie nicht zu kennen, Sie sollten nur wissen, dass er gefährlich ist. Er weiß zu viel – zu viel, das uns schaden könnte.«
    »Entschuldigen Sie meine Neugier«, sagte Lewis, »aber wie gefährlich kann es werden? Was könnte er schon wissen, dass er so streng bewacht werden muss?«
    Eine solche Frage war unverschämt, aber er wollte, dass diese Kerle das Gefühl hatten, einiges retten zu müssen – nicht nur die Kirche, sondern auch ihre eigene Haut.
    »Mal sehen«, meinte Jensen gedehnt. »Wie wäre es denn mit dieser Geschichte um Senator Washburn, diesen Prediger. Haben Sie ihm nicht gedroht, dass Sie das Ergebnis des Vaterschaftstests veröffentlichen würden, der mit Gewebeproben vom abgetriebenen Fötus seiner engsten Helferin durchgeführt wurde, falls er nicht dafür sorgte, dass die Steuerfahndung die Kirche in Ruhe lässt? Ist Ihnen das gefährlich genug? Oder wie war das damals, als Hutch der Tochter dieses ADs drohte, der die Kirche verklagen wollte? Und dann noch ein ganz besonderes Bonbon, Lewis: Er weiß von diesem Ehepaar, das Sie vor die U-Bahn geschubst haben. Wie hießen die beiden noch?«
    »Die Mastersons.« Lewis’ krampfhaftes Schlukken war auf dem Rücksitz deutlich zu hören. »Scheiße.«
    Jensen übertrieb. Blascoe vermutete einige Dinge

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