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Handyman Jack 10 - Der Erbe

Handyman Jack 10 - Der Erbe

Titel: Handyman Jack 10 - Der Erbe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: F. Paul Wilson
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    Stille.
    Damit er sich nicht versehentlich auf dem Dach aussperren konnte, zog er sich einen Schuh aus und benutzte ihn als Keil in der Tür. Dann ging er zur Brüstung und starrte zum Dach auf der anderen Straßenseite hinüber.
    Die Aussicht passte zur Beschreibung des Oculus: rote Backsteinfassade, ein Gesims in Form eines Vorhangs mit auf dem Kopf stehenden Herzen und dahinter, nach Süden hin … die Verrazano-Brücke.
    Die Araber waren irgendwo unter ihm. Er hoffte, sie würden zum Zorn Allahs gehören …
    Er spürte die Dunkelheit in sich aufwallen, als er an sie dachte. Er wollte – er musste – einen von diesen Scheißkerlen allein erwischen und ein paar Informationen aus ihm herauskitzeln.
    Er öffnete die geballten Fäuste und atmete langsam aus. Damit konnte er sich später befassen. Vielleicht. Im Augenblick … der erste Schritt war getan.
    Jack rief Davis an. »Ich glaube, wir haben es.«
    »Hervorragend!«
    »Wie geht es jetzt weiter?«
    Jack wusste, was er als Nächstes tun würde, aber er hielt es für besser, Davis und Miller denken zu lassen, er würde sie fragen.
    »Kommen Sie wieder runter und wir überlegen uns etwas.«
    Das war nicht das, was er beabsichtigte.
    »Schön, aber ich weiß nicht, ob ich dann wieder reinkomme. Wie wäre es damit? Ich beobachte von hier oben und warte, ob jemand rein- oder rauskommt.«
    »Aber Sie wissen doch gar nicht, welche Wohnung.«
    »Das Gebäude hat vier Wohnungen pro Stock – zwei nach vorne und zwei nach hinten raus. Die einzige Möglichkeit, das Dach des Gebäudes gegenüber zu sehen, ist der zweite Stock. Damit befinden sich die Kerle in einer der beiden Wohnungen, die nach vorn raus führen.«
    »Und wenn jemand rauskommt?«
    »Dann schnappt ihr ihn euch oder ihr folgt ihm oder was ihr sonst so tun würdet.« Jack hoffte, sie würden sich darauf einlassen. »Sind Sie gut darin, jemanden zu verfolgen?«
    »Miller ist darin am besten.«
    Jack nickte vor sich hin. Er hatte sie aufs Verfolgen angefixt.
    »Und was, wenn jemand in die Wohnung hineingeht?«
    »Dann komme ich runter, mache euch die Tür auf und wir statten ihnen einen Besuch ab.«
    »Klingt wie ein Plan. Augenblick mal.« Ein gedämpftes Gespräch folgte – Davis hatte offenbar das Mikrofon abgedeckt –, dann: »Gut. Wir versuchen das eine Weile. Aber wenn sich nichts tut, dann stürmen wir.«
    »Welche Wohnung?«
    »Beide.«
    »Gut. Ach ja, und schicken Sie Zeklos mit einer Schachtel Zigaretten hier hoch.«
    »Warum denn das?«
    »Ich brauche eine Ausrede, warum ich im Hausflur herumhänge.«
    8.
    Zehn Minuten später öffnete Jack Zeklos die Tür, der ihm eine Schachtel Marlboro reichte.
    Jack starrte die Schachtel an: »Filterzigaretten? Ich will männliche, ungefilterte Zichten – Camel, Pall Mall oder Lucky Strike.«
    »Ich nicht glauben, die noch hergestellt werden in diese Land.«
    Als Zeklos sich abwandte, um wieder zu gehen, hielt Jack ihn am Arm zurück. »Hey, warum bleibst du nicht hier und leistest mir Gesellschaft?«
    Zeklos sah Jack an, dann zurück auf die andere Straßenseite.
    »Miller sagen, ich die hier abgeben und sofort zurückkommen.«
    Jack hob die Augenbrauen: »Und wen interessiert das …?«
    Zeklos zögerte einen Augenblick, dann nickte er und schenkte Jack ein schiefzahniges Lächeln.
    »Scheiß auf Miller.«
    Sie stiegen in den zweiten Stock hoch, wo sie sich auf die angestoßenen Fliesen setzten und sich mit dem Rücken gegen die Wand am Ende der Treppe lehnten. Ein Sammelsurium von Geräuschen und Gerüchen waberte um sie herum: ein bisschen Oper, ein bisschen Hip-Hop, eine Streiterei, ein Kind, das gescholten wurde, gebratener Speck, gekochter Kohl, gedünstete Zwiebeln.
    Jack öffnete die Marlboro und bot Zeklos eine an.
    Der schüttelte den Kopf. »Nein danke, ich bin aufgehört.«
    »Ich habe gar nicht erst angefangen, aber es muss so aussehen, als hätten wir einen Grund, hier im Flur herumzuhängen.«
    Zeklos nahm eine Zigarette und steckte sie sich in den Mund. Jack tat das Gleiche, dann zog er ein Wegwerffeuerzeug aus der Tasche.
    »Wenn du nicht rauchen, wieso du dann haben Feuerzeug?«
    Jack zuckte mit den Achseln. »Man weiß ja nie, wann man mal Feuer braucht.«
    Er zündete Zeklos’ Zigarette an, dann die eigene, dann nahm er einen Zug. Er verschluckte sich sofort und bekam einen Hustenanfall.
    »Jetzt weiß ich, warum ich die Dinger nie gemocht habe.«
    Er tat einfach so, als würde er auf Lunge rauchen.
    Zeklos senkte die Stimme.

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