Handzahm
Das tun nur Sklaven», berichtigte der Lord ihn, worauf Derek die Schamesröte ins Gesicht stieg. «Wie nennst du deine Sklavin?»
«Ihr Name ist Cassandra Rodson, Lord.»
Der Lord stöhnte. «Ich meine ihren Sklavennamen. Es ist verantwortungslos, ihre wahre Identität offenzulegen.»
Derek räusperte sich und legte beide Hände auf seinen Bauch, als sei ihm übel vor Aufregung. «Sie hat keinen.»
«Er nennt mich Sklavin Cassy», warf Cassandra ein.
Der Lord funkelte sie böse an. Er trat nah an sie heran und legte seinen Zeigefinger an ihre Lippen. Ein wenig neigte er sich vor.
Drohend säuselte er: «Wage ja nicht noch einmal unaufgefordert zu sprechen.»
Sie schluckte schwer. Seine Nähe machte es ihr unmöglich, klar zu denken. Sie nahm nur die Widersprüchlichkeit wahr: Er drohte ihr, dennoch klang seine Stimme sanft und sein Finger kitzelte ihre Lippen. Am liebsten hätte sie die Fingerspitze in den Mund genommen, daran gesaugt und geleckt. Aber sie beherrschte sich.
«Du scheinst genauso wenig Erfahrung zu haben wie sie», meinte der Lord zu Derek und schüttelte den Kopf.
Einige Sekunden lang betrachtete er Cassandras Gesicht. Dann trat er einen Schritt zurück und ging um sie herum. Er musterte sie von allen Seiten, bis er schließlich wieder vor ihr stand.
«Du hast mir den Spaß mit meiner Sklavin verdorben. Weil ihre Möse gepeitscht wurde, ist sie zu schnell gekommen und ich konnte sie nicht mehr ficken. In zehn Minuten erwarte ich dich im Pavillon.»
Mit offenem Mund starrte Cassy ihn an. Seine Miene war unergründlich. Machte er sich lustig über sie? Wollte er sich an ihr rächen? Ging es ihm nur darum, endlich abzuspritzen? Würde er sie vögeln? Der letzte Gedanke beschäftigte sie so sehr, dass sie kaum bemerkte, dass der Lord sie ohne eine weitere Erklärung stehen ließ.
Derek rief ihm hinterher: «Sie wird da sein und Ihnen zur Verfügung stehen. Dafür werde ich sorgen.»
Erschrocken fuhr Cassy zu ihm herum. «Du kommst mit?»
«Natürlich.»
«Aber …», sie rang nach Worten. Die Vorstellung, dass Derek dabei zusah, wie sie sich dem Lord unterwarf, war ihr peinlich. Oh ja, sie begehrte den dunklen Lord, aber Derek und sie hatten bisher nur alleine gespielt.
Oder hast du Angst, dass er sieht, zu welchen Höchstleistungen du fähig bist, wenn der richtige Meister dich nimmt? Befürchtest du, er könnte eingeschnappt sein und nie wieder mit dir spielen, oder sogar tief getroffen, wenn du abgehst wie nie zuvor?
Nein, das würde sie nicht wollen. Sie und Derek waren Freunde. War das eventuell die Krux? Möglicherweise zeigte er nicht seine ganze Härte, weil er sie zu sehr mochte.
Der Lord dagegen hatte eine offene Rechnung mit ihr und würde sich nicht zurückhalten. Die Vorfreude trieb ihr das Blut ins Fötzchen, das lustvoll zu pochen begann.
«Er hat nicht gesagt, dass du dabei sein sollst, Derek.»
«Weil das eine Selbstverständlichkeit ist. Ein Herr lässt seine Sklavin nicht alleine, es sei denn, er leiht sie aus, und das habe ich nicht getan. Ich komme nur dem Wunsch des Gastgebers nach. Außerdem hast du was gutzumachen.» Plötzlich ballte er die rechte Hand zur Faust und stieß sie kraftvoll gegen die Handfläche seiner linken, die er wölbte, als würde er einen Baseballhandschuh tragen. «Verdammte Scheiße, ich habe mich völlig lächerlich vor ihm gemacht.»
«Er ist eben ein Vollprofi.»
«Macht es dir da nicht Angst, dich ihm hinzugeben?», fragte er aufreizend. «Er könnte viel von dir verlangen, weil er schon alles erlebt hat und nicht so leicht zufriedenzustellen ist.»
«Ich vertraue ihm, eben weil er ein Profi ist. Er wird wissen, wie weit er bei mir gehen kann.» Zumindest hoffte sie das.
Cassandra suchte noch zwei Mal die Toilette auf, bevor sie mit Derek in den Garten ging. Es war eher so, dass Derek sie hinbrachte. Vermutlich um ein Quäntchen Dominanz zu behalten, packte er Cassys Oberarm und führte sie über den englischen Rasen hinüber zum Pavillon, der am Waldrand stand. Der Skunk River floss ganz in der Nähe vorbei, aber Cassandra konnte nur sein Rauschen hören, ihn aber in der Dunkelheit des Waldes nicht ausmachen.
Die Nächte Ende September waren schon ziemlich kühl, was Cassy ausnahmsweise sehr recht war, denn es hielten sich kaum noch Gäste im Freien auf.
Lediglich ein Paar hatte sich für eine Session unter freiem Himmel entschieden. Etwas abseits des Pavillons band gerade eine Domina ihren nackten Sklaven mit dem Rücken an
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