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Hannahs Entscheidung

Hannahs Entscheidung

Titel: Hannahs Entscheidung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kate Sunday
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hinten?«
    Ihr Blick folgte seinem ausgestreckten Arm.
    »Wenn ein solches Schild im Straßenverkehr auftaucht, bedeutet das gewöhnlich …«
    »Belehren Sie mich nicht«, fauchte sie ihn an.
    Feindselig taxierten sie einander. Hannahs Magen ließ ein Knurren hören, das jeden Wachhund neidisch hätte werden lassen.
    »Geht es Ihnen wirklich gut?« Die männliche Stimme klang plötzlich sehr sanft.
    »Das sehen Sie doch«, entgegnete sie unwirsch. Kaum hatte sie die Worte ausgesprochen, biss sie auf ihre Unterlippe. Vielleicht war es unklug, dem Mann die Krallen zu zeigen. Sie stieß einen Seufzer aus und holte tief Luft. »Ist es nötig, dass wir die Polizei – ich meine, vielleicht könnten wir das Ganze unter uns regeln?« Das Letzte, was sie jetzt gebrauchen konnte, war, unangenehme Fragen zu beantworten, Protokolle zu unterschreiben … Sie hatte das Gefühl, jede Minute umzukippen, wenn sie nicht bald etwas Nahrhaftes in den Bauch bekäme. Zum Glück saß sie bereits. Hannah fühlte ein hysterisches Lachen aufsteigen. Das war alles ein bisschen viel an einem Tag.
    »Hören Sie, vergessen wir das Ganze einfach. Der Land Rover hat lediglich ein paar Kratzer abbekommen, das lässt sich relativ leicht beheben. Es ist nicht nötig, deswegen die Cops zu bemühen.«
    Hannah könnte schwören, dass das laute Donnern, das in diesem Augenblick durch die Straßen polterte, von dem Felsbrocken stammte, der ihr vom Herzen plumpste. »Ich möchte Ihnen jedoch nichts schuldig bleiben«, entgegnete sie von neuer Energie beflügelt und zog flink ihre Tasche vom Beifahrersitz. Sam gelang es gerade noch, mit einem Sprung zur Seite auszuweichen, als Hannah schwungvoll die Tür öffnete und auf die Straße trat. Rasch kritzelte sie ein paar Worte auf ein Stück Papier. »Hier ist meine Karte. Bitte rufen Sie mich unter dieser Nummer an, wenn Sie die Rechnung erhalten. Selbstverständlich ersetze ich Ihnen den Schaden.« Sie straffte ihren Rücken und versuchte ein zuvorkommendes Lächeln. »Wenn Sie jetzt so freundlich wären, mich weiterfahren zu lassen, damit jeder von uns endlich das tun kann, was er ursprünglich vorhatte, wäre ich Ihnen äußerst verbunden.« Entgegen ihrem Vorsatz, liebenswürdig zu erscheinen, hatte sich unversehens ein zynischer Unterton in ihre Stimme geschlichen. Wahrscheinlich forderte dieser Typ in Wildlederjacke und Cowboyboots es geradezu heraus.
    Er sah sie an, als hätte sie gerade verlangt, dass er mitten auf der Straße im Adamskostüm einen Stepptanz hinlegen sollte. »Lady, Ihr Auto ist ziemlich beschädigt. So können Sie nicht weiter.«
    »Wie bitte? Das ist doch Unsinn. Es ist nur ein kleiner Kratzer.« Mein Gott, dieser Kerl machte sie wahnsinnig. »Das lasse ich irgendwann reparieren .« Falls es sich bei der alten Kiste überhaupt noch lohnte, fügte sie in Gedanken hinzu.
    Mit ein paar schnellen Schritten umkreiste Sam den Toyota, um ihn zu inspizieren. »Der Schaden ist größer, als Sie glauben.«
    »Sie übertreiben.«
    »Vielleicht sollten Sie sich durchchecken lassen. Nur um sicherzugehen. Unser alter Doc Bailey …«
    »Das ist nicht nötig. Ich bin völlig in Ordnung. Ebenso mein Wagen. Ein paar Beulen und Kratzer. Keine große Sache.« Allmählich verspürte sie das dringende Bedürfnis, zu schreien. Ihr Blick streifte die Passanten, die das Schauspiel aus einigen Metern Entfernung beobachteten und sicherlich darauf hofften, dass noch etwas Spannendes passierte. Sie verschränkte die Arme vor der Brust und starrte Sam Parker herausfordernd an.
    »Ich weiß nicht, was Sie eingenommen haben«, entgegnete er, »aber Ihre Stoßstange hängt herunter, Kotflügel und Lichter auf der rechten Seite sind beschädigt. Lassen Sie Ihr Fahrzeug abschleppen und reparieren. Ein paar Meter weiter um die Ecke«, er deutete mit dem Kinn auf die andere Straßenseite, »ist ein nettes Café, wo Sie warten können. Sie haben vermutlich einen leichten Schock erlitten.«
    »Das lassen Sie mal meine Sorge sein.« Was für ein unverschämter, ungehobelter Mensch! Was sie eingenommen hatte? Am liebsten würde sie ihm hier und jetzt beibringen, was sie von ihm und seinem arroganten Auftreten hielt! Sie fing an, zu zittern. Vor Wut, Verzweiflung, Erschöpfung. »Lassen Sie mich einfach in Ruhe«, fuhr sie ihn an.
    Er legte sanft eine Hand auf ihre Schulter. » Joe’s Abschleppdienst müsste jeden Moment hier sein. Ich habe ihn bereits verständigt. Er wird den Schaden an Ihrem Wagen in seiner

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