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Handyman Jack 10 - Der Erbe

Handyman Jack 10 - Der Erbe

Titel: Handyman Jack 10 - Der Erbe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: F. Paul Wilson
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der Brücke, glaube ich … nein, ich bin mir sicher. Die mir zugewandte Seite lag im Schatten.«
    »Dann könnte das irgendwo in Bay Ridge sein.«
    »Ja.« Millers Stimme war leise, aber mit einem drohenden Unterton. »In Bay Ridge gibt es eine Menge Moscheen. Und das nur ein paar Kilometer von hier entfernt.«
    Irgendwas an der ganzen Sache störte Jack.
    »Soll ich jetzt davon ausgehen, dass der Verbündete etwas gegen den Islam hat? Ist er für die Vereinigten Staaten und gegen die Araber? Seit wann ist da Politik mit im Spiel?«
    Miller lachte. »Ja, genauso ist es. Der Verbündete ist Republikaner.«
    Der Oculus räusperte sich. »Die Andersheit nährt sich von allem, was Schmerz, Angst und Zwietracht erzeugt. Ebenso der Widersacher. Der Verbündete hat uns vor dem 11. September gewarnt, aber wir waren nicht schnell genug, um die Schuldigen rechtzeitig zu finden.«
    »Soll das heißen, Sie haben das nicht gemeldet?«
    »Natürlich haben wir das – dem FBI, der CIA, der New Yorker Polizei –, aber wir wussten nicht, wer, und wir wussten nicht, wann. Man hat nicht auf unsere Warnungen gehört, wie es aussieht.«
    »Warum hat der Verbündete Sie ausgewählt? Weil Sie in New York sind?«
    »Bei größeren Feuern empfangen alle Oculi die gleichen Visionen. Bei kleineren Vorkommnissen – wie bei dem Mädchen – würde nur ich, weil ich der Nächste zum Ort des Geschehens bin, den Alarm empfangen. Bei dem Vorkommnis vom 11. September haben einige von uns von überall aus den Vereinigten Staaten Yeniceri für die Suche abgestellt.«
    Miller hielt Daumen und Zeigefinger hoch, mit nur einer Spanne von wenigen Millimetern dazwischen. »Wir haben die Scheißkerle nur um so viel verfehlt.«
    »Das muss ein Festmahl für den Widersacher gewesen sein«, sagte der Oculus. »Mir wurde auch der Schmerz und die Angst gezeigt, die der Terrorismus nach der Besetzung des Irak auslösen würde, aber es gab nichts, was wir dagegen unternehmen konnten.«
    So schlimm der 11. September auch gewesen war, für Jack persönlich war das La-Guardia-Massaker viel einschneidender.
    »Was war mit La Guardia? Waren Sie da auch vorgewarnt?«
    Der Oculus senkte den Blick. »Gewissermaßen.«
    »Aber das konnten Sie auch nicht verhindern?«
    »Verhindern? Nein.«
    »Aber wir können etwas tun, um das jetzt zu verhindern.« Davis drehte sich zu Jack um. »Sind Sie dabei?«
    Das ging ihm alles zu schnell. Er war hergekommen, um etwas mehr über diese Leute in Erfahrung zu bringen, und jetzt wurde er dazu gedrängt, sich mit ihnen zusammen auf einen Einsatz einzulassen.
    Das gefiel ihm nicht, aber wie konnte er Nein sagen?
    Diese Bombenanschläge würden der Stadt mehr zusetzen als der 11. September und La Guardia zusammengenommen. In beiden Fällen konnten sich die Leute damit beruhigen, dass sie in einem Backshop oder einer Buchhandlung oder einer Fabrik arbeiteten und dass niemand da ein Flugzeug reinsteuern oder sie mit Maschinengewehrsalven niedermähen würde. Der Durchschnittsbürger konnte sich ausrechnen, dass er zu klein und unbedeutend war, um zur Zielscheibe zu werden.
    Aber diese Vorgehensweise würde das umkehren: Wenn die U-Bahnen und Busse und S-Bahnen und Brücken, die sie jeden Tag benutzten, in die Luft fliegen konnten, dann konnten sie das auch.
    Wenn die Visionen des Oculus echt und wahr waren – und davon war Jack immer noch nicht voll überzeugt –, dann konnte er jetzt nicht ablehnen.
    »Sagen wir mal, ich mache mit. Wie sieht der Plan aus?«
    Millers Lächeln blitzte ruckartig auf und verlosch. »Ganz einfach: Finden, Wegputzen, Feierabend.«
    »Wie in diesem Keller vorgestern?«
    »Genau.«
    Davis sagte: »Nur dass hier mehr auf dem Spiel steht als nur ein junges Mädchen.«
    Jack sah das Finden als das Hauptproblem. Er wandte sich an den Oculus.
    »Wie viel Zeit haben wir?«
    »Ich weiß es nicht. Die Visionen folgen keiner zeitlichen Reihenfolge. Im Fall des Mädchens wurde sie mir zum Beispiel gezeigt, nachdem sie mit ihr fertig waren.« Ihn schauderte. »Also das, was passiert wäre, hätten wir nicht eingegriffen.«
    »Das heißt, es kann sein, dass wir einen Tag haben oder eine Woche oder einen Monat?«
    »Ich wünschte, ich wüsste das. Die Warnung für den 11. September kam am 2. September.«
    Jack hatte so ein Gefühl, diese Warnung würde genauso fruchtlos bleiben. Eine arabische Terrorzelle in Bay Ridge zu finden – da brauchte man verdammt viel Glück.
    Was wussten sie denn bisher? Die Nordseite der

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