Handyman Jack 08 - Der schwarze Prophet
ist alles! Ist das so schlimm? Musste ich wirklich dafür büßen, indem ich von meinen eigenen Zellen bei lebendigem Leib aufgefressen werde?«
Jack war wieder aufgestanden und schaute zur Tür hinaus. Er wandte sich zu Jamie um und beschrieb eine rollende Geste. Sie verstand seine Botschaft: Beschleunigen wir das Ganze ein wenig.
Jamie nickte kurz. Okay. Er hatte sie hierher und ins Haus gebracht und Blascoe den Mund geöffnet.
Infolgedessen nahm sie gerade das sensationellste Interview ihres Lebens auf, daher könnte sie ihm wenigstens einen kleinen Gefallen tun.
»Natürlich nicht«, sagte sie zu Blascoe. »Niemand verdient so etwas. Aber verraten Sie mir noch eins: Es heißt, dass Brady in seinem Büro einen merkwürdigen Globus versteckt hält. Wissen Sie etwas darüber?«
Jack kehrte zu seinem Platz zurück und gab Jamie mit dem Daumen mehrmals ein Siegeszeichen.
Blascoe nickte. »Ja. Genug um zu wissen, dass er reif fürs Irrenhaus ist. Wenn Sie meinen, dass Sie heute einigermaßen verrücktes Zeug gehört haben, dann warten Sie ab. Bis jetzt war das der reinste Kinderkram.«
18
»Muss es ausgerechnet jetzt regnen?«, fragte Hutch und schlug wütend mit der Faust aufs Lenkrad. Ihnen kam es so vor, als säßen sie schon seit Stunden auf der 684 fest.
»Wahrscheinlich hat irgendwo vor uns irgendein Idiot seinen Wagen um einen Brückenpfeiler gewikkelt«, murmelte Lewis auf dem Beifahrersitz. »Um was sollen wir wetten, bestimmt hat er im selben Moment in sein Handy gequatscht …«
»Ja, und außerdem hat er noch Kaffee getrunken und ist mit mindestens hundertvierzig Sachen über die Schnellstraße gebrettert.«
Jensen hatte den ganzen Rücksitz für sich allein.
Er brauchte den Platz. Hutch und Lewis saßen beide vorne. Höchstwahrscheinlich hatten sie Recht. Irgendwo vor ihnen waren Warnleuchten aufgestellt, und Glassplitter und verbogene Metallteile übersäten den Asphalt.
Jensen war es gleichgültig, ob sich Menschen auf der Straße zu Tode fuhren – wahrscheinlich würde auf diese Weise das Erbgut der Menschheit ein wenig gereinigt. Aber auch an guten Tagen machte es ihn sauer, wenn es vor seinem Wagen passierte. Sie konnten wenigstens warten, bis er vorbeigefahren war.
Lewis drehte sich auf seinem Platz halb um. »Da wir im Augenblick festsitzen und nichts tun können, Boss, spricht was dagegen, uns zu verraten, was los ist?«
»Was meinen Sie?«, fragte Jensen, als hätte er diese Frage nicht erwartet. Ihn überraschte nur, wie lange es gedauert hatte.
»Dieser Ort, wo wir hinfahren – was erwartet uns dort?«
»Ich verstehe Sie nicht.«
»Ich meine, wir sind ausgerüstet für eine Bärenjagd, richtig? Ich wollte nur wissen, womit wir rechnen müssen. Wer steckt in dieser Hütte, und warum haben wir es heute Nacht auf ihn abgesehen?«
Außer Jensen kannten nur Brady und ein paar Mitglieder des Hohen Rates die Wahrheit über Cooper Blascoe. Der Kerl war zu einem echten Sicherheitsrisiko geworden. Jensen hätte am liebsten dafür gesorgt, dass er einen tödlichen Unfall hatte, aber Brady hatte dagegen gestimmt. Dabei hätte auch er es gern gesehen, wenn Blascoe zum Schweigen gebracht und aus dem Weg geräumt worden wäre, aber er hatte gemeint, ein plötzlicher Tod könnte mehr Probleme verursachen als lösen. Vor allem was den Hohen Rat betraf. Selbst die Brady besonders nahe stehenden Mitglieder klammerten sich an die Hoffnung, dass Blascoes seltsames Verhalten nur ein vorübergehender Zustand war und dass er irgendwann wieder Kontakt mit seinem Xelton aufnehmen – offensichtlich hatte er diesen Kontakt verloren –, eine Kehrtwende vollziehen und an Geist und Körper gesunden würde.
Daher die Hütte. Setzen wir ihn dort fest. Soll er absaufen oder schwimmen. Jensen hatte es arrangiert. Er hatte außerdem dafür gesorgt, dass Blascoe die Hütte nicht verriegeln konnte.
Die TP-Brigade wusste davon natürlich nichts. Ihr war erklärt worden, sie überwache das Zuhause eines Mauer-Narren, der es sich zum Ziel gesetzt habe, die Kirche zu vernichten. Mehr nicht. Nur Jensen und Brady kannten die Codes, um die AV-Überwachung zu aktivieren und darauf zuzugreifen. TPs wie Hutchison und Lewis überwachten lediglich die telemetrischen Indikatoren und gaben Jensen Bescheid, sobald sich dort etwas Auffälliges tat.
Wie an diesem Abend.
»Wir sind nicht so sehr hinter dem MN her wie die Personen, die im Augenblick bei ihm sind. Die eine ist Jamie Grant; die andere ist der Kerl, der sie
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