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Hanni und Nanni sind immer zur Stelle

Hanni und Nanni sind immer zur Stelle

Titel: Hanni und Nanni sind immer zur Stelle Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Enid Blyton
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murmelte Pauline.
    Jenny und Bobby schwiegen. Wahrscheinlich war es das Beste, das Mädchen nicht zu wecken. Als sie auf dem Flur der Erstklässlerinnen waren, steuerte Pauline wie selbstverständlich ihr Zimmer an und legte sich dort in ihr Bett.
    Sie schloss die Augen und schlief ruhig, als wäre sie niemals durch die nächtlichen Flure von Lindenhof getappt.
    Jenny und Bobby atmeten auf. Auf den Zehenspitzen schlichen sie aus dem Zimmer hinaus. Dann holten sie das Ei, das sie in der Eile im Flur abgelegt hatten. Den Streich für Alina verschoben sie fürs Erste. Es gab Wichtigeres.
    Morgen mussten sie sich auf jeden Fall zuallererst um Pauline kümmern.

Die Schlafwandlerin
    Auf dem Weg zum Frühstück fingen Bobby und Jenny Frau Theobald ab.
    „Wir müssen Sie sprechen“, erklärten sie ernst.
    „Hat das nicht Zeit bis heute Nachmittag?“, fragte die Direktorin, die sich schon auf ihren Kaffee freute.
    „Wir haben schon die ganze Nacht gewartet.“
    „Wenn das so ist …“, nickte Frau Theobald. Sie machte kehrt und schritt den Freundinnen voraus in ihr Büro.
    Nachdem Jenny und Bobby von ihrer nächtlichen Begegnung mit Pauline erzählt hatten, sah die Direktorin sie mit einem warmen Lächeln an. „Ich freue mich, dass Lindenhof zwei Schülerinnen wie euch hat. Ihr habt überlegt und verantwortungsvoll gehandelt. Wenn ich da an dein erstes Jahr denke, Bobby …“
    Bobby wurde rot.
    „Du hattest so viele Flausen im Kopf, dass es mich fast ratlos gemacht hat. Und du“, wandte sie sich an Jenny, „lustig sein – schön und gut. Aber auf Kosten anderer? Du gehst da oft zu weit!“
    Die beiden nickten betreten. Dann wusste Frau Theobald, was sie so alles ausheckten? Wusste sie am Ende vielleicht auch von dem Hirschkäfer in Mamsells Unterricht?
    „Umso mehr freut es mich, dass die Idee der Hausmutter so gut gewirkt hat“, fuhr die Direktorin zufrieden fort. „Keine Klagen mehr, seit Hilda in eurem Zimmer ist. Sie scheint wirklich einen guten Einfluss zu haben.“
    Jenny und Bobby schwiegen, halb beschämt, halb erleichtert, weil Mamsell sich nicht über sie beschwert hatte.
    „Und nun“, sagte Frau Theobald, „habt ihr sehr umsichtig eine Erstklässlerin davor bewahrt, aus dem Fenster zu stürzen. Die kleine Pauline hat euch viel zu verdanken.“ Sie erhob sich und gab beiden die Hand. „Und ich habe euch auch zu danken“, sagte sie. „Ich und ganz Lindenhof.“
    Damit entließ sie Jenny und Bobby. „Eins würde mich noch interessieren“, sagte sie an der Tür. „Wieso seid ihr beide eigentlich mitten in der Nacht im Flur gewesen, als Pauline im offenen Fenster stand?“
    Jenny und Bobby sahen verlegen zu Boden. „Durst!“, brachte Jenny schließlich heraus.
    „Genau“, schob Bobby schnell hinterher. „Jenny hatte Durst. Und da ist sie aufgestanden und hat einen schrecklichen Krach gemacht. Da bin ich halt auch aufgewacht …“
    „… und hast gleich gemerkt, dass du ebenfalls einen Riesendurst hast?“, fragte Frau Theobald.
    „Genau so war’s“, sagten die beiden wie aus einem Mund.
    Die Direktorin seufzte. „Durst also … Dann stärkt euch erst mal mit dem Frühstück. Da gibt es ja mehr als genug zu trinken.“
    Bobby und Jenny nickten. Hatte die Direktorin bemerkt, dass sie puterrot geworden waren?
    „Und bitte, schweigt über das, was passiert ist, ja?“, gab Frau Theobald ihnen noch mit auf den Weg.
    Das versprachen die beiden.
    Als Jenny und Bobby endlich in den Speisesaal kamen, trugen die Küchenmädchen die ersten Kannen und Platten bereits wieder in die Küche zurück. Schnell schnappten sie sich die letzten Brötchen und ein Ei.
    „Da seid ihr ja endlich!“, empfingen Hanni und Nanni die Freundinnen. „Hat die Hausmutter euch als Geisel auf dem Zimmer behalten, bis ihr eure Betten gemacht habt?“
    Jenny und Bobby schüttelten nur stumm den Kopf und machten sich hungrig über ihr dürftiges Frühstück her. Heimlich schielten sie zum Tisch der Erstklässlerinnen hinüber. Die kleine Pauline saß da zwischen den anderen und schien, wie so oft, ein wenig unglücklich. Als sich ihre Blicke trafen, runzelte Pauline fragend die Stirn. Doch dann wandte sie sich wieder ihrem Knäckebrot zu.
    „Sie sieht blass aus“, flüsterte Bobby. „Findest du nicht?“
    Jenny nickte. „Sie weiß nicht, was heute Nacht passiert ist“, gab sie leise zurück.
    Bobby stutzte plötzlich. „Glaubst du, sie ist vielleicht der Hausgeist, von dem die Erstklässlerinnen in letzter Zeit

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